Die meisten schottischen Destillerien sind uralt: Sie wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts gegründet, einige sogar noch früher. Große Namen wie Ardbeg, Lagavulin oder Bladnoch haben vor kurzem ihr 200-jähriges Jubiläum gefeiert. Von diesen großen Zahlen ist GlenAllachie in der Speyside weit entfernt: Erst 1967 im Zuge des damaligen Blended-Whisky-Booms gegründet, fällt die Historie denkbar kürzer aus. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Denn die neuen Single Malts von GlenAllachie sind vorzügliche Speyside-Whiskys im klassischen Stil!
Inhaltsverzeichnis
- Warum eine lange Historie bei Destillerien häufig überbewertet ist
- GlenAllachie ist eine Workhorse-Destillerie
- Warum gibt es erst jetzt einen Single Malt-Whisky von GlenAllachie?
- Der Whisky-Bestand von GlenAllachie reicht bis in die 1970er Jahre – die Fässer werden jetzt abgefüllt
- Die neuen GlenAllachie-Whiskys kriegen einen anderen Stil
- Billy Walker machte das “A” in GlenAllachie groß
- GlenAllachie steht für ungefilterte Whiskys mit natürlicher Farbe
- Die wichtigsten Whiskys von GlenAllachie im Tasting
- Fazit: Welche GlenAllachie-Whiskys sind empfehlenswert?
Warum eine lange Historie bei Destillerien häufig überbewertet ist
Machen wir uns nichts vor: Die lange Historie einer Destillerie ist vor allem etwas für nostalgische Whisky-Genießer. Sie gibt uns ein gutes Gefühl. “Etwas was lange da ist, hat sich bewährt”, denken wir und stellen uns vor, wie die Fässer von Hand in die niedrigen Dunnage Warehouses gerollt werden und der Master Blender noch mal prüfend den Valinch ins Barrel hält, um sich eine Probe zu ziehen.
Nun lagern auch die Fässer der traditionsreichsten Brennereien mittlerweile in Hochregal-Lagern, die über ganz Schottland verteilt stehen, jedes Cask ist meinem Barcode versehen und der Master Blender hat seine Mitarbeiter, die ihm die Proben fein säuberlich beschriftet ins Büro bringen. Kurz: Der Alltag in schottischen Destillerien ist weit weniger romantisch, als wir uns das beim abendlichen Dram gemeinhin so vorstellen.
Hinzu kommt: Bis auf die alten Gebäude ist technisch in den Destillerien praktisch nichts auf dem alten Stand geblieben. Und geschmacklich? Auch da hat sich einiges verändert. Früher landeten praktisch alle Whiskys in Blends, die heute so beliebten Single Malts sind eine Erfindung aus den 1960er Jahren. Schon deshalb mutet es immer etwas seltsam an, sich auf 200 Jahre Tradition zu berufen, wenn doch das Kernprodukt heute kaum älter als 40 oder 50 Jahre sein kann (und die meisten abgefüllten Single Malts ja sogar noch deutlich jünger sind).

GlenAllachie ist eine Workhorse-Destillerie
Wir haben bei unseren Tastings immer wieder festgestellt: Einige der genialsten Whiskys kommen aus ziemlich unromantischen oder sogar hässlichen Brennereien. In Betonklötzen spucken die Stills unermüdlich frischen New Make aus, viele Millionen Liter pro Jahr. Und trotzdem kommt nach einigen Jahren Fassreifung ein exzellenter Malt dabei heraus. Es interessiert den Whisky nicht, ob die Destillerie in wunderschöner Natur steht oder die kupfernen Brennblasen täglich von außen auf Hochglanz poliert werden.
Auch GlenAllachie ist nicht unbedingt eine Schönheit. Von außen erinnern die Gebäude mit Schrägdach fast ein wenig an einen zu groß geratenen Hühnerstall. Weiß gestrichene Rauputzwände statt Backsteinromantik. Es gibt kein Besucherzentrum und somit auch nur ausgewählte Fotos aus dem Inneren der Destillerie. Zwei ungewöhnlich breite Brennblasen-Paare produzieren bis zu 4 Mio. Liter Alkohol im Jahr. GlenAllachie ist ein Workhorse, keine Craft-Destillerie. Aber all das sagt wenig über die Qualität des hier produzierten Whiskys aus.
Warum gibt es erst jetzt einen Single Malt-Whisky von GlenAllachie?
Die Antwort ist in der nicht allzu langen Historie zu finden: Die GlenAllachie-Destillerie wurde 1967 mit dem Ziel gegründet, möglichst viele Malts im leichten und fruchtigen Speyside-Charakter für die Blends der Chivas Brothers zu brennen. Man machte sich nicht die Mühe, die Destillerie groß zu bewerben oder mit Einzelabfüllungen ins Licht zu rücken. Dort standen Chivas Regal oder auch der in Frankreich viele Jahre beliebte Clan Campbell.
Noch im Jahr 2010 war es der beliebteste Scotch Blend in Frankreich mit 1,7 Mio. verkauften Kisten pro Jahr. Doch irgendwann danach kam Clan Campbell ins Schleudern, die günstige Marke war nicht mehr so gefragt wie früher. Das hatte auch direkte Auswirkungen auf den Hersteller des Herzstücks dieses Whiskys: GlenAllachie in der Speyside. Pernod Ricard, der Eigentümer der Chivas Brothers, entschloss sich 2017 zum Verkauf der Destillerie.
Billy Walker (Ex-Master Distiller von BenRiach), Graham Stevenson (Ex-Inver House Distiller Master Distiller) und Trisha Savage schlugen zu und kauften Glenallachie für eine nicht näher genannte Summe.

Der Whisky-Bestand von GlenAllachie reicht bis in die 1970er Jahre – die Fässer werden jetzt abgefüllt
Zur Destillerie gehören nicht nur die Produktionsgebäude, sondern auch 16 Lagerhäuser mit rund 40.000 gelagerten Whiskyfässern, die bis in die 1970er Jahre zurückreichen. Ein unvergleichlicher Schatz – oder ein schweres Erbe. Denn erst wenn alle Fässer getestet wurden, lässt sich sagen, wie gut die enthaltenen Whiskys tatsächlich sind.
GlenAllachie legt großen Wert darauf, dass Billy Walker in endlosen Stunden alle Fässer persönlich verkostet habe. Wahrscheinlicher ist bei dieser Anzahl aber eher, dass Stichproben gezogen wurden oder ein ganzes Team mit dem Sichten des Whisky-Bestands beschäftigt war.
Ansonsten ist das Vorgehen ganz ähnlich wie bei der Bladnoch-Destillerie, die wir letztens hier bei Malt Whisky bereits ausführlich vorgestellt haben: GlenAllachie bedient sich für die aktuellen Single Malts aus den Beständen und bringt erst mal neue Abfüllungen alter Whiskys heraus. Das bringt Einkünfte in der Zeit, bis die neuen Malts reif sind.
Die neuen GlenAllachie-Whiskys kriegen einen anderen Stil
Interessant ist schon jetzt, dass GlenAllachie für die neuen Whiskys einen Stilwechsel anstrebt. So wurde die Fermentationszeit erhöht und beträgt nun relativ lange 120 Stunden, wie Margarete von WhiskyundFrauen in Erfahrung gebracht hat. Die erhöhte Dauer soll das Destillat fruchtiger und kräftiger machen.
Immerhin 20 Prozent der Produktion finden laut Informationen von Scotchwhisky.com mit getorfter Gerste statt. In Zukunft wird es also wohl auch rauchige GlenAllachie Single Malts geben.
Billy Walker hat von Pernod Ricard zudem die Rechte an den eher unbekannten Blend-Marken MacNair’s und White Heather erworben. Ersterer wird nun wiederbelebt: MacNair’s Lum Reek ist ein stark getorfter Blend, der Islay-Malts mit den Whiskys aus GlenAllachie-Fässern verbinden soll. Er wird naturbelassen mit 46 % abgefüllt – eine Besonderheit für einen Blended Whisky.
Im Jahr 2018 kamen die ersten GlenAllachie Single Malts heraus. Die letzte offizielle Abfüllung gab es 2005 – das ist also auch schon wieder 13 Jahre her. Viel Vergleichbarkeit gibt es also nicht und so müssen die GlenAllachie Whiskys weitestgehend für sich stehen.
Billy Walker machte das “A” in GlenAllachie groß
Der erste Schritt von Billy Walker war typografisch kein allzu großer, aber er markiert das neue Selbstverständnis der Marke: Walker machte das “A” in Glenallachie groß. Ab jetzt heißt die Destillerie GlenAllachie. Gleiches hatte er zuvor schon mit BenRiach und GlenDronach gemacht. Wann immer ihr also eine Brennerei mit großem Buchstaben in der Mitte des zusammengeschriebenen Namens seht, hatte vermutlich Billy Walker seine Finger im Spiel.
Das neue Design von GlenAllachie ist in unseren Augen hingegen nicht wirklich gelungen: Da ist zum einen die kühne Farbgestaltung, die von Violett über ein leuchtendes Grün bis hin zu Knallrot – jeweils kombiniert mit reichlich Gold – reicht. Und fast noch auffälliger die Typografie, die irgendwo zwischen Steinzeit, Keilschrift und Comic Sans angesiedelt ist. Alles zusammen genommen sorgt dafür, dass die Whiskys von GlenAllachie im Regal neben anderen Flaschen nicht sonderlich hochwertig wirken. Einzig der GlenAllachie 25 Jahre macht hier mit seiner schwarz-goldenen Aufmachung eine Ausnahme.
GlenAllachie steht für ungefilterte Whiskys mit natürlicher Farbe
Eines haben die Destillerien von Billy Walker trotz ihrer ganz unterschiedlichen Lage in Schottland gemeinsam: Sie setzen auf naturbelassene Whiskys. So werden auch die GlenAllachie-Malts nicht kältefiltriert und kommen ohne Zusatz von Karamellfarbe in die Flasche. Die Stärke ist überwiegend leicht erhöht, so haben der GlenAllachie 12 Jahre und 18 Jahre beispielsweise 46 % Alkohol, der GlenAllachie 25 Jahre sogar 48 %.

Die wichtigsten Whiskys von GlenAllachie im Tasting
Was bei der Range von GlenAllachie gleich auffällt: Sie ist sehr gut strukturiert und übersichtlich. Mit 12 Jahren, 18 Jahren und 25 Jahren sind die klassischen Altersstufen vertreten. Darunter ist angenehmerweise kein NAS-Whisky angesiedelt, sondern der GlenAllachie 10 Jahre in Cask Strength. Und Fans und Sammler der Marke können sich auf die Single Cask-Abfüllungen von GlenAllachie freuen, die mit jeweils einem Jahrgang versehen sind.
In die folgenden Testergebnisse fließt die Gestaltung mit ein, die wir durchgängig mit 65 Punkten bewerten (beim 25er mit 70 Punkten)

GlenAllachie 10 Jahre Cask Strength
Der jüngste Whisky von GlenAllachie ist gleichzeitig der stärkste: Der 10 Jahre alte Single Malt wird in Fassstärke abgefüllt. Es handelt sich um eine (nicht allzu streng) limitierte Edition in Batches. Aktuell ist bereits Batch #2 erhältlich, welches mit 54,8 % abgefüllt wird.
Wie riecht er?
Frisch, jung und durchaus alkoholisch eröffnet der GlenAllachie 10 Jahre unser Tasting. Wir riechen Salatgurke, Zitronenschalen und Vanille, auch getreidige Noten sind zu erkennen. Im Mittelteil dezent kräuterig mit Majoran. Im unverdünnten Zustand verdeckt der Alkohol allerdings viele Noten. Besser wird der Cask-Strength-Whisky mit ein paar Tropfen Wasser: Er wirkt sofort süßer, fährt mit Vanillepudding, Griesbrei mit Mandarinen und würzigem Holz noch einmal deutlich mehr Aromen aufblitzen.
79 Punkte
Wie schmeckt er?
Auch hier ein kräftiger Auftakt, geprägt durch Zitronenschale, Grapefruitsaft und Butterkekse. Es folgt erneut Griespudding mit Mandarinen, dazu die konzentrierte Süße von Rosinen und Kandiszucker. Vom Charakter geprägt durch die Süße, welche aber durch würzig-herbe Noten ausbalanciert wird.
77 Punkte
Preis-Leistung: 65 Punkte
Gesamt: 74 gesamt (gelungen)
Aktualisiert am 5.02.2023 um 04:52 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

GlenAllachie 12 Jahre
Wie riecht er?
Der GlenAllachie 12 Jahre duftet süß, vollmundig und weich mit ausgeprägten Getreidenoten (Haferflocken, Cornflakes). Es folgen gelbe Früchte wie saftiger Pfirsich, getrocknete Aprikosen und gebackene Bananen in Vanillequark. Im Abgang mit einer angenehmen Holznote. Insgesamt warm und mild – ganz wie man es von der Speyside erwartet.
87 Punkte
Wie schmeckt er?
Als erstes fällt uns beim GlenAllachie 12 Jahre das ölige, cremige Mundgefühl auf. Voll und üppig geht es bei den Aromen weiter: Die getreidigen Noten sind mit Haferflocken erneut stark vertreten. Im Mittelteil eine kräuterige Note, die an Oregano oder Majoran erinnert. Die Früchte treten dahinter etwas zurück, sodass der Whisky insgesamt ernster und weniger süß wirkt, als wir es nach dem Nosing vermutet hätten. Im Abgang erneut das Holz, diesmal mit würzigen Aromen, die noch einige Zeit am Gaumen zurückbleiben.
87 Punkte
Preis-Leistung: 90 Punkte
Gesamt: 82 Punkte (vorzüglich)
Aktualisiert am 5.02.2023 um 06:42 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

GlenAllachie 18 Jahre
Wie riecht er?
Tiefere und dunklere Noten prägen den 18 Jahre alten GlenAllachie, der den Stil der Destillerie nahtlos fortsetzt. Wir riechen Rosinen, festen Grießpudding (Flan) und süße Blinis mit Buttermilch. Pflaumen, getrocknete Aprikosen und Pfirsiche in Sirup sorgen für einen reif-fruchtigen eindruck. Auch die getreidigen Noten sind mit Porridge vertreten. Bevor der Single Malt in einem warmen und zugleich holzig-würzigen Abgang entschwindet, präsentiert er noch eine Spur Kräuter, die uns an Majoran erinnern.
85 Punkte
Wie schmeckt er?
Ein weicher, milder und überaus süßer Geschmack, der hinten durch eine markante Eichenholznote aufgefangen wird. Der GlenAllachie 18 Jahre lebt von diesem Spiel aus Süße und Würze. Wir schmecken Milchschokolade, Mandelsplitter und Marzipan. Im Mittelteil fehlt etwas der Körper, er wirkt dort etwas schmal. Im Abgang dann viel würziges Holz. Die Struktur ist zu einfach: Süße und Holz sind zwei Pole, aber dazwischen passiert eher wenig.
80 Punkte
Preis-Leistung: 75 Punkte
Gesamt: 76 Punkte (sehr gut)
Aktualisiert am 5.02.2023 um 01:42 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

GlenAllachie 25 Jahre
Wie riecht er?
Reif, üppig und mit exotischem Einschlag – der GlenAllachie 25 Jahre lädt uns zu einem Frühstück in tropischen Gefilden ein. Wir riechen getrocknete Papaya, saftige Ananas, reife Bananen und Birnen mit Haferflocken und einer Spur Honig. Safran und Rosinen sind das perfekte Topping für diesen Single Malt, dessen süße Noten vom würzigen Eichenholz gut ausbalanciert werden.
85 Punkte
Wie schmeckt er?
Ein reifer, sehr runder und weicher Geschmack. Wir genießen Birnen, Pfirsiche und Aprikosen in einem Bircher-Müsli aus gerösteten Haferflocken. Das Holz hat eine gewisse Schärfe, die aber angenehm eingebunden ist und die süßen Noten nicht überlagert. Sehr angenehm zu trinken, zugleich aber auch nicht überbordend komplex. Ein Malt für einen trägen Sommertag, an dem die Harmonie im Vordergrund steht und keine Energie für ein Duell markanter Aromen ist.
85 Punkte
Preis-Leistung: 75 Punkte
Gesamt: 78 Punkte (sehr gut)
GlenAllachie Single Casks
Single Cask-Whiskys in einem Magazin wie diesem vorzustellen, ist immer etwas schwierig: Denn die Menge der Flaschen ist auf das Fassungsvermögen eines Casks beschränkt. Begehrte Abfüllungen sind schnell ausverkauft und auch wenn Nachschub kommt, kann die nächste Ausgabe der Single Cask-Edition einer Destillerie schon wieder ganz anders schmecken.
Es macht daher wohl mehr Sinn, die GlenAllachie Single Casks als Reihe vorzustellen. Bei seinen Streifzügen hat Billy Walker neben gewöhnlichen Fässern auch einige Casks entdeckt, die ganz besonders gut waren. Sie eignen sich überhaupt nur zur Einzelfassabfüllung.
So kommen GlenAllachie-Whiskys aus Portwein-Fässern, aus Virgin Oak Barrels oder aus Bourbon-Barrels jeweils in Fassstärke in die Flasche. Die aktuellen Single Casks sind überwiegend zwischen 10 und 12 Jahren alt. Es gehört ein Stück Vertrauen in die Fähigkeiten von Master Blender Billy Walker und seinem Team dazu, denn Rezensionen wird man für diese besonderen und limitierten Whiskys kaum finden können.
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Glenallachie Distillery Edition
Dass die Flasche der Glenallachie Distillery Edition ganz anders (und man könnte sogar sagen eleganter) aussieht, als die ihrer Brüder, hat einen einfachen Grund: Die Distillery Edition erschien schon 2017 und somit vor dem Verkauf der Brennerei und der Neuaufstellung unter Billy Walker. Der Begriff lehnt sich natürlich an die erfolgreichen Distillers Editions von Diageo-Brennereien wie Lagavulin, Talisker oder Caol Ila an – doch drin steckt ein einfacher No-Age-Statement-Whisky, der in Ex-Bourbon-Casks gereift wurde. In Großbritannien ist er für kleines Geld (unter 30 Euro) in vielen Supermärkten zu finden. Wir haben ihn noch nicht probiert, aber die Rezensionen bei Whiskybase versprechen nicht viel Gutes von diesem GlenAllachie, der noch nicht unter der neuen Ägide entstanden ist.
Aktualisiert am 5.02.2023 um 05:02 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Fazit: Welche GlenAllachie-Whiskys sind empfehlenswert?
Besonders gut gefallen hat uns im Tasting der GlenAllachie 12 Jahre, der in der aktuellen Range der Destillerie einfach das rundeste Gesamtpaket darstellt. In Geruch und Geschmack ist er geprägt von typischen Speyside-Aromen, die mit Früchten, Getreide und Holz ein schönes Sujet anbieten und zugleich fein komponiert sind. Mit einem Preis von rund 40 Euro hat der GlenAllachie 12 Jahre aktuell zudem die beste Preis-Leistung.
Unserem Favoriten folgen in dichtem Abstand zwei ganz unterschiedliche GlenAllachies. So fährt der junge GlenAllachie 10 Jahre Cask Strength sehr wuchtig auf und will erst mit ein paar Tropfen Wasser besänftigt werden. Dann gibt er süße Aromen frei, die durch würzig-herbe Noten in Balance gehalten werden. Rund 60 Euro werden für die fassstarke Flasche aufgerufen.
Der ältere GlenAllachie 18 Jahre macht mit seinen dunklen reif-süßen Aromen im Nosing viel Spaß, kann das Versprechen eines runden alten Speysiders im Geschmack aber nicht ganz einlösen. Süße und würziges Holz sind da, aber im Mittelteil passierte uns zu wenig für eine Bestwertung. Der Preis von 90 bis 100 Euro ist noch in Ordnung.
Der GlenAllachie 25 Jahre ist ein gelungener sehr alter Speyside-Whisky, der seine reifen, runden und weichen Aromen mit der lässigen Geste eines Grandseigneurs ausbreitet. Ein überaus harmonischer Single Malt für besondere Anlässe, der sicher auch den Weg in so manche Sammlung finden wird. Rund 250 Euro kostet die Flasche und ist damit schon eher gehoben.
Wir haben die GlenAllachie-Abfülllungen vom deutschen Importeur Kirsch Whisky zur Verfügung gestellt bekommen. Ein Dankeschön an dieser Stelle an Maik Ahlers! Dies hatte keinen Einfluss auf unsere Verkostung oder die Bewertung der Whiskys.
Aktualisiert am 5.02.2023 um 01:42 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API