Der schottische Ort Pitlochry im Jahr 1933. Der junge Arthur Bell möchte möglichst schnell reich werden. Er experimentiert mit dem Blending verschiedener Whiskys. Er kauft die Blair Athol-Destillerie, um immer ausreichend Malts für seinen Bell’s Blend auf Lager zu haben.
Bei Blair Athol in Pitlochry wird fast nur Whisky für Blends produziert
Pitlochry im Jahr 2014. Seit der Gründungszeit der Blair Athol Destillerie hat sich hinsichtlich der Geschäftsausrichtung wenig getan, wie uns unser aufgeschlossener Tourguide Frank (ein alter Hase im Whisky-Business) anschaulich erläutert. Laut Frank werden 99,9 Prozent der jährlichen Whiskyproduktion für Bell’s Blended Whisky verwendet. Die Blair Athol-Malts bilden das Herzstück des bekanten Blends.

Wie Arthur Bell letztendlich reich wurde, wird spätestens dann klar, als wir erfahren, dass ein Liter guten Whiskys in der Herstellung nur ungefähr ein Pfund kostet. Ein großer Teil des Endpreises entsteht durch Besteuerung, sodass ein Tanklaster mit Malt einen Wert von ungefähr einer halben Million Euro hat. Ein gutes Ziel also für wegelagernde Whiskyräuber, vorausgesetzt sie haben großen Durst auf New Spirit oder könnten den guten Tropfen artgerecht in Eichenfässern lagern.
Blair Athol 12 Jahre ist ein seltener Single Malt
Da wir bisher jedoch nur als harmlose Whiskygenießer in Erscheinung getreten sind, war unser Besuch in der Blair Athol Destillerie jedoch völlig friedfertiger Absicht, unserer Neugier und der Suche nach einem guten Dram geschuldet. Hierbei hatten wir jedoch diesmal nicht den New Spirit oder Bell’s Blend im Blick. Wir hatten ein Auge auf den Blair Athol 12 Jahre geworfen, der nur 0,01 % der Jahresproduktion der Destillerie ausmacht. Und davon wird vermutlich ein guter Teil direkt nach den Führungen im Shop verkauft.

Unser Tasting des Blair Athol 12 Jahre
Wie riecht er?
Bei der ersten Geruchsprobe ist der Blair Athol noch schüchtern zurückhaltend. Mit gutem Zureden entlocken wir dennoch eine feine leichte Sherry-Note und würzige Fruchtaromen wie Haselnuss oder Kaffee, Kakao und Muskat.
Wie schmeckt er?
Hat der Blair Athol 12 seine anfängliche Zurückhaltung erst einmal abgelegt, präsentiert er durchaus charaktervoll. Zart und weich schmiegt er sich an den Gaumen, lockt uns mit seiner dezenten Sherrynote. Im gleichen Moment verweist er auf seine Vanille und Haselnuss-Aromen. Ein vollmundiger Malt mit Tendenz zu Herrenzimmeraromen wie Tabak, Leder und Holz.
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Aktualisiert am 6.12.2023 um 13:28 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API