Das Design der Arran-Whiskys wurde im Jahr 2019 auf völlig neue Beine gestellt. Die Flaschen sowie das Label der Whiskys wurden umfangreich überarbeitet. Der klassische Einstieg der Marke ist der hier vorgestellte Arran 10 Jahre. Der Standard wird durch den aus getorfter Gerste gebrannten Arran Machrie Moor flankiert.
Die regelmäßigen Abfüllungen werden durch den Arran Quarter Cask sowie den Arran Sherry Cask ergänzt. Wer Whiskys aus besonderen Fässern bevorzugt, hält sich an den Arran Amarone oder den Arran Port Cask Finish. Eine Besonderheit ist, dass die Labels der Flaschen mit Brailleschrift geprägt werden, so dass der Name des Whiskys auch von Blinden und Sehbehinderten gelesen werden kann.
Was steckt drin, wo Arran 10 Jahre draufsteht?
Die Gerste: Der Arran 10 Jahre wird wie die meisten Whiskys von Arran aus ungetorfter Gerste gebrannt. Ausschließlich für wenige Wochen im Jahr wird bei Arran auch Gerste mit Phenol-Werten von 20 ppm bzw. 50 ppm verarbeitet. Diese getorfte Gerste wird für Single Malts wie den Arran Machrie Moor verwendet.
Die Destillation: Arran ist eine eher kleine Insel-Brennerei, die ursprünglich mit zwei kupfernen Brennblasen eröffnet wurde. Bei der Kapazität holt man mittlerweile jedoch auf. Im Jahr 2017 wurden zwei weitere Brennblasen-Paare installiert. Jährlich können so bis zu 1.2 Millionen Liter New Make destilliert werden. Darüber hinaus betreibt Arran auch die Schwester-Destillerie Lagg im Süden der Insel.
Die Fässer: Der 10-jährige Arran Single Malt reift vermutlich ausschließlich in amerikanischen Bourbon-Barrels, wobei es sich um Refill-Casks handeln dürfte. Der Whisky steht damit für traditionelle Whisky-Aromen und erlaubt einen Einblick in den typischen Charakter der Arran-Whiskys.
Die Abfüllung: Die Abfüllstärke des Arran 10 Jahre ist mit 46 % erhöht, welches auch den Verzicht auf die sonst häufige eingesetzte Kühlfiltration erklärt. Auch darüber hinaus ist der Arran-Whisky naturbelassen und landet mit natürlicher Farbgebung in der stilvollen Flasche.
Unsere Verkostung des Arran 10 Jahre
Wie riecht er?
Der Duft des Arran 10 Jahre wird von milden und weichen Aromen getragen. Süße Aromen von Honig und Vanillecreme gehen in üppigere Noten von Schlagsahne und Kokosmilch über. Dazu serviert er reife Pfirsiche, Birnen, Guglhupf mit Rosinen und frisch geriebener Zitronenschale. Breite Getreidearomen prägen den Mittelteil, dazu kommt ein Hauch von mediterranen Kräutern, der uns an Wacholder erinnert.
Wie schmeckt er?
In der Verkostung begeistert der Arran 10 Jahre mit einem cremigen Mundgefühl und milden Aromen. Wir schmecken Kokossplitter und Lemon Key Pie sowie Ananas und Mango, die uns in tropische Gefilde entführen. Man könnte ihn fast für einen Whisky mit Rum-Cask-Finish halten. Im Mittelteil sind angenehm breite Getreidearomen zu schmecken. Im Abgang kommt eine feine Spur Eichenholz mit einer feinen Hauch von Holzkohle hinzu, der noch eine Weile am Gaumen zurückbleibt. Ein richtig schöner Sommer-Whisky!
Aktualisiert am 1.06.2023 um 06:50 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Arran 10 Jahre bei MySpirits ansehen…
Wir haben den Arran 10 Jahre im Rahmen unserer Tasting-Kooperation mit MySpirits zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinen Einfluss auf unseren Test oder die Bewertung.
1 Kommentar
Zum Thema getorfte Arran noch zwei Informationen die hier in Deutschland wenig bekannt sind:
1. Zumindest im EU-Ausland wird getorfter Arran nicht nur als Machrie Moor sondern als Arran in aktueller Aufmachung verkauft. Es handelt sich aber um Small Batch Abfüllungen. Ich habe dies für Belgien und Schweden schon gesehen.
2. Vom Machrie Moor gibt es noch eine Sonderserie Fingals Cut mit zwei ganz tollen Abfüllungen. Der Haken hier ist, sie können nur vor Ort oder über den Onlineshop von Arran bezogen werden.