Die Flasche und die Aufmachung mit dem großen wertigen Korken ist ohne Frage schick. Auch, dass der Whisky ohne Farbstoffe und ohne Kühlfiltrierung auskommt spricht eigentlich für die Abfüllung und die in den schottischen Highlands versteckte Balblair-Destillerie. Doch am Ende kommt es auf die Inhalte an.
Unser Tasting des Balblair Vintage 1989
Wie riecht er?
Hätte ich nicht zuvor gelesen, dass der Balblair 1989 in ehemaligen Bourbon-Fässern reifte, hätte ich im ersten Moment, wegen der Würze und Fruchtigkeit, glatt auf Sherryfässer getippt. Die intensiven Aromen von Zitrone, Grapefruit, Vanille und Honig, die ganz typisch für amerikanische Eiche sind, sprechen dann doch eine andere Sprache.
Von der europäischen Eiche weiß man, dass sie der Spirituose den Geschmack von getrockneten Früchten und Toffee hinzufügt, während amerikanische Eiche für Honig-, Zitrus- und Vanillearomen bekannt ist.
Im Geruch darüber hinaus süß und fruchtig mit holzigen Röstaromen und Popcorn. Immer wieder kommt die Säure durch. Zwischen den Zitrusaromen und der Vanille entdecke ich getrocknete Bananenchips, Cornflakes mit Honig und eine stets präsente Noten von Eichenholz. Den Balblair 1989 würde man vom Aroma aber nicht unbedingt für einen 22 bis 23 Jahre alten Whisky halten.
Wie schmeckt er?
Der Geschmack von Zitronenschale ist sofort präsent, röstige Aromen wie von Popcorn und krossem Brot ergänzen den ersten Eindruck. Auch die Holzaromen sind erneut sehr präsent und schmecken hier nach Borke bzw. Baumrinde. Die Frucht ist zu einem Teil zu einer süßen Rosine und getrockneter Banane umgewandelt worden. Das Mundgefühl ist angenehm, da brennt nichts, fast schwerelos fliegt der Whisky durch den Mund. Im Abgang schmecke ich dann noch Mohn, Salzigkeit und leichten Rauch. Der Abgang ist lang. Aber auch im Geschmackstest scheint der Balblair 1989 nicht ganz altersgerecht.
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Aktualisiert: 19.04.2024 um 04:01 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API