Die irischen Whiskey-Brennereien sind erst langsam dabei zum Ruhm vergangener Tage zurückzukehren. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war irischer Whiskey eine der beliebtesten Spirituosen der Welt. Ausgelöst durch zwei Weltkriege, Wirtschaftskrisen und die Prohibition folgte ein langer und harter Abstieg. Von den einst über 100 Destillerien blieben nur einige wenige große Hersteller übrig. Einer davon war Old Bushmills im heutigen Nordirland.
Gegenüber frisch gegründeten irischen Destillerien hat Bushmills den Vorteil, dass man viele ältere Whiskeys in seinen Lagerhäusern hat und dementsprechend auch Abfüllungen höheren Alters herausbringen kann. Neben klassischen Einsteiger-Whiskeys wie dem Bushmills Original Blend oder dem Bushmills 10 Jahre gibt es mit dem Bushmills 16 Jahre und dem hier vorgestellten Bushmills 21 Jahre so auch reifere Qualitäten zu entdecken.

Was steckt drin, wo Bushmills 21 Jahre draufsteht?
Beim Bushmills 21 Jahre handelt es sich um einen Irish Single Malt Whiskey. Die enthaltenen Whiskeys wurden also ausschließlich in der Old Bushmills Distillery aus gemälzter Gerste und in kupfernen Pot Stills destilliert.
Im Unterschied zu den meisten Scotch Whiskys werden irische Whiskeys typischerweise dreifach destilliert, was zu einem milderen und weicheren Geschmack beiträgt. Auch der Bushmills 21 Jahre durchläuft eine dreifache Destillation in den Pot Stills, bevor er seine Reifezeit in Eichenholzfässern antritt.
Die Reifung des Bushmills 21 Jahre erfolgt zunächst für mindestens 19 Jahre in spanischen Oloroso-Sherry-Casks sowie amerikanischen Ex-Bourbon-Barrels. Eine Besonderheit ist das abschließende zweijährige Finish in Madeirafässern, welches dem Whiskey weitere komplexe (Wein-)Aromen hinzufügen soll.
Der Bushmills 21 Jahre wird kühlgefiltert, mit Karamellfarbe getönt und mit dem Mindestalkoholgehalt von 40 % abfüllt. Vor allem letzteres ist etwas schade, profitieren viele Whiskeys doch von einer etwas höheren Abfüllstärke.
Wir sind nun gespannt, wie sich der alte Ire im Tasting schlägt und schenken ihn hierzu in die bauchigen Spiegelau Willsberger Anniversary Gläser, in welchen der Whiskey verführerisch schimmert. Sláinte!

Unser Tasting des Bushmills 21 Jahre
Wie riecht er?
Weich, rund und reif eröffnet der Bushmills 21 Jahre das Nosing. Wir riechen Birnenkompott mit Nelken, Vanillepudding und in Sirup eingelegte Pfirsiche. Im Hintergrund warten dezente Aromen von Pflaumenkompott, reifen Weintrauben und Rosinen auf ihre Entdeckung. Die dezenten holzigen Noten sind sehr fein integriert, sodass der Bushmills 21 Jahre insgesamt ein ausgesprochen milder Whiskey bleibt.
Wie schmeckt er?
Mit einem leichtem Prickeln legt sich der Bushmills 21 Jahre auf die Zunge, zugleich kommt ein eher cremiges Mundgefühl zum Tragen. Wir schmecken Vanillepudding, Orangenschalen und Mandarinen in Sirup. Ein Hauch Gin Tonic schwingt mit, der sich vielleicht aus der Kombination von Süße und feiner Eichenholz-Würzigkeit ergibt. Die Holznoten sind deutlich präsenter als im Geruch, aber sanft und elegant eingebunden. Mit einem dezent trockenen Finish verabschiedet sich der Bushmills 21 Jahre von der Tasting-Bühne.
Aktualisiert am 28.05.2023 um 12:51 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
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Wir haben den Bushmills 21 Jahre im Rahmen unserer Tasting-Kooperation mit Myspirits zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinen Einfluss auf unseren Test oder die Bewertung.
2 Kommentare
Ich hatte mir schon 2 Flaschen gegönnt. Ich habe noch keinen besseren getrunken. Für mich ein Hochgenuss.
Wenn er mit 46% daherkäme, wäre er einer meiner Top 5 Whiskys. So aber immer noch sehr sehr lecker. Aber dieses verschenkte Potential. ..