Eine der Besonderheiten von Ardmore aus dem kleinen Dorf Kennethmont ist die Verwendung von leicht getorfter Gerste. Während in der nahegelegenen Speyside vor allem milde und süße Aromen zum Tragen kommen, setzt man hier auf eine Kombination von Frucht und Rauch.
Neben dem Ardmore Port Wood 12 Jahre zählen der Ardmore Legacy und der Ardmore Traditional zu den wichtigsten Malts der Marke. Alte Whiskys, wie der Ardmore 20 Jahre oder Ardmore 30 Jahre haben Seltenheitswert.
Was steckt drin, wo Ardmore Port Wood 12 Jahre draufsteht?
Die Gerste: Typisch für Ardmore-Whiskys ist die Verwendung von leicht über Torfrauch gedarrtem Gerstenmalz. Die rund 12 ppm verleihen dem Ardmore Port Wood 12 Jahre seinen leicht rauchigen Charakter.
Die Destillation: Die Ardmore-Brennerei ist größer als man denken würde. Im Still House der Brennerei stehen insgesamt acht mit Dampf beheizte kupferne Brennblasen für die Destillation bereit. Bis zum Jahr 2001 wurden die Stills noch direkt über Feuer beheizt. Die Technik ist heute sehr selten geworden und wir unter anderem noch bei Glenfarclas eingesetzt.
Die Fässer: Der Ardmore 12 Jahre Port Wood erhält eine doppelte Fassreifung. Zunächst wird dieser Whisky für fast die gesamte Reifezeit in Bourbon-Barrels aus amerikanischer Weißeiche gereift. Erst zum Abschluss erhält er ein Finish in Half-Port-Pipes. Sie entsprechen in ihrer Größe etwa einem Hogshead-Fass.
Die Abfüllung: Nach seiner Reifung wird der Ardmore 12 Jahre Port Wood auf eine leicht erhöhte Alkoholstärke von 46 % verdünnt. Er wird mit Zuckerkulör gefärbt, auf die häufig angewendete Kühlfiltrierung vor der Abfüllung des Whiskys wird jedoch verzichtet.

Unser Tasting des Ardmore Port Wood 12 Jahre
Wie riecht er?
Ein voller, schwerer Duft steigt uns aus dem Nosing-Glas entgegen. Die Aromen des Ardmore Port Wood 12 Jahre sind dunkel und würzig. Wir denken an Brioche oder Früchtekuchen mit Kirschmarmelade. Im Mittelteil wird der Highland-Malt zunehmend würziger mit Muskatnuss und mineralischen Anklängen. Im Abgang trifft mit grobem Salz gewürzter Räucherspeck auf eine verbrannte, röstige Eichenholznote. Auch der dunkle, intensive Portwein scheint immer wieder durch.
Wie schmeckt er?
Üppig und kraftvoll stapft der Ardmore Port Wood 12 Jahre über unsere Zunge wie ein Braunbär auf der Suche nach würzigem Waldhonig. Wir schmecken dunkle Pumpernickel mit Brombeermarmelade und einen Mix aus Feigen, Cranberries und dunkler Schokolade. Würzige und mineralische Noten durchziehen den Mittelteil, sie erinnern an Felsen und dunkle Erde. Herbe Eichenholzaromen prägen zusammen mit Portwein den intensiven Abgang. Über allem schwebt eine dezente, aber gut wahrnehmbare Torfrauchnote.
Aktualisiert am 6.12.2023 um 17:39 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
3 Kommentare
Der Ardmore 12 Port Wood ist ein hervorragender whisky, süffige süße mit Port und Früchten. So ein bisschen wie der Laphroaig PX Cask, aber im Rauch charmanter und nicht so hart phenolisch.
Einer meiner absoluten Favoriten. Da es die Flasche seit längerer Zeit für um die 40 Euro gibt, sollte die Preis-Leistungs Bewertung entsprechend angepasst werden (ich habe ihn mal bei Amazon für 30 Euro bekommen). Die Gesamtbewertung dieses exzellenten Whiskys wird damit nämlich nach oben korrigiert, wo er m.E. auch hingehört.
Herzlichen Dank euch von Malt Whisky für die hervorragenden Bewertungen, die für mich oft kaufentscheidend waren.
Kann mich Lukas in der Bewertung des Ardmore Port Wood Finish nur anschließen. Vom Charakter her würde er sehr gut auf Islay passen, ist aber etwas süßer geraten als die Torf-Brüder der Hebriden. Nur der Name “Port Wood” ist nicht ganz passend, da diese Note fast ganz unter geht. Aber auf alle Fälle ein überragende Geschmacksüberraschung, die ich in dieser Komplexität nicht erwartet hätte. Wer mehr Port Wood Finish erwartet ist mit Sicherheit bei dem Glenmorangie Quinta Rubin bestens aufgehoben.