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Offizielle Gin-Sorten im Überblick

London Gin
Anders als der Name suggeriert, muss ein London Gin nicht aus der Stadt an der Themse stammen. Es handelt sich nicht um eine geschützte Herkunftsbezeichnung, sondern um eine bestimmten Art der Gin-Herstellung.
Zutaten und Herstellung:
Ein London Gin muss aus Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs gebrannt werden – also zum Beispiel aus Getreide, Kartoffeln oder Melasse. Die Botanicals dürfen nur während der erneuten Destillation des Alkohols verarbeitet werden, wobei der Gin einen Alkoholgehalt von mindestens 70 % erreichen muss. Die Wacholder-Note ist für London Gin typisch, jedoch nicht obligatorisch.
London Gins darf nach der Destillation weiterer Alkohol hinzugefügt werden, der jedoch den oben genannten Vorgaben entsprechen muss. Die Zugabe von Zucker ist auf maximal 0,1 Gramm pro Liter Gin begrenzt. Aus diesem Grund tragen viele London Gins zusätzlich den Vermerk als Dry Gin auf dem Etikett.
Die Zugabe von Farbstoffen und anderen Zusatzstoffen (außer Wasser zum Verdünnen) ist bei London Gin nicht erlaubt. Der Begriff London Gin stellt folglich einen vergleichsweise hohen Qualitätsstandard dar.
Drei Empfehlungen für London Gin:
Aktualisiert am 9.12.2023 um 02:40 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Dry Gin
Diesen Begriff hat fast jeder schon mal irgendwo auf einer Flasche gelesen. Dry Gin, das klingt nach vertrauter Qualität. Doch was bedeutet Dry Gin eigentlich genau?
Zutaten und Herstellung:
Die Regeln für einen “trockenen Gin” sind etwas weniger streng als für einen London Gin. So dürfen die Botanicals bei dieser Gin-Sorte zu jedem Zeitpunkt der Herstellung zugegeben werden müssen nicht im Destillationsprozess verarbeitet werden. Das bedeutet, dass zum Beispiel auch die Mazeration, das Einlegen der Botanicals in Alkohol bei der Gin-Sorte “Dry” möglich ist.
Bei einem Dry Gin dürfen, wie auch beim London Gin, maximal 0,1 Zucker auf 1 Liter Spirituose hinzugegeben werden.
Drei Empfehlungen für Dry Gin:
(exzellent)
(exzellent)
(exzellent)
(exzellent)
Aktualisiert am 8.12.2023 um 23:40 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
London Dry Gin
Beim London Dry Gin treffen die Vorgaben für London und Dry Gin aufeinander. Die Regeln bei London Gin sind besonders streng, so dass alle London Gins gleichzeitig auch Dry Gins sind und diesen Zusatz in ihrem Namen tragen dürfen. Umgekehrt ist jedoch nicht jeder Dry Gin ein London Gin.
Die sogenannten London Dry Gins zählen zu den häufigsten sowie beliebtesten Gin-Sorten und weisen einen trockenen Charakter auf.
Drei Empfehlungen für London Dry Gin:
Aktualisiert am 8.12.2023 um 18:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Distilled Gin
Ein Distilled Gin wird durch die erneute Destillation von hochprozentigem Alkohol unter Zugabe von Wacholderbeeren und anderen Botanicals gebrannt.
Zutaten und Herstellung:
Für Distilled Gin wird destillierter Alkohol zum Beispiel aus Getreide mit einem Alkoholgehalt von mindestens 96 % verwendet. Zum Aromatisieren werden dem Alkohol Wacholderbeeren und andere pflanzliche Zutaten (Botanicals) hinzugefügt. Die Wacholdernote muss bei einem Distilled Gin laut Gesetz vorherrschend sein.
Nach der Destillation dürfen dem Gin weiterer Alkohol sowie natürliche oder künstliche Aromastoffe hinzugefügt werden. Bei Distilled Gins ist außerdem die Zugabe von Farb- und Süßungsmitteln erlaubt.
Drei Empfehlungen für Distilled Gin:
(sehr gut)
(großartig)
(exzellent)
(sehr gut)
(großartig)
(exzellent)
Aktualisiert am 9.12.2023 um 00:39 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Sloe Gin
Bei Sloe Gin handelt es sich nicht direkt um einen Gin, sondern um einen Schlehenlikör. Sloe ist die englische Bezeichnung für Schlehe, welche mit der in Deutschland bekannteren Zwetschge verwandt ist. Im Vergleich zu anderen Gin-Sorten sind Sloe Gins deutlich süßer.
Zutaten und Herstellung:
Die Grundlage für Sloe Gin bildet ein Wacholder-Destillat (Gin) in welchen die Schlehen eingelegt werden. Ein Vorgang der auch als Mazeration bezeichnet wird. Die Aromen der Schlehe gehen dabei in den Alkohol über.
Zusätzlich dürfen dem Sloe Gin natürliche Aromastoffe und Extrakte hinzugegeben werden. Der Mindestalkoholgehalt von Sloe Gin beträgt 25 % und liegt somit deutlich unterhalb der Vorgaben für gewöhnliche Gin-Sorten.
Drei Empfehlungen für Sloe Gin:
Aktualisiert am 8.12.2023 um 18:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Weitere wichtige Gin-Sorten im Überblick
New Western Dry Gin
Die sogenannten New Western Style Gins sind eine relativ neue Gin-Sorte. Es handelt sich bei New Western jedoch nicht um eine offizielle Sorte, die klaren Kriterien und Richtlinien folgt, sondern um einen neuen Gin-Stil.
Zutaten & Herstellung:
Bei klassischen London Dry Gins oder Distilled Gins steht typischerweise eine dominante Wacholder-Note im Vordergrund. New Western Dry Gins folgen neuen Pfaden und verwenden zahlreiche ausgefallene Kräuter, Gewürze oder Früchte, wodurch die Grenzen des Genres erweitert werden.
Für die Herstellung von New Western Dry Gins werden verschiedene Methoden angewendet. Die Aromen der Botanicals gelangen durch Destillation, Mazeration (Einlegen), Perkulation oder eine Kombination dieser verschiedenen Techniken in den Gin. Bei New Western Dry Gin handelt es sich meistens um Dry Gin oder Distilled Gin.
Drei Empfehlungen für New Western Dry Gin:
(exzellent)
(exzellent)
(exzellent)
(exzellent)
Aktualisiert am 9.12.2023 um 00:39 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Old Tom Gin
Old Tom Gin ist eine ursprüngliche Gin-Sorte aus den Anfangszeiten der Wacholder-Spirituose. Um den damals rauen Charme des Gins zu überdecken, versetzte man den Gin mit Zucker. Die süße und likörartige Gin-Sorte erfreut sich heute wieder wachsender Beliebtheit.
Zutaten und Herstellung von Old Tom Gin sind nicht exakt geregelt – in den meisten Fällen handelt es sich um einen sogenannten Compound Gin oder auch Bathtub-Gin. Bei dieser Gin-Sorte werden die Botanicals im Alkohol eingelegt (mazeriert).
Drei Empfehlungen für Old Tom Gin:
Aktualisiert am 8.12.2023 um 20:08 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Reserve Gin
Gin ist normalerweise keine Spirituose, die in Holzfässern nachgereift wird. Dementsprechend selten sind Reserve Gins, welche für einige Monate an Eichenholzfässern schnuppern dürfen. Durch die Fassreifung nimmt der Gin weitere Aromen auf und erhält noch mehr Charakteristik und Tiefe.
Für die Lagerung von Reserve Gins werden unterschiedliche Eichenholzfässer verwendet. Neben frischen Eichenholzfässern (Virgin Oak) werden auch Casks verwendet, in denen zuvor bereits andere Spirituosen, wie Whisky oder Brandy gereift wurden. Im Vergleich zu herkömmlichem Gin sind Reserve Gins etwas teurer, bieten jedoch auch feinere Geschmacksnoten.
Drei Empfehlungen für Reserve Gin:
Aktualisiert am 8.12.2023 um 18:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Genever
Auch der Genever / Jenever ist ein Gin: Die niederländische bzw. belgische Wacholderspirituose gilt sogar als Vorläufer des heutigen Gins. Schon 1269 soll er in den Niederlanden zu medizinischen Zwecken gebrannt worden sein.
Zutaten & Herstellung:
Genever wird aus einer Getreidemaische unter Einsatz von Gersten oder Roggenmalz destilliert, ein Verfahren das etwas an die Whisky-Herstellung erinnert. Der so genannte “Malt wine” wird dann mit einem klaren Destillat, welches mit Kräutern, Gewürzen und Früchten nach Art eines Dry Gin hergestellt wurde, vermählt.
Die Lagerung im Holzfass ist bei Genever üblich. Kenner unterscheiden zwischen altem (oude) und jungem (jonge) Genever. Ersterer steht für eine traditionelle Herstellung und hat häufig eine ausgeprägte malzige Note. Junger Genever ist ein klarer Kornbrand, der eine eher leichte Wacholdernote hat. Der Alkoholgehalt für diese Gattung liegt bei mindestens 35 Prozent.
Drei Empfehlungen für Genever:
Aktualisiert am 8.12.2023 um 18:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API