Auch wenn Deutschland keine über viele Jahrhunderte zurückreichende Whisky-Tradition hat, so gibt es doch eine lange Erfahrungslinie im Brennen von anderen Destillaten. Viele deutsche Whisky-Brennereien haben eine Tradition in der Herstellung von Obstbränden oder Korn. Dies merkt man den deutschen Whiskys teilweise an, die häufig eher fruchtig und bisweilen auch leicht im Charakter sind. In diesem Sinne sollte man Single Malts aus Deutschland auch als eigenständige Whisky-Sorte verstehen, die ganz anders als Scotch Whisky schmecken möchte.
Deutscher Whisky – unsere Empfehlungen:
In den letzten Jahren sind immer mehr Single Malts aus Deutschland erschienen, die sich im Tasting mit harmonischen Aromen und spannender Fassauswahl hervorheben:
Aktualisiert am 21.09.2023 um 23:08 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
- Deutscher Whisky – unsere Empfehlungen:
- Die beliebtesten deutschen Whiskys im Vergleich
- EVERMANN Wilhelm Single Malt Whisky – aus dem Schwarzwald
- Slyrs Fifty One Single Malt – aus Bayern
- Glen Els The Journey – aus dem Harz
- St. Kilian Single Malt Signature Edition – aus Bayern
- Stork Club Straight Rye Whiskey – aus Brandenburg
- Beverbach Single Malt Whisky – aus Niedersachsen
- Rothaus Single Malt Whisky – aus dem Schwarzwald
- Die wichtigsten Fragen zu deutschen Whiskys
Die beliebtesten deutschen Whiskys im Vergleich

EVERMANN Wilhelm Single Malt Whisky – aus dem Schwarzwald
Der Whisky: Vor der malerischen Kulisse des Schwarzwalds brennt die Familienbrennerei Bimmerle ihre deutschen Whiskys. Der Evermann Wilhelm Single Malt wird nach schottischem Vorbild aus Gerste in kupfernen Brennblasen zweifach destilliert. Der Whisky reift in einer ambitionierten Fassauswahl, welche neben amerikanischen Bourbon-Barrels unter anderem auch deutsche Eichenholzfässer, Akazienfässer, Süßweinfässer und Oloroso-Sherry-Casks beinhaltet.
So schmeckt er: Der Wilhelm Single Malt ist ein leichter und frischer Whisky mit vielfältigem Bouquet. Frische Fruchtnoten erinnern uns an Kirschen und Birnen, an Äpfel und Marillen. Dazu Milchschokolade und Karamellbonbons. Der Abgang hält dezent würzige Eichenholznoten bereit. Trotz seines jungen Alters wirkt der Single Malt im Tasting recht rund und hat aromatisch viele interessante Facetten zu bieten.
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Slyrs Fifty One Single Malt – aus Bayern
Der Whisky: Slyrs zählt zu den traditionsreichsten deutschen Whiskys. Bereits im Jahr 1999 wurde der erste Single Malt der Marke gebrannt. Seinen Namen hat der Whisky übrigens vom nahegelegenen Schliersee. Der Slyrs Fifty One ist ein schöner deutscher Single Malt, der neben Bourbon-Barrels auch in Port-, Sherry- und Sauternes-Fässern reifen durfte. Er wird mit stärkeren 51 % abgefüllt.
So schmeckt er: Der Slyrs Fifty One hat einen leichten Charakter und ein erstaunlich weiches Mundgefühl. Aromen von Aprikosen und Pflaumen treffen hier auf Kokosnuss und Zimt. Hinzu kommen Noten von getrockneten Kräutern (Salbei und Thymian) sowie geröstetem Weizenbrot. Der leicht trockene Abgang ist von röstigen Eichenholznoten und weißem Pfeffer geprägt.
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Glen Els The Journey – aus dem Harz
Der Whisky: Der Harz mit seinen Wäldern und Bergen erinnert bisweilen an die schottischen Highlands. Hier werden in der Hammerschmiede (Hercynian Distilling Co.) seit dem Jahr 2002 hochwertige deutsche Single Malts gebrannt. Abgefüllt werden neben Single Casks auch regelmäßig erhältliche Standards wie der Elsburn The Journey, welcher in jährlichen Editionen erscheint und in Sherry-, Port-, Madeira-, Marsala-, Malaga- und Bordeaux-Fässern reifen darf.
So schmeckt er: In der Verkostung ist der The Journey Single Malt sehr süß mit Noten von Honig, Birnen und Ananas. Dazu kommen Noten von lieblichem Wein. Eine helle Holznote liegt über der sirupartigen und fruchtigen Süße. Der Geschmack wird nur dezent von Eichenholzaromen abgerundet.
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St. Kilian Single Malt Signature Edition – aus Bayern
Der Whisky: Die St. Kilian Brennerei destilliert seit dem Jahr 2016 im bayerischen Rüdenau ihre Whiskys. Die Malts werden nach schottischem Vorbild aus gemälzter Gerste hergestellt. Experimentierfreudig zeigt man sich bei den verwendeten Malzsorten sowie der vielseitigen Fassauswahl. Eine feste Standardabfüllung gibt es nicht. Die Whiskys erscheinen in limitierten Editionen, die sich in den für die Reifung verwendeten Fässern und so auch geschmacklich stark voneinander unterscheiden.
Die Editionen:
- Edition One (Bourbon-, Rum-, PX-, Quarter-Casks und Kastanienfässer) – limitiert auf 18.500 Flaschen
- Edition Two (Amarone-Rotweinfässer) – limitiert auf 6.500 Flaschen
- Edition Three Peated (Bourbon-Quarter-Casks und Tennessee-Whiskey-Casks) – limitiert auf 6.300 Flaschen
- Edition Four Peated (Sherryfässer) – limitiert auf 10.700 Flaschen
- Edition Five (Virgin-Oak-Casks) – limitiert auf 5.900 Flaschen
- Edition Six (Spätburgunder-Casks) – limitiert auf 6.500 Flaschen
- Edition Seven (PX- und Oloroso-Sherry-Casks) – limitiert auf 5.700 Flaschen
- Edition Eight (Bourbon-, Rye-, Riojoa, Akazien- und Pfälzer Eichenholzfässer) – limitiert auf 8.888 Flaschen
- Edition Nine (Bourbon-, Sauternes- und Pfälzer Eichenholzfässer) – limitiert auf 7.500 Flaschen
- Edition Ten (Bourbon- und Rum-Casks) limitiert auf 10.000 Flaschen
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Stork Club Straight Rye Whiskey – aus Brandenburg
Der Whisky: Die Stork Club Brennerei aus dem Spreewald hat sich ganz auf die Destillation von Roggenwhiskys spezialisiert. Dabei verwendet man regional angebauten Roggen aus Brandenburg, welches zu den größten Anbaugebieten für das Getreide in Europa zählt. Nach der rund fünftägigen Fermentation wird der Whisky zweifach destilliert. Die erste Destillation erfolgt in einer Pot Still, der zweite Durchgang in einem sogenannten Aromator über fünf kupfernen Glockenböden. Der Stork Club Rye Malt reift in Fässern aus amerikanischer und deutscher Eiche, die unterschiedlich stark ausgebrannt (Stichwort: Barrel Char Level) wurden.
So soll er schmecken: Laut den offiziellen Tasting Notes soll der Stork Club Straight Rye nach Karamell und Gewürzen sowie dunkler Schokolade mit einem Hauch Espresso schmecken. Im Abgang soll der Geschmack würziger werden und eine typische Pfeffernote aufweisen.
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Beverbach Single Malt Whisky – aus Niedersachsen
Der Whisky: Der Beverbach Single Malt stammt aus der Brennerei der Familie von Hardenberg, welche auf eine über 300-jährige Tradition in der Herstellung von feinem Kornbrand zurückblickt. Der deutsche Whisky aus einer Mischung verschiedener Getreidesorten gebrannt, was an amerikanische Bourbons erinnert. Es kommen allerdings kupferne Brennblasen und eine doppelte Destillation zum Einsatz. Der Beverbach Single Malt reift anschließend in Bourbon- und Virgin-Oak-Barrels sowie German-Oak-Casks.
So soll er schmecken: Laut Tasting Notes des Herstellers zeichnet sich der Single Malt in der Nase durch frische, cremige und fruchtige Noten aus. Im Tasting sind den offiziellen Angaben nach Vanille, Früchte und Pfeffer wahrzunehmen. Im harmonischen Abgang sollen frische Holznoten den Geschmack prägen.
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Rothaus Single Malt Whisky – aus dem Schwarzwald
Der Whisky: Rothaus ist hauptsächlich als Brauerei bekannt. Doch das Brauen von Bier und die Whisky-Herstellung haben viele Gemeinsamkeiten. Für den Rothaus Single Malt wird aromatisches Karamellmalz verwendet, welches auch sonst die Grundlage für das Rothaus Bier ist. Der Whisky wird anschließend in der Kammer-Kirsch Brennerei in Karlsruhe destilliert, anschließend wird er traditionell in Bourbon-Barrels gereift. Der Rothaus Single Malt erscheint in jährlichen Editionen.
So soll er schmecken: Im Tasting sollen Aromen von Trockenfrüchten auf feine süße und würzige Noten treffen. Als prägnante Tasting-Notes werden von Seiten des Herstellers Trockenpflaumen, Aprikosen und Zartbitterschokolade genannt, was nach einer schönen und runden Komposition klingt.
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Die wichtigsten Fragen zu deutschen Whiskys
Welches ist der beste deutsche Whisky?
Welches der beste deutsche Whisky ist lässt sich wegen der unterschiedlichen Stile und Ansätze der Brennereien schwer beantworten. Außerdem hängt es natürlich stark vom persönlichen Geschmack ab, welche Whiskys einem persönlich besonders gefallen. Sicher ist jedoch, dass die wachsende Anzahl an deutschen Whisky-Brennereien sich positiv auf die Qualität der Destillate auswirkt: Konkurrenz belebt das Geschäft. Es gibt zahlreiche Abfüllungen aus Deutschland, die eine schöne Ergänzung der heimischen Whisky-Sammlung sind.
Wo wird in Deutschland Whisky hergestellt?
Der Schwerpunkt der deutschen Whisky-Herstellung liegt in Süddeutschland. Wichtige Brennereien stammen aus Bayern, Baden-Württemberg und insbesondere dem Schwarzwald. Doch auch im Rest der Republik gibt es bedeutende Destillerien, so unter anderem im Harz, in Niedersachsen oder in Brandenburg. Es ist wahrscheinlich, dass die Whisky-Landkarte in Deutschland, entgegen dem Trend, in den kommenden Jahren noch weiter wachsen, vielfältiger und professioneller werden wird.
Wie viele Whisky-Brennereien gibt es in Deutschland?
Die Destillation von Spirituosen hat zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen eine lange Tradition. Aktuell soll es rund 150 Brennereien in Deutschland geben, die unter anderem Whisky herstellen. Die meisten dieser Hersteller betreiben die Whisky-Herstellung als Nischenprodukt und vertreiben die Abfüllungen in Kleinstauflagen und sind ausschließlich regional verfügbar. Entsprechend wenige Brennereien verstehen sich als reine Whisky-Destillerien.
Aktuell gibt es in Deutschland übrigens noch rund 13.400 Spirituosen-Brennereien unterschiedlicher Größe. Die Tendenz bei der Anzahl zeigt jedoch seit Jahren tendenziell nach unten. Vor 20 Jahren gab es noch rund 24.000 Brennereien in Deutschland. Das muss sich jedoch nicht unbedingt auf die Vielfalt der deutschen Whiskys auswirken, da die Spirituosen-Kategorie nach wie vor stark nachgefragt wird.
Wie schmecken deutsche Whiskys?
Die meisten deutschen Whiskys schmecken mild, fruchtig und nur dezent würzig. Üblicherweise wird Whisky in Deutschland nach schottischem Vorbild gebrannt. Dennoch prägen die Made in Germany Whisky im Geschmack einen eigenen Stil. Insbesondere bei der Auswahl und Komposition von in unterschiedlichen Fässern gereiften Whiskys zeigt man sich experimentierfreudig. Hierdurch wird auch die Komplexität der Abfüllungen verstärkt.
Was kostet ein guter deutscher Whisky?
Die Preise für die meisten deutschen Whiskys liegt zwischen 30 und 60 Euro. Sie sind damit meist etwas teurer als ihre schottischen oder amerikanischen Pendants. Das liegt daran, dass die meisten deutschen Whiskys aus sehr kleinen oder kleinen Brennereien mit entsprechend geringen Produktionsmengen stammen. Der Kauf eines deutschen Whiskys ist damit in der Regel auch die Unterstützung eines kleinen mittelständischen und handwerklichen Herstellers.