
Inhaltsverzeichnis
Die beliebtesten maritimen Single Malts im Vergleich
Wir haben einige Highlights unter den maritimen Whiskys ausgewählt, welche wir in der folgenden Vergleichstabelle mit ihren Vorzügen vorstellen:
(großartig)
(vorzüglich)
(vorzüglich)
(großartig)
(vorzüglich)
(vorzüglich)
Letzte Aktualisierung am 19.01.2021 um 01:06 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Unsere Empfehlungen für maritime Whiskys:

Talisker 10 Jahre
Einer der interessantesten maritimen Whiskys stammt von der malerischen Isle of Skye: Schroffe Felsen mit Blick auf das Meer, kleine Fischerdörfer und der alte Leuchtturm am Neist Point. Die See ist hier nie weit weg und sie prägt auch den Talisker 10 Jahre.
Im Tasting präsentiert sich der Talisker 10 Jahre leicht rauchig im Glas und verdeutlicht seine Herkunft mit einer feinen Salznote. Die 45,8 % Alkoholgehalt sorgen für einen kraftvollen Eindruck.
Im Geschmack sind Früchte wie Birnen, Mandarinen und Himbeeren zu finden, dazu würzige Noten, die an Leder erinnern. Der Abgang ist leicht feurig-scharf: Der berühmte “Chili-Catch” von Talisker findet sich in jeder Abfüllung der Destillerie und sorgt dafür, dass man diesen maritimen Whisky lange in Erinnerung behält.
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Oban 14 Jahre
In einem alten Steingebäude im Hafen von Oban werden seit 1794 maritime Single Malt Whiskys gebrannt. Oban ist eine von wenigen schottischen Destillerien, die sich inmitten einer Stadt befinden. Die Brennerei ist schlicht so alt, dass der Ort Oban um sie herum gewachsen ist.
Besucht man die Oban-Brennerei während einer Tour, so fällt schnell auf, wie klein alles im Inneren ist: Dicht drängen sich Maischebottiche und Washbacks in den Räumen, die zwei kupfernen Brennblasen sorgen für tropische Temperaturen im Stillroom. Zwischen zwei Dächern im Freien sind die Worm Tubs von Oban installiert, welche für einen erhöhten Kupferkontakt des Destillats sorgen. Dadurch sollen störende Stoffe herausgefiltert werden.
Aromatisch ist der Oban 14 Jahre typisch Küste: Intensive salzige Noten legen sich auf die Zunge. Zugleich ist der Oban 14 Jahre aber auch frisch – wir schmeckten Zitrusschalen und Datteln im Tasting. Die sehr leicht getorfte Gerste sorgt für eine minimale Spur Rauch, alles in allem ist der Oban Single Malt aber sehr mild und somit auch für Einsteiger eine vorzügliche Wahl.
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Springbank 10 Jahre
Wir geben es zu: Bei unserem ersten Tasting im Jahr 2014 hat uns der Springbank 10 Jahre eher abgestoßen, als begeistert: Diese strenge, ölige Flüssigkeit soll wirklich ein Single Malt sein? Zum Glück haben wir uns nicht abschrecken lassen, sondern ihn über die Jahre immer wieder verkostet. Und mittlerweile haben wir ihn richtig lieb gewonnen, den Springbank 10 Jahre.
Inhaltlich hat sich der Single Malt nicht verändert: Das ölige Mundgefühl, die unbequemen Aromen von Schiffsdiesel, Meersalz und Felsen. Alles ist da! Aber unser Geschmackssinn hat sich über die Jahre entwickelt, wir haben uns an die rauen maritimen Noten gewöhnt. Der Springbank 10 Jahre ist kein feingeschliffener Designer-Whisky – er ist rau, aber zugleich bodenständig und stammt mit Herz und Seele von der Küste.
Die Springbank-Destillerie befindet sich in der Whisky-Region Campbeltown auf der Kintyre-Halbinsel im Südwesten Schottlands. Früher wimmelte es hier nur so vor Destillerien mit maritimem Charme – heute ist Springbank eine der wenigen verbliebenen Brennereien. Optisch macht man keine großen Sprünge, der Fokus liegt ganz auf dem Küsten-Whisky in den Flaschen.
Letzte Aktualisierung am 19.01.2021 um 03:46 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Clynelish 14 Jahre
An der Ostküste Schottlands gibt es nicht allzu viele Destillerien. Doch nicht nur deshalb sticht Clynelish hervor: Es sind der wachsige Charakter und die ernsten Aromen, welche die Brennerei aus Brora so interessant machen. Vom Stil her orientiert man sich an alten Whiskys der 1950er und 60er Jahre.
Der Clynelish 14 Jahre wird ebenso wie die anderen Whiskys der Destillerie aus ungetorfter Gerste hergestellt, schmeckt also nicht rauchig. Der Küsten-Malt reift nach dem Brennen hauptsächlich in amerikanischen Ex-Bourbon-Barrels.
Im Tasting des Clynelish 14 Jahre waren wir überrascht, wie salzig dieser Single Malt schmeckt. Süße und fruchtige Noten, wie man sie sonst bei Highland-Whiskys häufig findet, sind dagegen kaum ausgeprägt: Stattdessen punktet der Clynelish 14 Jahre mit Getreide, Lakritz und herber Zitronenschale. Auch mineralische Noten (“feuchter Sand”) schwingen dezent mit. Der Abgang ist trocken.
Letzte Aktualisierung am 18.01.2021 um 23:06 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Caol Ila Moch
Der Caol Ila Moch ist der perfekte Beleg dafür, dass maritime Whiskys auch durchaus einmal stark rauchig sein können. Der Single Malt von der Isle of Islay fackelt nicht lange: Mit warmem Holzrauch, Asche und Lagerfeuernoten macht er im Tasting ordentlich Dampf. Doch es sind die markanten mineralischen Noten, die den Caol Ila Moch zu einem maritimen Whisky machen: “Trocken, fast staubig”, notierten wir in unserer Verkostung. Und auch eine ordentliche Prise Meersalz findet sich in Geruch und Geschmack des Moch.
Der Caol Ila Moch kommt wie viele neuere Abfüllungen ohne Altersangabe in die Flasche. In diesem Fall ist das kein Nachteil: Denn die Aromen des kräftig getorften Single Malts sind so noch intensiver und präsenter, als nach einer längeren (sprich: weit über 10-jährigen) Lagerung im Eichenholzfass.
Ein gelungener rauchiger, ebenso wie maritimer Whisky für alle, die vor den etwas robusteren Geschmacksnoten der Islay-Destillerie Caol Ila nicht zurückschrecken!
Letzte Aktualisierung am 18.01.2021 um 22:06 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Die häufigsten Fragen zu maritimen Whiskys
Woher stammen maritime Whiskys?
Natürlich befindet sich ganz Schottland auf einer Insel und es fällt schwer, einen Ort im Land zu finden, der mehr als 80 km vom Meer entfernt liegt. Und doch sind Single Malts mit maritimen Charakter häufig in unmittelbarer Nähe zur Küste zu finden. Ein gutes Beispiel hierfür ist Oban. Aber auch auf vorgelagerten Inseln wie Islay oder Skye (Talisker) gibt es Vertreter des Stils. Die maritimen Geruchs- und Geschmacksnoten sind dabei Tradition und Teil des regionalen Charakters vieler Küsten- und Insel-Destillerien.
Welche Aromen hat ein maritimer Single Malt?
Einige der häufigsten Aromen maritimer Malts haben wir schon erwähnt: Diese Whiskys riechen nach feiner Gischt der Brandung, die an die Felsen prallt und schmecken nach Meersalz. Mineralische Noten erinnern an Sand oder Gestein. Auch Seetang, Algen, nasse Taue zählen zu den Noten, die in maritimen Whiskys häufig zu finden sind.
Seltener anzutreffen sind Aromen von Schalentieren, Meeresfrüchten oder sogar Fisch. Und manchmal trifft man auch auf unbequeme Aromen – etwa wenn ein Whisky nach Schiffsdiesel riecht oder feuchte, muffige Noten mitbringt. Doch das ist eher die Ausnahme, die meisten maritimen Single Malts sind im Gegenteil überaus zugänglich und für Einsteiger sogar unkomplizierter zu erschließen, als so mancher stark getorfte Islay-Whisky.
Schmecken maritime Whiskys immer rauchig?
Es ist ein häufiges Missverständnis, dass Whiskys von den Inseln immer stark rauchig schmecken. Natürlich gibt es sie, die Torfmonster von Islay, die sich durch intensive Rauchnoten auszeichnen. Sie bilden die eigene Kategorie der rauchigen und torfigen Whiskys.
Doch die große Mehrzahl der maritimen Malts sind nur leicht oder sogar gar nicht getorft – auf diese Weise kommen die salzigen, mineralischen und bisweilen pikanten Aromen des Meeres voll zur Geltung.
10 Kommentare
Da fehlt eindeutig noch der Old Pulteney. Der ist nicht nur optisch maritim, er schmeckt auch nach mee(h)r…😊
Hallo Alice,
ein Old Pulteney wäre in der Tat noch eine schöne Ergänzung. Welche Abfüllung kannst Du denn besonders empfehlen?
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Hallo, zählen die ungetorften Bruichladdich auch zu den maritimen?
Hallo Clemens,
vielen Dank für deine Frage! Ich würde Bruichladdich zu den maritimen Whiskys zählen, es hängt aber von der jeweiligen Abfüllung ab, wie stark der Geruch/Geschmack nach zum Beispiel Meersalz ausgeprägt ist.
Hast Du einen Favoriten von dieser Destillerie?
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
5 von den 7 hatte/habe ich bereits persönlich zuhause. Gehe mit den Bewertungen dieser auch bis auf eine Ausnahme konform. Der 12-jährige Bunnahabhain mundete mir überhaupt nicht. Und etwas Maritimes konnte ich bei ihm nicht feststellen und schon gar keinen noch so kleinen Hauch Rauch. Dies hätte ihn in meiner Gunst vielleicht sogar etwas gerettet.
Hatte eher Assoziationen von etwas, was ich hier nicht ansprechen möchte.;-) Und zwar immer, egal was ich vorher gegessen/getrunken hatte. War wirklich sehr enttäuscht davon, weil er auch von anderer Seite bereits sehr gelobt und empfohlen wurde. Aber wie bei allem ist natürlich auch Whisky Geschmacksache.
Den Jura Superstition habe ich mir extra wegen seiner rauchigen Einzigartigkeit gekauft, fand ihn aber etwas langweilig gegenüber richtigen Rauchern. Den Oban und auch den Caol Ila fand ich recht gut, der Talisker ist bei der Aufzählung aber mein Favorit.
Hallo Bernd,
danke für deine Einschätzung. Whisky ist tatsächlich immer Geschmackssache bzw. schmeckt jeder etwas anderes dabei heraus. Caol Ila Moch und Talisker 10 Jahre sind in jedem Fall tolle Single Malts, die in keiner gut sortierten Heimbar fehlen sollten!
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Eigentlich hatte ich bei der Überschrift auch einen Old Pulteney erwartet..
Danke für den Hinweis! Tatsächlich würde Old Pulteney mit seinem maritimen Profil noch gut in die Liste passen.
Uns haben bei unseren letzten Tastings allerdings weder der Old Pulteney 12 Jahre noch der Old Pulteney 17 Jahre wirklich voll und ganz überzeugt. Und wir wollten nur Empfehlungen für maritime Whiskys geben, die uns auch persönlich sehr gut gefallen.
Welche Old Pulteneys kannst Du denn empfehlen?
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Gute Auswahl die ihr gewählt habt!
Danke für das Lob! Wir freuen uns, dass wir deinen Geschmack getroffen haben!
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin