Die sprichwörtliche Smoking Gun trägt der Toiteach a Dhà bereits im Namen. Denn Toiteach bedeutet im Schottisch-Gälischen rauchig und a Dhà so viel wie der Zweite. Also Rauchig Nr. 2. Die Vorliebe für authentische, schwer auszusprechende gälische Whisky-Namen zieht sich durch einen Großteil des aktuellen Sortiments von Bunnahabhain. Nach offiziellen Angaben ist die richtige Aussprache des Toiteach a Dhà in etwa Toch-ach ah-gha und geht vermutlich nach dem ersten Dram leichter über die Lippen.
Neben den ungetorften Klassikern Bunnahabhain 12 Jahre und Bunnahabhain 18 Jahre, sowie der exklusiven Abfüllung Bunnahabhain 25 Jahre etabliert die Destillerie mit dem hier vorgestellten Toiteach a Dhà und Malts wie dem Bunnahabhain Ceobanach eine Reihe von getorften Abfüllungen – sicher auch um die Nachfrage nach Whiskys mit klassischen Islay-Aromen bedienen zu können.

Was steckt drin, wo Bunnahabhain Toiteach a Dhà draufsteht?
Der Toiteach a Dhà ist ein Peated Single Malt von der Isle of Islay. Die Gerste für den Whisky wird in den Port Ellen Maltings auf Insel gemälzt und durchgängig mit 35-40 ppm getorft.
Nach dem Brennen wird der Bunnahabhain Toiteach a Dhà in einer Kombination aus Ex-Bourbon-Barrels und Sherryfässern gereift. Der Anteil von Sherry-Casks soll dabei rund ein Viertel betragen und somit höher liegen als bei dem Erstling.
Offiziell handelt es sich um einen NAS-Whisky, der ohne Altersangabe auf dem Etikett daherkommt. Wir konnten aber in Erfahrung bringen, dass die enthaltenen Malts etwa 7 Jahre alt sind.
Die Lagerung erfolgt komplett vor Ort bei Bunnahabhain, nur zur Abfüllung verlässt der Islay-Malt die Insel und wird aufs Festland gebracht. Abgefüllt wird der Bunnahabhain Toiteach a Dhà mit den Destillerie-typischen 46,3 % Alkohol.
Ölig und in dicken Tropfen läuft der ungefärbte und ungefilterte Bunnahabhain am Glasrand herunter und macht uns Lust auf die Verkostung.

Unser Tasting des Bunnahabhain Toiteach a Dhà
Wie riecht er?
Warm, intensiv und wuchtig breitet sich der Duft des Bunnahabhain Toiteach a Dhà in unserer Nase aus. Wir denken an Zitronencake mit Zuckerguss, Kräuterbonbons und eine alte Ledertasche, die auf einem Stück Waldboden zu liegen scheint. Ein Hauch Tannennadeln liegt in der Luft, bevor mit Torf und Felsstaub die mineralischen Noten das Ruder übernehmen. Der Geruch des Whiskys ist relativ geradlinig und auf wenige Aromen fokussiert, die dafür breit und prägnant zur Geltung kommen. Im Abgang ist ein ordentlicher Schub von verbranntem Holz zu riechen.
Wie schmeckt er?
Im Mund erscheint der Bunnahabhain Toiteach a Dhà leichter als man es vom Geruch vermuten würde. Beschwingt gleitet der Whisky durch den Mund und hinterlässt dabei Aromen von Zitronenschalen, Holzrauch und Torf. Der Sherry-Einfluss ist dagegen kaum zu schmecken. Der Mittelteil ist vielmehr von mineralischen Noten geprägt und wird zum Abgang hin zunehmend würziger und trockener. Eine Prise schwarzer Pfeffer sorgt für eine leichte Schärfe im Abgang.
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Aktualisiert am 10.12.2023 um 04:00 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Für diesen Bericht haben wir eine Flasche des Bunnahabhain Toiteach a Dhà von Distell zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinen Einfluss auf den Artikel oder die Bewertung.
1 Kommentar
Als Fan der rauchigen Islay Whiskys bin ich natürlich irgendwann auch mal über den gängigen 12 jährigen von Bunnahabhain gestolpert. Es war mir schon bewußt, dass der nicht rauchig sein würde, was nicht schlimm ist, da ich grundsätzlich auch ungetorfte Whiskys mag. Aber der 12 jährige mundete mir überhaupt nicht. Im Gegenteil, geschmacklich war ich alles andere als angetan und tat mich sehr schwer, den überhaupt zu trinken.
Deshalb war ich zuerst skeptisch als ich las, Bunnahabhain hätte nur auch einen getorften Whisky herausgebracht (den erwähnten ersten kannte ich gar nicht). Trotzdem wollte ich der Brennerei mit diesem eine weitere Chance geben und bin sehr angetan von dessen Geschmack. Hat in meinen Augen absolut nix mit dem 12-jährigen zu tun und ist sehr angenehm in der Nase und auf dem Gaumen. Eine schöne Rauchigkeit und ansprechende Süße sind vorhanden. Wirklich sehr lecker.