Gerade wenn man die Whiskys einer Destillerie kennenlernen möchte, sind die Standard-Abfüllungen beziehungsweise die “Einsteiger-Whiskys” eine gute Option. Einerseits ist bei Abfüllungen mit 10 oder 12 Jahren der Destillerie-Charakter schon erkennbar, andererseits muss man für den Whisky nicht gleich so tief in die Tasche greifen. Die Speyside-Brennerei Aberlour haben wir zwar schon bei einer Tour besucht, aber die Einsteiger-Abfüllung fehlt uns noch: Höchste Zeit den Aberlour 12 Jahre zu verkosten.
Verschiedene Varianten des Aberlour 12 Jahre
Es gibt gleich mehrere Whiskys von Aberlour mit 12 Jahren: So wird neben dem Aberlour 12 Jahre Double Cask Matured auch ein Sherry-Cask- sowie ein Non-Chill-Filtered-Whisky mit 12 Jahren angeboten. Beim Kauf heißt es also etwas aufpassen, dass man auch die richtige Abfüllung erwischt.
Für den Aberlour 12 Jahre Double Cask kommen zwei unterschiedliche Arten von Eichenholzfässern zum Einsatz: Ex-Bourbonfässer und Ex-Sherryfässer. Der Whisky in den Fässern reift jeweils 12 Jahre und wird erst im Anschluss miteinander vermählt. Die Reifung im Double-Cask-Verfahren verläuft also anders als beispielsweise ein übliches Whisky-Finishing, wobei der Whisky vor der Abfüllung für 1-2 Jahre in ein neues Fass gefüllt wird.
Bourbon- und Sherryfässer prägen das Aroma des Aberlour Double Cask 12 Jahre
Verschiedene Eichenholzfässer geben während der Reifung unterschiedliche Aromen an den Whisky ab. Die unterschiedlichen Geschmackseigenschaften ergeben sich dabei insbesondere aus der Vornutzung der Fässer. In diesem Fall wurden in den Fässern zuvor amerikanischer Bourbon-Whiskey und spanischer Sherry gelagert.
Aber auch die Größe der Fässer (Sherryfässer sind deutlich größer als Bourbonfässer) sowie die bei den Fässern unterschiedlichen Eichenholzarten (quercus alba und quercus robur) spielen eine wichtige Rolle. Typische Aromen aus Bourbonfässern sind zum Beispiel Vanille oder Karamell, während Sherryfässer eher fruchtige und würzige Aromen liefern. Je nach Zusammensetzung der Fässer kann man beim Aberlour 12 Jahre also einen spannenden Whisky erwarten. Oder etwa nicht?
Beim Einschenken des Whiskys fällt einem direkt die rundliche, gedrungene Whiskyflasche auf, die gestalterisch schon mal einen guten Eindruck macht, wegen des dicken Flaschenrandes aber leider bei hohem Füllstand etwas kleckert.
Unser Tasting des Aberlour 12 Jahre Double Cask
Wie riecht er?
Beim Riechen heben sich sodann ein weicher leicht säuerlicher Geruch. Wir riechen frischen Apfel, etwas Eichenholz sowie Gewürznelken. Lässt man dem Aberlour etwas Zeit im Glas, sind vermehrt schokoladige Aromen wie Kakao und Zartbitterschokolade zu riechen. Komplettiert wird der Geruch von Orangenschalen, Karamell, Rosinen, Honig und Getreide.
Wie schmeckt er?
Im Mund ist der Aberlour 12 Jahre fruchtig, würzig und mit einer leicht säuerlichen Note ausgestattet. Geschmacklich wirkt der Whisky im Mund recht kräftig und robust, in der Textur bleibt er jedoch weich. Einerseits sind wieder fruchtige Noten wie Apfel, Vanille, Rosinen und trocken Orangenschale zu schmecken. Andererseits sind auch würzige Noten wie Eichenholz, viel Schokolade und Karamell sehr präsent. Insgesamt eine angenehm ausgewogene Mischung.
Aktualisiert am 3.10.2023 um 21:28 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Wir haben den Aberlour 12 Jahre im Rahmen unserer Tasting-Kooperation mit Expert24 zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinen Einfluss auf unseren Test oder die Bewertung.