Die Basics zu amerikanischem Whiskey
- Bei den meisten amerikanischen Whiskeys handelt es sich um Bourbon oder Rye: Beide Whiskey-Sorten sind typisch amerikanisch und haben ihren jeweils eigenen Charakter
- Die Mash Bill ist die wichtigste Grundlage amerikanischer Whiskeys: So bezeichnet man die Getreidemischung, aus welcher sowohl Bourbons, als auch Rye Whiskeys gebrannt werden
- Bourbon Whiskey besteht aus mindestens 51 % Mais, sowie weiterem Getreide wie zum Beispiel Weizen, Gerste oder Roggen
- Rye Whiskey wird aus mindestens 51 % Roggen gebrannt, hinzu kommen weitere Getreidesorten
- Die Destillation: Fast alle amerikanischen Whiskeys werden in einer kontinuierlichen Säulenbrennanlage destilliert – dieses Verfahren ist deutlich schneller als der Einsatz von kupfernen Brennblasen wie bei Scotch
- Die Fässer: Amerikanische Bourbon und Rye Whiskeys reifen in neuen, frisch ausgebrannten Barrels aus amerikanischer Weißeiche. Ein Finish in anderen Fässern ist zwar möglich, muss aber auf dem Etikett deklariert werden
Die beliebtesten American Whiskeys im Vergleich
Aktualisiert am 10.12.2023 um 07:53 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Amerikanische Whiskeys – unsere Empfehlungen:

Würzig & robust
Wild Turkey Rare Breed – würziges Bourbon-Highlight in Fassstärke
Der Whiskey: Der Wild Turkey Rare Breed ist ein außergewöhnlicher American Whiskey, der aus sechs, acht und zwölf Jahre alten Bourbons komponiert wird. Die lange Reifezeit in Alligator Char Barrels (Ausbrenn-Stufe #4) verleiht dem Rare Breed nicht nur seine kupferrote Farbe, sondern vor allem viele würzige und röstige Aromen. Die Fassstärke von heftigen 58,4 % unterstützt die tiefen Aromen dieses Ausnahme-Bourbons!
So schmeckt er: Robuste und würzige Aromen rocken den intensiven Geschmack des Wild Turkey Rare Breed. Der Auftakt ist dezent süß mit Aromen von Vanillecreme und Popcorn mit Puderzucker. Dazu kräuteriger Waldhonig und etwas Salbeibutter. Ab dem Mittelteil geben röstige, dunkle Eichenholznoten den Ton an. Der Abgang ist trocken und wärmend, eine prägnante Holznote im Mund erinnert noch längere Zeit an den Genuss des Rare Breed.
Aktualisiert am 10.12.2023 um 07:53 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Weich & süß
Woodford Reserve Distiller’s Select Bourbon – perfekt für Einsteiger
Der Whiskey: Inmitten von grünen Hügeln und Pferdeweiden stehen die historischen Gebäude der Woodford Reserve Distillery. Auch der hier produzierte Bourbon kann sich sehen bzw. schmecken lassen: Als Besonderheit wird ein kleiner Teil des Whiskeys in kupfernen Pot Stills gebrannt – in Kombination mit der Mash Bill aus 72 % Mais entsteht so ein fruchtig-süßer Bourbon!
So schmeckt er: Ein weiches Mundgefühl zeichnet den Woodford Reserve Bourbon aus. Wir schmecken reife Bananen, Karamell und gesalzene Erdnüsse. Im Mittelteil erinnern dezent kräuterige Noten an Melisse und Salbei. Der Abgang ist geprägt von würzigem Eichenholz und herber Orangenschale. Eine Spur Zimt rundet den milden Bourbon ab.
Aktualisiert am 10.12.2023 um 07:58 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Süß & würzig
Bulleit Bourbon 10 Jahre – reifer Klassiker mit Age-Statement
Der Whiskey: Nach der Destillation darf dieser Bulleit Bourbon für mindestens 10 Jahre in frisch ausgebrannten Eichenholzfässern reifen. Im Tasting gefällt der mit kräftigen 45,6 % abgefüllte reife Bourbon mit vollmundigen süßen und würzigen Noten.
So schmeckt er: In der Verkostung ist der Bulleit Bourbon 10 Jahre süß, würzig und trocken. Wir schmecken Karamell, Mandelkrokant, Getreide und eine Prise Zimt. Das Finale wird von reichhaltigen würzigen Eichenholznoten getragen. Noten von Vanille und Karamell bleiben noch lange im Mund zurück.
Aktualisiert am 9.12.2023 um 22:02 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Süß & würzig
Elijah Craig Small Batch Bourbon – ausgewogener Must-Have-Whiskey
Der Whiskey: Der Elijah Craig Bourbon gehört unbedingt in die Liste der besten amerikanischen Whiskeys. In unserem Test begeisterte mit einem runden Gesamtpaket aus langer Reifung und ausbalancierten Aromen. Für 8 bis 12 Jahre lagert der Elijah Craig in frisch ausgebrannten Eichenholzfässern mit Barrel Char Level 3, bevor er mit ehrlichen 47 % abgefüllt wird. Prediger Elijah Craig war übrigens einer der Urväter des Bourbons und einer der ersten, der Whiskeys in ausgebrannten Eichenholzfässern lagerte.
So schmeckt er: Süße und würzige Aromen halten sich im Geschmack des Elijah Craig Small Batch Bourbons die Waage. Aromen von Vanille und Orange treffen auf Thymian und Estragon. Dazu gibt es einen ordentlichen Stapel gerösteten Eichenholzes. Der Abgang ist prägnant würzig und abgerundet zugleich. Grandios!
Aktualisiert am 10.12.2023 um 05:11 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Weich & süß
Larceny Wheated Bourbon – weicher Weizen-Whiskey
Der Whiskey: Larceny Bourbon wurde vom legendären Whiskey-Diebstahl des Finanzbeamten John E. Fitzgerald inspiriert und stammt aus der bekannten Heaven Hill Distillery in Bardstown/Kentucky. Seinen besonders milden Geschmack verdankt er der Verwendung von Weizen in der Mash Bill. Der Wheated Bourbon reift für 6 bis 12 Jahre in mit Barrel Char Level #3 frisch ausgebrannten Eichenholzfässern und ist eine exzellente Ergänzung der Heimbar.
So schmeckt er: In der Verkostung ist der Larceny Bourbon süß und würzig gleichermaßen. Aromen von Karamell und Vanille treffen auf Orangenlikör und Limetten. Im Abgang ist der Whiskey zunehmend würzig und von Eichenholznoten geprägt, dazu kommt eine Spur Holzkohle. Fantastisch!
Aktualisiert am 9.12.2023 um 23:10 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Weich & süß
Evan Williams Single Barrel Vintage – spannender Jahrgangs-Bourbon
Der Whisky: Die Single Barrel Abfüllung von Evan Williams blickt auf eine lange Tradition zurück. Die ausgewählten Bourbons erscheinen als Vintage-Abfüllung bereits seit dem Jahr 1986. Die Mash Bill des Evan Williams Single Barrel enthält einen relativ hohen Maisanteil von 78 %, welches zu seinem süß-würzigem Geschmack beiträgt. Für die Abfüllung werden für 7 bis 8 Jahre in mit Barrel Char Level #3 gereifte Bourbons ausgewählt.
So schmeckt er: Im Tasting ist der Evan Williams Single Barrel vom ersten Moment an voll da. Er ist ein süßer, voller und weicher Bourbon mit cremigem Mundgefühl und schwerem Körper. Damit ist er prädestiniert für den entspannten Genuss zu einem besonderen Moment im edlen Tumbler-Glas. In der Verkostung schmecken wir Vanille, Grießpudding mit Orangenschale, Mandarinen und pfeffrige Noten von trockenem, verbranntem Eichenholz.
Aktualisiert am 10.12.2023 um 07:10 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Würzig & robust
Knob Creek Rye Whiskey – kraftvoll würziger Roggen-Rocker
Der Whiskey: Der Knob Creek Rye wird in der berühmten Jim Beam Distillery in Clermont/Kentucky gebrannt. Der Roggenanteil in der Mash Bill soll nur leicht über 51 % liegen, sodass auch Noten anderer Getreidesorten zur Geltung kommen. Ein kräftiger Alkoholgehalt von 50 % macht den Knob Creek Rye zu einem robusten Geschmackserlebnis.
So schmeckt er: Mit seinen intensiven, kräftigen und würzigen Aromen steht der Knob Creek Rye für einen markanten Whiskey-Stil. Im Tasting sind Noten von Waldhonig, Bananen und Karamell sowie Kräutern zu schmecken. Der Abgang des Rye Whiskeys ist trocken und wird von dezenter Schärfe, angebranntem Eichenholz sowie Kohle getragen.
Aktualisiert am 10.12.2023 um 02:49 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Unser Ratgeber zu amerikanischen Whiskeys
Was ist ein amerikanischer Whiskey?
Alle amerikanischen Whiskeys haben gemeinsam, dass sie in den USA hergestellt werden. Auch wenn Kanada sich ebenfalls in Nordamerika befindet, werden Canadian Whiskeys üblicherweise als eigene Sorte betrachtet.
Typisch für amerikanische Whiskeys ist die Verwendung unterschiedlicher Getreidesorten zum Brennen des Whiskeys. So werden Bourbon Whiskeys etwa überwiegend aus Mais gebrannt, bei Rye Whiskeys kommt hingegen eine Getreidemischung mit überwiegend Roggen zum Einsatz.
Amerikanische Whiskeys müssen komplett in den USA gereift werden. Im Falle von Bourbon kommen hierfür ausschließlich neue Eichenholzfässer in Betracht, die vor ihrer Befüllung mit Hilfe einer offenen Flamme ausgebrannt werden. Hierfür gibt es verschiedene Char Levels, welche typisch für amerikanische Whiskeys sind.
Welches amerikanischen Whiskey-Sorten gibt es?
Bourbon Whiskeys und Rye Whiskeys sind die beliebtesten amerikanischen Whiskey-Sorten. Fast alle wichtigen Marken gehören zu einer dieser beiden Sorten – häufig stellen Brennereien sowohl Bourbon, als auch Rye her.
Typisch für die USA ist der Einsatz einer Getreidemischung (Mash Bill) zum Brennen der Whiskeys. Diese ist namensgebend für die jeweilige American Whiskey-Sorte.
Die wichtigsten amerikanischen Whiskey-Sorten:
- Bourbon Whiskey: Wird aus mindestens 51 % Mais gebrannt. Die Reifung erfolgt üblicherweise für mindestens 4 Jahre. Es sind nur neue, frisch ausgebrannte Eichenholzfässer zulässig.
- Tennessee Whiskey: Diese lokale Whiskey-Sorte wird wie Bourbon aus mindestens 51 % Mais hergestellt. Der einzige große Unterschied ist das sogenannte Charcoal Mellowing.
- Rye Whiskey: Wird aus mindestens 51 % Roggen gebrannt. Als weitere Getreide werden auch hier Mais, Gerste oder Weizen verwendet.
- Malt Whiskey: Wird aus mindestens 51 % Gerstenmalz gebrannt. Single Malt Whiskeys sind noch immer eine Seltenheit.
- Wheat Whiskey: Wird aus mindestens 51 % Weizen gebrannt. Eine Sorte, die nicht allzu häufig anzutreffen ist.
- Corn Whiskey: Wird aus mindestens 80 % Mais gebrannt. Eine seltene Sorte.
Wie schmeckt amerikanischer Whiskey?
Die verwendete Getreidesorte und die Reifung in neuen Eichenholzfässern prägen den Geschmack der typischen amerikanischen Whiskeys.
- Bourbon Whiskeys schmecken häufig süß und würzig zugleich. Je nach Marke und Abfüllung können fruchtige oder holzig-robuste Aromen deutlicher zu erkennen sein.
- Rye Whiskeys sind fast durchgängig robuster und intensiver im Geschmack. Sie schmecken häufig nach Kräutern, sowie nach verbranntem Eichenholz.
Je nach der jeweiligen Abfüllung können sich diese Aromen aber unterscheiden, sodass man am besten selbst probiert, ob einem ein bestimmter amerikanischer Whiskey zusagt.
Wie genießt man amerikanische Whiskeys?
Amerikanische Whiskeys werden häufig mit Eiswürfeln in einem Tumblerglas serviert und genossen. Viele Bourbon und Rye Whiskeys sind bewusst in einer etwas höheren Alkoholstärke abgefüllt, sodass das Schmelzwasser den Whiskey nicht gleich verwässert.
Natürlich lassen sich amerikanische Whiskeys aber auch pur verkosten: Hierfür verwendet man ähnlich wie schottischen Single Malts am besten passende Nosing-Gläser.
Für den entspannten Genuss bieten sich auch Whiskey-Cocktails an: Zahlreiche beliebte Rezepte werden mit Bourbon oder Rye gemixt und sorgen dafür, dass die Spirituose mit ihren vielfältigen Facetten immer wieder neu und aufregend bleibt.
2 Kommentare
Erfreulich, die Amerikaner werden auch mal erwähnt, und das zurecht!
Der Wild Turkey Rare Breed steht schon auf meiner Einkaufsliste, Der hervorragende Bourbon Wild Turkey 101, das Standardprodukt von WT, ist seit langem stets bevorratet bei mir.
Danke für die Arbeit!
Bei mir aus 🇺🇲 im Regal
Woodford Reserve Double Oak
🦃 Wild Turkey 101
Buffalo Trace
Jack Daniels No. 7
Jack Daniels Triple Mash
Jack Daniels Single Barrel Select