Normalerweise stellen Whiskey-Marken entweder Blends oder Single Malts her. Bushmills ist in diesem Sinne eine Besonderheit: Denn die Nordiren produzieren sowohl günstige Blends aus Malt & Grain Whiskey (wie etwa den Bushmills Original), aber auch hochwertigere Single Malt Whiskeys.
Der Bushmills 10 Jahre ist dabei mit einem attraktiven Preis von 20 bis 30 Euro das große Flaggschiff der Brennerei. Wer ältere Qualitäten wie den Bushmills 16 Jahre oder den Bushmills 21 Jahre probieren möchte, muss im Vergleich deutlich tiefer in die Tasche greifen. Mit der Steamship Collection setzt man darüber hinaus auf Single Malts ohne Altersangabe, die jedoch vollständig zum Beispiel in ausgekohlten Bourbon-Barrels oder Sherryfässern gelagert wurden.

Was steckt drin, wo Bushmills 10 Jahre draufsteht?
Der Bushmills 10 Jahre ist ein Single Malt Whiskey und wird aus 100 % gemälzter Gerste in kupfernen Brennblasen hergestellt. Wie die meisten irischen Malts wird auch der Bushmills dreifach destilliert, was ihn reiner und weicher machen soll.
Nach dem Brennen reift der Bushmills-Whiskey für 10 Jahre in Eichenholzfässern, wobei eine Mischung aus amerikanischen Ex-Bourbon-Barrels und spanischen Oloroso-Sherry-Casks eingesetzt wird. Oloroso-Sherrys werden oxidativ (also unter Einfluss von Sauerstoff) gereift und sind körperreich, kräftig und trocken im Geschmack – diese starken Aromen sollen auch dem Whiskey zugute kommen.
Beide Whiskey-Stile reifen parallel im Warehouse heran und werden anschließend von Master Blenderin Helen Muholland und ihrem Team zum Bushmills 10 Jahre vermählt. Der Single Malt wird kühlgefiltert, mit Farbstoff nachgetönt und mit standardmäßigen 40 % Alkoholgehalt in die charakteristische, quadratische Flasche abgefüllt.
Bushmills selbst empfiehlt, den 10-jährigen Single Malt entweder pur oder als “summertime whiskey” mit zwei Eiswürfeln zu servieren. Wer sich etwas abenteuerlicher fühle, könne ihn auch im Eisfach frosten und dann verkosten. Wir haben bei unserem Tasting an einer stillgelegten Bahnstrecke kein Eis dabei – bevor auf den morschen Gleisen doch noch ein Zug anrollt, schreiten wir deshalb lieber rasch zum puren Tasting. Kann der Bushmills-Whiskey uns überzeugen?

Unser Tasting des Bushmills 10 Jahre
Wie riecht er?
Mit milden, süßen und weichen Noten eröffnet der Bushmills 10 Jahre die Verkostung. Wir riechen grüne Äpfel, Birnen und Stachelbeeren. Grüne Früchte, die süß, aber zugleich auch fein säuerlich in die Nase ziehen. Dazu Vanille, eine Spur Rum-Rosinen und ein kaum vorhandener Hauch von Eichenholz im leicht alkoholischen Abgang. Der Bushmills 10 Jahre wirkt eher jung, aber nicht unrund.
Wie schmeckt er?
Ein leichtes und weiches, zugleich aber nicht cremiges Mundgefühl markiert den Auftakt am Gaumen. Der Bushmills 10 Jahre ist ein sehr leichter Whiskey. Er schmeckt süß nach verdünntem Honig und Sirup, aber auch nach weißer Schokolade mit Crisp. Die Früchte finden sich in Weintrauben und einer Spur heller Sultaninen wieder. Der Abgang ist trocken und geprägt von leichten Eichenholznoten.
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Aktualisiert am 1.06.2023 um 05:56 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
2 Kommentare
Hallo,
ich habe vor Jahren eine Flasche Bushmills Malt 10 Jahre bekommen.
Die Flasche hat die Nummer 568, von wann ist sie und ist der Whisky geschmacklich besser geworden oder bleibt er gleich?
Mit Gruß
Michael aus Starnberg
Sobald der Whisky in die Flasche gefüllt wird ändert sich da nicht mehr viel, gerade wenn die Flasche nicht angebrochen ist. Geschmacklich tut sich ohne das Eichenfass erst mal gar nix mehr.
Bei zu langer Lagerung (gerade bei geöffneten Flaschen) fängt irgendwann der Alkohol zu verdunsten an.