Nicht dass wir beim Thema Regional-Gin eine üppige Inszenierung nicht gewöhnt wären: Die Hersteller überschlagen sich mit besonders originellen Botanicals, mit ihren angeblich authentischen Rezepten und ohne umfangreiche Marketing-Story und Pressemappe sollte heute besser kein Gin-Destillateur mehr an den Start gehen.
Eine liebevoll gestaltete Flasche
Beim Ferdinand’s Gin gibt es all das auch – und noch dazu eine sehr schöne Flaschengestaltung. Und doch hatten wir bei diesem Gin gleich das Gefühl, ein hochwertiges und liebevoll gestaltetes Produkt in den Händen zu halten. Die Halbliterflasche ist in bedrucktes Papier eingeschlagen und passend zum Wein-Thema des Gins stilecht verkorkt. Neben dem Dry Gin gibt es auch noch einen Quince Gin mit Quitte und verschiedene originelle Cocktail Bitters zum Mixen.
Unser Tasting des Ferdinand’s Gin
Wie riecht er?
Ein dichter, fliegender Duftteppich schwingt sich sogleich aus dem Glas in die Luft. Blumig und Floral, mit Noten von Wacholder, Flieder, Lavendel erinnert er an ein intensives Parfüm – ein bisschen aber auch an Handerfrischungstücher und Raumspray. Doch hinter der breiten Duftwand verbergen sich feine, würzige Noten von Minze, Salbei und Zitronenmelisse. Gepaart mit einer schönen Prise weißem Pfeffer, die dem Gin eine angenehme Schärfe verleiht. Und der Riesling? Tatsächlich strömt von dem Glas eine mineralische, leicht säuerliche Weinnote aus. Mit etwas Mandarine werden aber auch Fans von Fruchtaromen besänftigt. Ein vielschichtiger Duft, der zu Entdeckungsreisen mit der Nase einlädt.
Wie schmeckt er?
Viele der feinen Aromen aus dem Nosing finden sich auch am Gaumen wieder: Fein und leicht, mit deutlich erkennbarer Riesling-Note gestaltet der Ferdinands Dry Gin seinen Auftritt. Süße und Säure, Würze und Bitterkeit bilden dabei interessante Gegensätze. Wir schmecken Anis und Zitronengras, den obligatorischen Wacholder, sowie kräuterige Noten. Der Abgang steht dann ganz im Zeichen von Zitronenschalen und Bitterorange. Manchem zarter gestrickten Zeitgenossen könnte das fast ein wenig zu viel Bitterkeit sein.
Aktualisiert am 10.12.2023 um 01:11 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API