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Jeder Teilnehmer unserer Leserumfrage 2020 konnte bis zu drei Destillerien zu seinen Lieblingen küren. Allerdings natürlich nicht dreimal die gleiche Brennerei. Wer in unserer Liste aus 65 beliebten Brennereien nicht fündig wurde, konnte auch für „Sonstige“ abstimmen und dann eine selbst geschriebene Antwort abgeben. Hierfür entschieden sich 4,4 % der Teilnehmer – genannt wurden dann vor allem Brennereien außerhalb Schottlands, etwa deutsche, irische oder japanische Destillerien. 3,8 % wollten sich hingegen nicht festlegen, sie gaben an, keine Lieblingsdestillerien zu haben. Die übrigen Stimmen haben wir nun ausgewertet und können nun ganz offiziell die 15 beliebtesten Whisky-Destillerien unserer Leser vorstellen!
Die beliebtesten Whisky-Brennereien im Überblick
Die intensiven Single Malts von Laphroaig sind nicht nur die meistverkauften Islay-Whiskys der Welt – sie stehen auch bei unseren Lesern hoch im Kurs: 110 Stimmen entfielen auf die Brennerei an der Südküste der Hebrideninsel. Die stark getorften Laphroaig-Whiskys mit ihren rauchigen und medizinischen Noten haben ganz offenkundig viele Fans. Die bekanntesten Abfüllungen sind der fast schon legendäre Laphroaig 10 Jahre mit Nuancen von Jod und Verbandsmaterial und der ungestüme Laphroaig Quarter Cask, der in kleineren 125-Liter-Fässern reifen durfte und dadurch mehr Kontakt zum Eichenholz erhielt.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 18:07 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Platz 2: Ardbeg
Das Ardbeg viele Fans hat, ist längst kein Geheimnis mehr. Mit starken Klassikern und jährlichen Sonderabfüllungen aus ungewöhnlichen Fässern hat sich die Islay-Brennerei in die Herzen der Leser gespült: 87 Stimmen gab es am Ende für die Destillerie. Mit 50 bis 65 ppm Torfgehalt in der Gerste sind die Ardbeg-Whiskys sogar noch etwas stärker getorft, als die Malts ihrer Nachbarn auf der Isle of Islay. Die kompromisslosen Rauchnoten erinnern im Klassiker Ardbeg 10 Jahre zuweilen an flüssige Grillkohle. Der Ardbeg An Oa ist etwas versöhnlicher abgestimmt und auch für Islay-Einsteiger eine gute Wahl.
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Platz 3: Lagavulin
Die Whiskys von Lagavulin gehören zu den beliebtesten Single Malts von Islay: Mit kräftigem Torfrauch und intensiven Lagerfeuer-Aromen begeistert die Destillerie seit Jahren ihre zahlreichen Anhänger. Mit 79 Stimmen wählten sie Lagavulin auf Platz 3 der beliebtesten Whisky-Brennereien. Der große Klassiker ist ganz klar der Lagavulin 16 Jahre – eben erst wurde er zum beliebtesten Whisky, den unsere Leser auf eine einsame Insel mitnehmen würden, gekürt. Doch auch der junge, wilde Lagavulin 8 Jahre mit einer erhöhten Stärke von 48 % Alkohol und die Lagavulin Distillers Edition mit Finish im Pedro-Ximénez-Cask sind mehr als nur ein Dram wert.
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Platz 4: Talisker
Am Ufer des Loch Harport auf der Isle of Skye brennt Talisker seine maritimen Malts: Salz, Seetang, mineralische Noten und eine feine Prise Rauch lassen sich in den Whiskys entdecken. Mit dieser Mischung begeistert Talisker seine zahlreichen Fans. Sie lieben die gut komponierten Aromen und den charakteristischen „Chili-Catch“, der den Abgang jedes Taliskers so aufregend macht. Mit 78 Stimmen liegt die Brennerei mit Lagavulin praktisch gleich auf. Zwei Talisker-Whiskys sollten aus unserer Sicht in keiner Sammlung fehlen: Der maritime Einsteiger Talisker 10 Jahre mit seinen feinen Meersalznoten und der reife und zugleich wunderbar komplexe Talisker 18 Jahre.
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Platz 5: Bowmore
Bowmore ist eine der ältesten Destillerien auf Islay: Seit 1779 wird hier Whisky gebrannt, die Marke hat bis heute viele Anhänger. Sie schätzen den charakteristischen Geschmack der Bowmore-Malts, der von Rauch, Torf und fruchtigen Aromen geprägt ist. Mit einem Torfgehalt zwischen 25 und 30 ppm sind die Bowmore-Whiskys im Vergleich zu anderen Islay-Malts etwas weniger stark torfig und zugänglicher. Mit 70 Stimmen landet Bowmore auf Platz 5 der beliebtesten Brennereien. Neugierige finden mit dem Bowmore 12 Jahre einen guten und erstaunlich günstigen Einstieg. Der Bowmore 15 Jahre bringt mit einem Finish in Oloroso-Sherryfässern jedoch deutlich mehr Komplexität ins Spiel.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 19:15 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Platz 6: Glenfarclas
Für Glenfarclas zählen Inhalte mehr als das Äußere. Das wissen auch unsere Leser zu schätzen, welche die Brennerei aus der Speyside (man selbst sieht sich als Highland-Malt) mit 66 Nennungen auf den 6. Platz unserer Umfrage gewählt haben. Typisch für die Glenfarclas ist der fruchtige, holzige und sherrybetonte Charakter der Whiskys. Außerdem ist die Brennerei aus Ballindalloch für die herausragende Preis-Leistung seiner Single Malts bekannt. Besonders hervorzuheben sind hierbei der komplexe und ausgewogene Glenfarclas 15 Jahre sowie der exzellente holzig-würzige Glenfarclas 21 Jahre.
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Platz 7: GlenDronach
Umgeben von Wiesen und Feldern brennt die GlenDronach-Destillerie in der wunderschönen Natur der östlichen Highlands seine eindrucksvollen Whiskys. Die Besonderheit: Fast alle GlenDronach Single Malts reifen früher oder später in Sherryfässern, einige sogar über die komplette Dauer. Das kommt gut an: Mit 59 Stimmen belegt GlenDronach einen sehr guten siebten Platz in unserer Befragung. Der GlenDronach 12 Jahre bietet einen vorzüglichen Einstieg in die Welt der sherrygeprägten Single Malts. Typische Aromen wie Rosinen, dunkle Schokolade, Orangenmarmelade und Trockenfrüchte sind perfekt eingebunden. Der GlenDronach 18 Jahre überzeugt mit starken und gut komponierte Aromen. Sherry, reife Früchte und Holz geben den Ton an. Ein sherrygeprägter Whisky wie ein Monument!
Aktualisiert am 11.12.2023 um 14:59 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Platz 8: Glenmorangie
Hoch hinaus ragen nicht nur die markanten, besonders langen Pot Stills von Glenmorangie: Auch unsere Leser wissen den milden Charakter dieser Highland-Whiskys zu schätzen. Mit insgesamt 59 Stimmen landet die Brennerei aus Tain auf dem 8. Platz unserer Umfrage. Eine Ikone der Highland-Brennerei ist ganz klar der Glenmorangie 10 Jahre, welcher im Tasting mit milden, fruchtigen und süßen Aromen überzeugt und ihn zu einem bewährten Klassiker in jeder Whisky-Sammlung macht. Doch Glenmorangie-Whiskys können auch würziger sein: Empfehlen können wir den gut komponierten Glenmorangie Quinta Ruban 14 Jahre, der ein langes Finish in Portwein-Fässern erhält.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 17:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Platz 9: Highland Park
Die Single Malts von Highland Park werden auf den Orkney-Inseln gebrannt, einem Archipel vor der nördlichen Küste Schottlands. Die Destillerie setzt auf Regionalität: Das Torf wird im nahe gelegenen Hobbister-Moor gestochen, die Gerste wird teilweise noch selbst gemälzt. Das Ergebnis sind überzeugende maritime Whiskys, die neben den typischen Ex-Bourbon-Barrels häufig auch Sherryfässer zu sehen bekommen. Der Torf ist viel dezenter eingesetzt als bei den typischen Vertretern von Islay. In unserer Umfrage erreichte Highland Park mit 53 Stimmen den 9. Platz. Für den Einstieg empfehlen wir zwei Klassiker: Der Highland Park 12 Jahre kombiniert Früchte und Rauch zu einem vielschichtigen und angenehmen Geschmackserlebnis. Der Highland Park 18 Jahre ist ein gefestigter, reifer Single Malt mit ausgeprägten Aromen und viel Charakter.
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Platz 10: Glenfiddich
Wer eine Whiskyreise in die Speyside unternimmt, kommt an der Glenfiddich-Destillerie eigentlich nicht vorbei. Die Brennerei im Familienbesitz ist einer der größten Hersteller für Scotch Whisky. Während die klassischen Glenfiddichs mit Age-Statement eher etwas glatt geschliffen wirken, läuft die Destillerie bei ihren experimentellen Abfüllungen zur Hochform auf: Wer Gelegenheit hat, sollte unbedingt den süßen, leicht rauchigen Glenfiddich Fire & Cane probieren oder sich an ein Dram vom ebenfalls vorzüglichen Glenfiddich Project XX wagen. Er vereint die klassischen Stärken von Speyside-Whiskys (Früchte, Süße, Würze, Holz) in einer ausgesprochen runden und komplexen Komposition. Beide Whiskys laden auch fortgeschrittene Genießer zu immer neuen Entdeckungen ein!
Aktualisiert am 11.12.2023 um 17:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Platz 11: Bunnahabhain
Die Bunnabhabhain-Brennerei auf Islay hat eine Besonderheit: Die Whiskys werden entgegen dem typischen Insel-Stil nicht getorft. Stattdessen setzt Bunnahabhain auf eine sorgsame Fassauswahl, die viel zum Charakter der Single Malts beiträgt. Die Whiskys werden nicht gefärbt und nicht gefiltert, was ihnen einen natürlichen Charme verleiht. Bei den Lesern kommt das gut an: Mit 46 Stimmen landet Bunnahabhain überraschend auf dem 11. Platz der beliebtesten Whisky-Destillerien und lässt so viele große Namen hinter sich. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, sollte sich zunächst den Bunnahabhain 12 Jahre einschenken: Er überzeugt im Nosing-Glas mit einer gelungenen Mischung aus Getreide, Süße, Frucht und angekohltem Holz. Der Bunnabhain 18 Jahre bringt Würze, Früchte und Sherryaromen in einer komplexen Melange zusammen. Tasting-Tipp!
Aktualisiert am 11.12.2023 um 13:05 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Platz 12: Caol Ila
Caol Ila steht bei den Islay-Destillerien häufig eher in der zweiten Reihe: Obwohl hier mengenmäßig am meisten Whisky produziert wird, scheint es kein großes Marketingbudget zu geben. Und dass, obwohl die Single Malts durchgängig eine sehr hohe Qualität aufweisen. Die Fans stört es nicht: Sie wählen Caol Ila mit 44 Stimmen auf Platz 12 unserer Liste. Wer probieren möchte, kann beim mineralisch-torfigen Caol Ila Moch zuschlagen, der zudem eine vorzügliche Preis-Leistung hat. Der Caol Ila 18 Jahre verbindet würzige, dezent süße und rauchig-torfige Noten zu einer komplexen Mischung – perfekt auch als Entdecker-Whisky für fortgeschrittene Genießer!
Aktualisiert am 11.12.2023 um 15:51 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Platz 13: Bruichladdich
Wenn es einen Preis für die experimentierfreudigste Destillerie geben würde, Bruichladdich würde ihn ohne Zweifel gewinnen! Denn kaum eine andere Brennerei hat in der jüngeren Vergangenheit so viele verschiedene Fässer und Finishes ausprobiert, wie die Destillerei von der Isle of Islay. Während die Marke Bruichladdich komplett unpeated ist, kommen mit Port Charlotte und Octomore auch stärker getorfte Qualitäten zur Abfüllung. Das kommt bei den Fans gut an: Platz 13 mit 40 Stimmen für Bruichladdich! Als Einstieg empfehlen wir die klassischen Age-Statements der Destillerie: Der Bruichladdich Laddie Ten 10 Jahre glänzt mit einem vollen Mundgefühl und schönen, würzigen Aromen. Der stark getorfte Port Charlotte 10 Jahre feuert Schwaden von dunklen, röstigen und torfigen Noten ab. Mit 50 % Alkoholgehalt hat er richtig Druck unter der Haube. Wir sagen: Schenk ein, Charlotte!
Aktualisiert am 11.12.2023 um 15:50 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Platz 14: Aberlour
Mit Aberlour landet eine Speyside-Destillerie in unserer Bestenliste, die sich besonders auf die Lagerung in Sherryfässern spezialisiert hat. Sie bringen einen fruchtigen, holzig-trockenen und teilweise an Wein erinnernden Charakter in die Abfüllungen. Immerhin 38 Stimmen entfielen auf Aberlour als Lieblingsdestillerie. Wer probieren möchte, kommt um diesen Single Malt eigentlich nicht herum: Der Aberlour A’bunadh reift komplett in spanischen Oloroso-Sherryfässern und wird in Fassstärke mit rund 60 % abgefüllt. Der Whisky erscheint in immer neuen Batches, die sich leicht voneinander unterscheiden. Ein großartiger sherrygeprägter Whisky! Der Aberlour 18 Jahre lässt es demgegenüber etwas dezenter angehen: Er verbindet würzige und süße Noten zu einem angenehmen Geschmack, der auch Einsteiger nicht überfordern wird.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 16:32 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Platz 15: Balvenie
Bei Balvenie ist man besonders stolz auf die ausgefeilte Reifung seiner Whiskys: Malt Master David Stewart begann bereits in den 1980er-Jahren mit “wood finishings” zu experimentieren. Bis heute werden die meisten Balvenie-Whiskys doppelt, teilweise auch dreifach gereift. Der typische Balvenie-Whisky ist mild und dabei dennoch nie belanglos. Als großer Klassiker darf der Balvenie Double Wood 12 Jahre in keiner Sammlung fehlen: Mit seinem süß-fruchtigen Charakter und den vielschichtigen Holznoten macht er Einsteigern wie Fortgeschrittenen gleichermaßen Spaß. Wer mehr Holz im Glas mag, kann zum Balvenie Double Wood 17 Jahre upgraden. Eine interessante Alternative ist der Balvenie Caribbean Cask 14 Jahre, einer der wenigen schottischen Single Malts der zum Finish in karibischen Rum-Fässern reifen darf. Das Ergebnis sind exotisch-fruchtige und süße Aromen. Ein wunderbares Dram für den Feierabend!
Aktualisiert am 11.12.2023 um 12:08 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
5 Kommentare
Vielen Dank für eure tollen und informativen Berichte, sehr kurzweilig. Mir sind zu viele teerlastige Destillerien unter den Top 5…ich stehe eher auf Glenmo, Glenfarclas, Glendronach, also alle anderen v.a. sherrybetont. Nein Spaß alles ok, jeder hat seinen Geschmack.
Hat mir jemand nen Tipp, wie man am besten nach Islay kommt? Schien mir etwas kompliziert…
Haltet durch, Whisky ist das einzige, was nachgewiesen gegen Corona hilft.
Slainthé
Vielen Dank für diese informative Auflistung. Ich habe selbst schon viele dieser Brennereien besucht und die Platzierung stimmt in vielen Fällen mit meiner persönlichen Meinung überein. Laphroaig ist und bleibt das Erlebnis einer Islay-Tour, bei mir dicht gefolgt von Bruichladdich. Lagavulin ist geschmacklich natürlich eine Bank. Leider hatte sich diese Brennerei aber auf unserem Spaziergang von Port Ellen zu Ardbeg als sehr unnahbar ja sogar unfreundlich erwiesen. Naja hatten vielleicht einen schlechten Tag.
Ansonst kann ich nur sagen, macht weiter so.
Tschüss HP
Glendronach auf Platz 7 und Aberlour auf Platz 14 finde ich unterbewertet, für mich persönlich fester Bestandteil in der Top 5.
Vielen Dank für eure sehr interessanten Geschichten über die Destillerien.
Ihr macht das richtig gut.
Hans
Laphroaig hat Platz 1 absolut verdient. Tolle Whiskys und eine tolle Destillerie. Was sie noch einzigartig macht, das sind die Führungen und Tastings. Kein Detail wird da ausgelassen und dabei geht es locker vom Hocker, humorvoll und informativ gleichermaßen zu. Und es wird um nichts ein Geheimnis gemacht, fotografieren ausdrücklich erlaubt.