Ist Bacardi Oakheart ein Spiced Rum?
Bacardi Oakheart ist ein so genannter Spiced Rum oder auch Flavoured Rum. Dem Rum werden also Aromen zugesetzt, im Fall von Oakheart sollen Muskat, Zimt und Vanille-Aroma mit im Spiel sein. Es handelt sich um einen Blend aus mehreren Rumsorten, von denen eine in Holzfässern gelagert wird. Die Dauer dieser Lagerung und der Anteil des holzgelagerten Rums wird aber nicht benannt. Stattdessen jubiliert der PR-Text: “Seine einzigartige Herstellung verleiht ihm seinen einzigartigen Geschmack und seine unverwechselbare goldbraune Farbe.” Zweimal “einzigartig” in einem Satz, das muss schon echt etwas Besonderes sein…uns fällt zunächst nur der geringere Alkoholgehalt von 35 % bei Oakheart auf, der unter der Marke von 37,5 % für normalen Rum liegt.
Da der gesetzliche Mindestalkoholgehalt für Rum 37,5% beträgt, ist Bacardi Oakheart kein richtiger Rum. Er ist vielmehr eine Spirituose auf Rumbasis, so wie auch das Konkurrenzprodukt Captain Morgan Spiced Gold.
Die Verpackung von Bacardi Oakheart lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um ein Lifestyle-Getränk handelt. Konkret werden Männer bzw. “Kerle” angesprochen. “Einkaufszettel für Männer. Oak, Cola. Fertig.” heißt es etwa da etwa. Oder auch: “Mit Kumpels. Ohne Schnickschnack.” Darunter sind zwei große Humpen abgebildet, die mit Cola, Eis und offensichtlich Oakheart gefüllt sind. Das Mischverhältnis bleibt dabei allerdings unklar.
Unser Tasting des Bacardi Oakheart
Wir entscheiden uns mangels Humpen für zwei kleinere Gläser und schenken ein. Ja, wir haben keine Nosing-Gläser für den Test verwendet, aber ich bezweifle ehrlich gesagt, dass die viel hätten ausrichten können.
Bacardi Oakheart riecht ziemlich süßlich und nach Fusel. Allenfalls erahnen kann man eine leichte Rauchnote. Auch im Mund enttäuscht die Rum-Spirituose: Klebrig umschleicht er den Gaumen. Der Oakheart schmeckt kaum rauchig, sehr süßlich und im Abgang unangenehm spritig. Ich hatte noch nie das Vergnügen Holzpolitur zu trinken, aber so in etwa stelle ich es mir vor.
Bacardi Oakheart erinnerte mich an Nächte in meiner Jugend, die wir im Park durchfeierten: Der eine brachte eine Flasche billigen Rum mit, der andere eine Cola oder Fanta. Gemischt wurde im Plastikbecher. Es war kein Genuss, es ging um den Pegel. Um dieses angenehme Gefühl des Angetrunkenseins. Was haben wir nicht alles für Quatsch erzählt in diesen langen Nächten. Eine lustige Zeit, keine Frage, aber doch schon eine ganze Weile her. Mit Oakheart kann man sich diese mehr oder weniger glorreichen Momente zurückholen – mit jedem anderen Fusel für 5 Euro allerdings wahrscheinlich auch.
Schmeckt mit Cola etwas besser: Bacardi Oakheart
Mit der beigelegten Cola schmeckt Bacardi Oakheart tatsächlich etwas besser bzw. schmeckt man ihn einfach nicht mehr so deutlich durch. Das war auch zu erwarten. Oakheart wird mit Cola trinkbar, aber keineswegs gut. Es fehlt diesem Rum einfach an Reife und Aromen. Man merkt, dass er sehr jung abgefüllt wurde und nun mit Aromen “aufgeputscht” wurde.
Fazit zum Oakheart
Alles in allem eine ziemliche Enttäuschung. Ein Einkaufszettel für echte Männer sollte daher besser wie folgt aussehen: Geld zusammenlegen und für 20 Euro eine gute Flasche Rum (und ich meine jetzt nicht Havanna Club) in einem Fachgeschäft oder einer ordentlich sortierten Spirituosenabteilung kaufen. Schmeckt besser und kann man sogar ohne Cola trinken. Woran man die wirklich guten Flaschen erkennt? Wenig Marketing-Blabla hinten drauf, stattdessen eine lange Lagerung im Holzfass und dadurch mehr Geschmack in der Flasche.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 14:02 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
16 Kommentare
Ich habe mir den Oakheart gekauft, nach dem Gedanken: Bacari wird doch gut sein! Nun habe ich eine modisches Getränk was der alte Hemingway nicht gekauft hätte! Ich bleibe lieber bei wirklicher Fasslagerung 3-8 Jahre, ohne Zusatzstoffe und “verdünne” mir den Rum mit etwas Eis/Lemone, aber keine Cola!
Grundsätzlich ist es reine Geschmackssache, es ist natürlich kein reiner Rum, das sollte jedem klar sein. Als Mischgetränk finde ich ihn absolut gelungen. Man sollte nicht zu viel erwarten, aber auch nicht zu wenig im Anbetracht des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Im übrigen gibt es sowohl von Havana Club, Captain Morgan und Bacardi und anderen bekannten Herstellern Qualitätsunterschiede innerhalb der Produktpalette. Dann gibt es selbstverständlich auch Rum-Sorten die qualitativ gleich gut oder deutlich besser sind. Alles eine Frage des persönlichen Geschmacks und auch des Preises. So wie er da steht definitiv absolut in Ordnung.
Ist nicht böse gemeint aber ich trinke ihn gerne und es gibt auch welche die es lieber süß mögen und da muss ich sagen, Oakhart ist da die beste Wahl.
Havana Club, einfach die bessere Wahl!
Erst wird der Vergleich mit anderen Rumsorten getätigt und dann darauf verwiesen das es durch den geringeren Alkoholgehalt kein Rum ist. Also ist damit der Test hinfällig! Der Rest ist Geschmackssache und der Bericht spiegelt nur den Geschmack des Testers wieder. Was erwartet man für ein ca 12 € teueres Getränk!
Echt traurig wie hier Bacardi in den Dreck geworfen wird… Warum vergleicht man es mit teuren Rum wenn man es lieber mit Captain Morgan oder Havanna Club z.B. vergleichen sollte ? Gemischt mit Cola ist es einfach das beste was es auf der Welt gibt.
Ich war auch vom Marketing gelockt… also eine Flasche im Angebot gekauft.
Boah… dieses Zeug ist wirklich ekelig. Aber von Bacardi ist man sowas ja gewohnt. Also lieber tiefer in die Tasche greifen!
Okay. Bin ich nicht alleine mit meiner Meinung. Als Eichenherz eine Enttäuschung. Habe eine 2 L Pulle zum Geburtstag bekommen. Mal sehen ob ich die mit Cola leer bekomme.
Oak-Cola, mein Drink. Allerdings mit reichlich Eiswürfeln in der idealen Mischung – macht nicht betrunken, jedenfalls mich nicht! Habe von Bier zu diesem Getränk gewechselt und fühle mich auch nach Stunden noch fit.Klar, Coke puscht, aber da ich nur Indoor (Gastronomie)
genieße – eine günstige Alternative zu sonst allgemein angebotenen Marken. Meine Empfehlung: One Bottle im Eiskübel plus 2 ltr. Flaschen Cola dazu – reicht bei mir 5 Std. und danach wird die Nächste bestellt. Der Geschmack, leichtes Honey-Aroma in Verbindung mit Cola passt !
Ich würde mal sagen das ganze ist einfach geschmacksache. Ich mag den Oak mit Cola echt gerne. Süffig und angenehm zu trinken. Und das nicht nur um sich wie im Test beschrieben “den Schädel wegzuballern”.
Alles Geschmacksache, es gibt Fusel bei nach dem drinken 3 Tage der Schädel brummt
Im Frühjahr hatte ich die Gelegenheit den Oakheart bei einem Tasting der Firma Barcadi kennen zu lernen. Hätte mir die Flasche sicher aus Interesse sonst mal gekauft, was nach dem Tasting nicht mehr nötig war. 😉
Die Geschmacksnotizen von Philip würde ich so unterschreiben. Die Spirituose ist nun wirklich kein Genuss für jemanden der Rum sonst gerne pur trinkt.
Aber man sollte die obligate Kirche auch im Dorf lassen. Die Gruppe von Genussmenschen möchte der Oakheart nicht ansprechen. Auch wenn er durch seinen Auftritt eine längere Lagerzeit impiziert.
Er ist ein IN-Getränk und erreicht die Massen.
In Cola mag er schmecken, wobe ich ihn selbst dafür für zu süßlich halte. Wer etwas “netteres” in der Richtung probieren möchte und zugleich dem Hause Bacardi die Treue halten will, dem sei der “Bacardi 8” ans Herz gelegt.
nach einem ausgiebigen “tasting” am wochenende kann ich den oakheart nur empfhelen.
er ist angenehm weich und zieht schnell ein – er verursacht zudem ein leichtes (aber durchaus angenehmes brennen zwischen den zehen wenn man ihn auf zimmertemperatur in die füße eimassiert.
fazit – zum füße waschen weitaus besser als allgäuer latschekiefer- trinken würd ich das zeug nicht.
wenn man bedenkt das man oft schon für 22-30 € eine flasche botucal bekommt ist der preis auch deutlich zu hoch angesetzt
mein tipp – finger weg von dem zeug !
Mit deiner Bewertung sprichst du mir aus ganzer Seele. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass die Farbe nicht auf Fasslagerung, sondern auf das Beimischen von Zuckerkulör (Kulör = neudeutsch für Couleur) basiert.
Ich finde, dass Oakheart in diesem Artikel unnötig schlecht gemacht wird. Der Vergleich mit “echtem” Rum hinkt, erst recht wenn er das doppelte kosten sollte, damit es was Schmackhaftes ist.
Oakheart war bereits nach einer Flasche mein Favorit und das ist er bis heute geblieben. Den Captain – meiner Meinung nach das Konkurrenzprodukt – finde ich nicht so gut.
Naja trinken kann man es schon.