Kilchoman ist eine der jüngsten und kleinsten Destillerien auf der bekannten Whiskyinsel Islay. Inmitten von Gerstenfeldern und nur ein kleines Stück vom Meer entfernt, liegen die Brennereigebäude auf einem Bauernhof. Was macht die Kilchoman-Whiskys so besonders? Wir stellen die wichtigsten Whiskys der Islay-Brennerei vor.
Die beliebtesten Kilchoman-Whiskys im Vergleich
Aktualisiert am 22.09.2023 um 05:05 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Die besten Kilchoman-Whiskys (89 bis 92 Punkte)

Rauchig & Sherry (50 ppm)
Kilchoman Sanaig
Der Whisky: Torfiger Whiskys und Sherry-Casks bieten häufig eine spannende Komposition von Aromen. Auch der Kilchoman Sanaig bildet da keine Ausnahme. Der Single Malt stammt aus einer der kleinsten Brennereien von Islay und wird aus selbst gemälzter Gerste mit 20 ppm sowie von Port Ellen Maltings zugekaufter Gerste destilliert. Der Sanaig reift in einer Mischung aus 70 % Oloroso-Sherry-Casks und 30 % Bourbon-Barrels. Die Whiskys von Kilchoman sind ungefiltert und werden ohne Farbstoff abgefüllt.
So schmeckt er: Bei der Verkostung des Kilchoman Sanaig treffen Pflaumenmus mit Zimt auf herbe Grapefruit. Dazu verbinden sich trockene Sherryaromen mit mineralisch-torfigen Noten zu einer aufregenden Liaison. Der Abgang ist lang und intensiv mit viel Holzrauch, Asche, Meersalz und felsigen Noten. Chapeau!
Aktualisiert am 22.09.2023 um 05:05 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Rauchig & torfig (50 ppm)
Kilchoman Machir Bay
Der Whisky: Die Kilchoman-Brennerei ist dafür bekannt mit ihren Single Malts die typischen Aromen von Islay in die Flasche zu bringen. Der Kilchoman Machir Bay wurde nach der nahegelegenen sandigen Bucht benannt. Der Machir Bay reift anschließend zum deutlich größeren Teil in Bourbon-Barrels. Nur zu einem geringeren Teil werden spanische Oloroso-Sherry-Casks verwendet. Die Abfüllung erfolgt mit 46 % sowie ungefärbt und ungefiltert.
So schmeckt er: Trocken und schwer legt sich der Kilchoman Machir Bay im Tasting auf die Zunge. Intensiver Torfrauch und mineralische Noten geben dabei den Ton an. Ein kräftiger Geschmack, der aber auch Raum für Aromen von Vanillecreme, Mandeln und weiße Schokolade lässt. Ein schöner Single Malt von Islay, der im Abgang mit verbranntem Eichenholz und viel Torf auftrumpft.
Aktualisiert am 22.09.2023 um 03:43 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Weitere Whiskys von Kilchoman

Kilchoman Loch Gorm
Der Whisky: Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen den Kilchoman-Whiskys sind die für die Reifung verwendeten Eichenholzfässer. Insbesondere Bourbon-Barrels und Sherry-Casks werden bei der Islay-Brennerei verwendet. Der Kilchoman Loch Gorm reift laut offiziellen Angaben für mindestens 9 Jahre ausschließlich in den spanischen Sherryfässern. Die Abfüllung erfolgt mit 46 % sowie ungefärbt und ungefiltert.
So soll er schmecken: Toffee und die Süße von reifen Früchten und Honig sollen den Loch Gorm im Geschmack prägen. Hinzu kommen laut der offiziellen Tasting Notes Meersalz und etwas Orangenschale. Räucherspeck und Grillrauch verbinden sich laut Kilchoman im Abgang mit dunkler Schokolade und Rosinen. Der Geschmack von würzigem Eichenholz bleibt im Mund zurück.

Kilchoman 100 % Islay
Der Whisky: Auf die Herkunft der Whiskys von Islay ist man bei Kilchoman besonders stolz. Bei seinen Single Malts ist die Brennerei bemüht die typischen Aromen der Insel einzufangen. Einerseits wird lokales Torf zum Darren der Gerste verwendet. Andererseits setzt man auf Islay-Gerste. Für den Kilchoman 100 % Islay wird ausschließlich auf der Hebriden-Insel angebautes Getreide verwendet. Fr die Reifung des besonderen Single Malts werden Bourbon-Barrels und Sherry-Casks verwendet. Abgefüllt wird mit einem Alkoholgehalt von 50 % und naturbelassen.
So soll er schmecken: Im Mund sollen beim Kilchoman 100 % Islay Pflaumen, Zimt, gekochte Äpfel und Birnen in Kombination mit dem Rauch den Ton angeben. Im Abgang ist der Islay-Malt demnach geprägt von weichem Torfrauch, anhaltender Süße und vollen Sherry-Aromen.
Die Kilchoman-Brennerei vorgestellt
Doch die ländliche Idylle soll nicht täuschen: Mit rund 150.000 Litern pro Jahr war Kilchoman im zehnten Jahr nach seiner Gründung 2005 trotzdem schon größer als viele andere Farm-Destillerien. Auch kleine Brennereien versuchen ihren Ausstoß im Zuge des Whisky-Booms zu steigern. So zum Beispiel auch Edradour (ursprünglich ca. 100.000 Liter, heute ca. 500.000 Liter pro Jahr).
In Kürze will Kilchoman sogar deutlich mehr als 200.000 Liter jährlich brennen. Im Jahr 2021 soll bereits ein Ausst0ß von 500.000 Liter New Make erreicht worden sein, weitere Steigerungen sind in Planung. Und wirkt die Kilchoman-Destillerie auf den ersten Blick klein, doch stehen auch hier modernste Technik zum Mälzen, Destillieren, Vermählen und Abfüllen des Whiskys bereit..

Die gemälzte Gerste von Kilchoman
Kilchoman legt großen Wert darauf, einen Teil seiner Gerste auf Islay anzubauen und auf eigenen Malting Floors selbst zu mälzen. Gut 20 % der Produktion soll sich sich so abdecken lassen, die restlichen 80 % Gerste kommen vom Festland und werden in den Port Ellen Maltings, einem großen Industriebetrieb von Diageo gemälzt. Die eigene Mälzung wird mit 20-25 pm Torfgehalt durchgeführt, die zugekaufte Gerste von Port Ellen mit stärkeren 50 ppm (ähnlich wie Ardbeg).

Das Gären, Destillieren und Reifen bei Kilchoman
Eine weitere Besonderheit ist die lange Gärzeit von bis zu 100 Stunden (90 Stunden im Durchschnitt). Diese soll dem Whisky zusätzliche Fruchtnoten verleihen. Das lässt sich naturgemäß nicht überprüfen, setzt doch jede Destillerie ihre eigene Zeitspanne fest. Nach der Destillation in eigens für Kilchoman konstruierten Brennblasen wird der New Make hauptsächlich in Bourbon-Barrels (von Buffalo Trace) sowie spanischen Sherryfässern gereift.
- Der Kilchoman Sanaig reift hauptsächlich in Sherryfässern,
- der Kilchoman Machir Bay darf hauptsächlich in Bourbon-Barrels reifen.
- Für die Reifung des Kilchoman Loch Gorm werden ausschließlich Sherryfässern verwendet.

Gegründet wurde Kilchoman übrigens 2005 von Anthony Wills, einem Weinhändler und unabhängigen Abfüller. Im Netz kursiert die Story, dass er sich auch in Zukunft einen beständigen Nachschub an Whisky für sein Geschäft sichern wollte. Auf unserer Destillerie-Tour wurde hingegen erzählt, dass Anthony Wills keinen Whisky auf dem Markt gefunden habe, der seinen Geschmack perfekt treffe.
In jedem Falls sind auch Touristen ein fester Bestandteil des Geschäftskonzeptes: Das Besucherzentrum ist größer als das der meisten anderen Islay-Destillerien. Angeboten werden neben den eigenen Abfüllungen unzählige Souvenirs und Merchandise-Produkte.