Ein Blended Malt Whisky ist eine Mischung aus verschiedenen Single Malts ohne Zusatz von Grain Whisky. Es wird anders als beim Scotch Blend also kein günstiger Getreide-Whisky zugesetzt. Im Vergleich zu Single Malt Whiskys ergeben sich teilweise sogar geschmackliche Vorteile: So kann der Master Blender verschiedene Stile und Aromenprofile miteinander kombinieren, um einen spannenderen Whisky zu erschaffen.
Unsere Empfehlungen für Blended Malt Whiskys

Mild & fruchtig
Johnnie Walker Green Label 15 Jahre Blended Malt
Der Whisky: Der Johnnie Walker Green Label ist ein kleiner Geheimtipp im Portfolio der bekannten Scotch-Marke. Hierbei handelt es sich um einen Blended Malt Whisky – es werden also ausschließlich Single Malts miteinander vermählt und kein Grain Whisky zugegeben. Die Whiskys für den Green Label stammen unter anderem von Talisker, Linkwood, Cragganmore und Caol Ila und reifen mindestens 15 Jahre lang in Eichenholzfässern.
So schmeckt er: Der grüne Johnnie Walker begeistert mit einem angenehm weichen Mundgefühl und vielfältigen fruchtigen Aromen. Wir schmecken Vanille, Himbeeren, Birne, Stachelbeeren und Rosinen. Der Abgang wird begleitet von ausgeprägten Holznoten, eine Prise bunter Pfeffer sorgt für ein leicht prickelndes Mundgefühl. Im Nachhall ist eine Spur Kohle zu erkennen.
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Monkey Shoulder Blended Malt
Der Whisky: Im Monkey Shoulder geben nur drei Single Malts den Ton an: Sie stammen aus der Speyside und da die Marke zur Familie Grant gehört, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Glenfiddich, Balvenie und Kininvie handelt.
So schmeckt er: Im Geschmack dominieren fruchtig, süße und getreidige Noten. Wir schmeckten im Tasting Birnen, Schokopudding und eine schöne Portion Honig. Dennoch ist der Monkey Shoulder Blended Malt nicht zu süß und in der Preislage bis 30 Euro eine gute Wahl.
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Nikka Taketsuru Pure Malt
Der Whisky: Beim Nikka Taketsuru Pure Malt handelt es sich um einen japanischen Blended Malt. Für die Mischung werden Whiskys aus den beiden Brennereien Miyagikyo und Yoichi verwendet, welche beide durch den japanischen Whisky-Pionier Masataka Taketsuru gegründet wurden. Für die Reifung des Taketsuru Pure Malt sollen auch Sherryfässer zum Einsatz kommen.
So schmeckt er: Der Nikka Taketsuru Pure Malt ist ein vollmundiger japanischer Whisky, der sich durch einen weichen Charakter und interessante Aromen auszeichnet. Im Geschmack treffen grüne Äpfel auf helles Karamell, getrocknete Feigen auf Milchschokolade. Eine Spur Salz und Rauch schimmern durch die fruchtig-süße Mischung. Ein ausgewogener Blended Malt Whisky mit vielen schönen Aromen!
Aktualisiert am 1.06.2023 um 01:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Die Cardhu Pure Malt Affäre und die Erfindung der Blended Malt Whiskys
Bei Blended Malt Whiskys handelt es sich um eine vergleichsweise junge Whisky-Sorte: Erst im Jahr 2009 wurde sie von der Scotch Whisky Association (SWA) offiziell zugelassen. Vorausgegangen war die Affäre um die so genannten Cardhu Pure Malts.
Cardhu ist eine Speyside-Brennerei, welche für milde und fruchtige Single Malt Whiskys bekannt ist. Um die 2000er Jahre herum erlebte die Marke plötzlich einen regelrechten Boom, was vor allem auf eine gestiegene Nachfrage aus Spanien und anderen Mittelmeerländern zurückging. Die Bestände an Cardhu-Whiskys in den Lagerhäusern schrumpften zusehends.
Diageo als Eigentümerin von Cardhu ging nun dazu über, den Cardhu 12 Jahre mit Single Malts aus anderen Destillerien zu mischen und ihn als Cardhu 12 Jahre Pure Malt zu verkaufen. Man hoffte wohl, dass die meisten Kunden nicht so genau auf das Etikett schauen würden (und wer wusste schon, dass ein Pure Malt etwas anderes ist als ein Single Malt).
Der Aufschrei in der Whisky-Szene war gleichwohl groß – einige Mitbewerber drohten mit Klage und auch unter den Whisky-Liebhabern stieß das Vorgehen auf Protest. Heute ist der Cardhu 12 Jahre wieder ein regulärer Single Malt Whisky und die Scotch Whisky Association hat den Begriff Blended Malt Whisky anstelle von Pure Malt Whisky für zulässig erklärt.
Etwas anders sieht es übrigens in Japan aus: Hier ist der Begriff Pure Malt seit jeher üblich, um Blends aus Single Malts verschiedener Brennereien zu kennzeichnen.