Ein Filmabend mit US-Western-Klassiker und dem Auchentoshan American Oak
Noch mal die Couch zurechtgerückt, einen Schluck Auchentoshan American Oak eingeschenkt – und schon kann er losgehen der Western-Filmabend. Doch was ist das? Nach der ersten halben Stunde ebbt die Spannung von “Goldraub in Texas” merklich ab. Stewart und die Soldaten sind immer noch in der Station gefangen – und sie haben keinen Plan: Wie sollen sie herauskommen und – fast noch wichtiger – was sollen sie mit dem Gold machen? Der aufrechte Major schlägt tatsächlich vor, das Gold nach einer erfolgreichen Flucht wieder abzugeben. Und die anderen stimmen ihm zu. Das ist wenig glaubwürdig und vor allem ziemlich unspannend.
Wo bleibt der Outlaw, der mit dem Gold durchbrennt?
Ich will nicht spoilern, aber so richtig Fahrt kommt bei Goldraub in Texas leider nicht mehr auf. Die Kopfgeldjäger draußen sind deutlich in der Überzahl, lassen sich aber ewig Zeit, um irgendetwas zu unternehmen. Und dann stellen sie sich bei der Erstürmung des Hauses auch noch ziemlich dilettantisch an. Einen Outlaw gibt es nicht, dafür eine halbgare Liebesgeschichte. Aber natürlich darf sich der grundgute Major erst dann in die hübsche Frau verlieben, nachdem ihr Quasi-Verlobter auf eigene Faust leichtsinnigerweise ins Sperrfeuer der Bösewichter gelaufen ist. Bamm ist er tot (stört aber auch keinen). Am Ende will niemand das Gold haben, dafür sind alle glücklich oder schon vor dem Fernseher eingeschlafen…
Doch da wäre ja noch der Whisky im Glas: Kann der wenigstens was? Es tun sich bei der Verkostung jedenfalls erstaunliche Parallelen zwischen dem oben geschilderten amerikanischen Western und dem schottischen Single Malt auf.
Unser Tasting des Auchentoshan American Oak
Wie riecht er?
Ähnlich wie der Film fängt auch der im Ex-Bourbonfass gelagerte Auchentoshan schwungvoll an. Ich rieche Apfel und Birne, mit Pfirsich kommt ein Hauch Exotik dazu. Süß-fruchtige Aromen wie man sie bei einem Lowland-Whisky erwartet. Mit etwas Phantasie lässt sich auch reife Banane in der Mischung erkennen. Dazu Vanille und knallsüße Zuckerwatte. Doch hinter der süßen Wand kommt nicht mehr viel. Etwas Muskatnuss, eine Spur Holz…das war’s in Sachen Nosing leider schon.
Wie schmeckt er?
So seicht wie die Handlung des Westerns plätschert auch der Auchentoshan American Oak im Mund dahin: Ich schmecke Vanillezucker und gesüßte Milch. Der Geschmack des Whiskys erinnert mich an die Milch, die zurückbleibt, wenn man die Cornflakes aufgegessen hat. Müsli-Milch gewissermaßen. In den USA gab es mal jemanden, der solche Milch abfüllen und verkaufen wollte. Aber das ist eine andere Geschichte. Neben der Vanille ist eine feine Kokosnote zu erkennen, ansonsten bleibt der American Oak im Mittelteil flach und endet recht abrupt. Etwas Bitterkeit, die an Zitronenschale erinnert (aber auch vom Alkohol stammen könnte), ist der einzige Gruß zum Schluss.
Auchentoshan-Whiskys bei Amazon bestellen
Aktualisiert am 21.09.2023 um 20:30 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
2 Kommentare
Ich bin der Meinung, Lukas hat den American Oak super beschrieben. Was spannend in Nase und Mund beginnt, endet wirklich leider sehr rasch. Aber auch für dieses kurze Geschmackserlebnis werde ich Zeitpunkte und Stimmungen finden…
Es mag sein, dass der Autor des Artikels mehr von Single Malts versteht als ich. Trotzdem wage ich die Aussage, dass ich den American Oak sehr schätze, er ist mir auch lieber als viele andere Single Malts die ich kenne und zwar genau wegen dem fulminanten Einstieg der mir für einen Single Malt in dieser Preisklasse als sehr exquisit erscheint.