Wer Glengoyne sagt, muss auch Sherry sagen: Die Fässer aus Jerez spielen für die Destillerie aus den südlichen Highlands eine große Rolle. So reifen die meisten Whiskys in den Warehouses von Glengoyne in spanischen Sherry-Casks. Und doch unterscheiden sich die Single Malts von Glengoyne in ihrer Zusammensetzung. Zwischen Glengoyne 10 Jahre und Glengoyne 25 Jahre werden Sherryfässer in unterschiedlichen Anteilen verwendet. Angenehmerweise wird die Zusammensetzung von der Destillerie transparent dargestellt.
Was steckt drin, wo Glengoyne 18 Jahre draufsteht?
Für den Glengoyne 18 Jahre werden 35 % First Fill-Sherryfässer aus europäischer Eiche sowie 15 % First Fill-Sherryfässer aus amerikanischer Eiche verwendet. Die restlichen 50 % Whisky stammen aus handverlesenen Refill-Eichenfässern, welche nicht genauer spezifiziert werden (wahrscheinlich handelt es sich jedoch ebenfalls um Sherryfässer). Hier erkennt man auch einen wichtigen Unterschied zum Glengoyne 21 Jahre, welcher zu 100 % in Ex-Sherry-Casks reift, wobei hauptsächlich First Fill-Fässer zum Einsatz kommen.
Der Glengoyne 18 Jahre sowie sein älterer Bruder haben auch sonst einige Gemeinsamkeiten: So werden beide Whiskys mit etwas kräftigeren 43 % sowie angenehmerweise ungefärbt, also mit natürlicher Farbe abgefüllt.
Erfahrungsgemäß können First Fill-Fässer dem Whisky stärker ihren Stempel aufdrücken und den Geschmack und die Qualität des Whiskys entscheidender beeinflussen. Ein Effekt, der zuweilen auch mit einem Teebeutel verglichen wird, der ja auch einen schwächeren Geschmack abgibt, je häufiger man ihn benutzt.
Doch letztendlich entscheiden nicht nur die verwendeten Fässern, sondern auch das Geschick des Master Blenders, ob ein Whisky als exzellent bezeichnet werden kann oder nicht. Höchste Zeit also, den Glengoyne 18 Jahre zu verkosten.
Unser Tasting des Glengoyne 18 Jahre
Wie riecht er?
Leicht rötlich schimmert der Glengoyne 18 Jahre in unseren Tasting-Gläsern. Auch mit dem ersten Eindruck in der Nase verrät uns der Whisky, dass er in Sherry-Casks reifte. Wir riechen reife Sherrynoten, Bienenwachs und Trockenfrüchte. Dabei ist der Whisky würzig, schwer und eher wuchtig. Ein kompakter Whisky, der erschlossen werden möchte. Als weitere Noten erkennen wir roten Früchtetee und naturtrüben Apfelsaft, aber auch röstige Noten von kross gebackenem Roggenbrot, dunkler Schokolade und Kakao.
Wie schmeckt er?
Im Mund präsentiert sich der Single Malt mit seinem ganzen holzig-würzigen Charakter. Der Geschmack ist kräftig, intensiv und von markant würzigen Sherrynoten geprägt. Dazwischen schimmern beim Glengoyne 18 Jahre jedoch immer wieder fruchtig-süße Noten hindurch. Wir schmecken reife Äpfel und Birnen sowie Orangenmarmelade und Grapefruitschalen. Der Abgang folgt mit trockenem Kakao und ausgeprägten Holznoten.
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Aktualisiert am 28.05.2023 um 09:47 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API