Der Name der Glengoyne-Destillerie leitet sich aus dem GĂ€lischen “Glen Guin” ab, was so viel wie “Tal der WildgĂ€nse” bedeutet. Nun sind WildgĂ€nse bekannterweise Schwarmtiere, die jedes FrĂŒhjahr aus dem SĂŒden in ihre nördlichen Brutgebiete ziehen. Whisky-Fans brĂŒten zwar nicht, neigen aber ebenfalls zu Schwarmverhalten. Daher ist es wenig verwunderlich, dass es im Visitor Center bei Glengoyne wie im Taubenschlag zugeht, sobald sich im FrĂŒhling die ersten Sonnenstrahlen zeigen. Statt GrĂŒnzeug und Körnern bevorzugt der gemeine Whisky-GenieĂer allerdings ein gutes Dram: Zum Beispiel vom Glengoyne 21 Jahre.
Glengoyne: An der Grenze zwischen Highlands und Lowlands
GegrĂŒndet wurde die Glengoyne-Destillerie “im Tal der WildgĂ€nse” bereits im Jahr 1833. Wie viele andere schottische Destillerien basiert aber auch Glengoyne auf einer vormals illegalen Brennerei, sodass am Standort schon lĂ€nger Whisky gebrannt wurde. Seit dem Jahr 2003 gehört die Highland-Brennerei zu Ian Macleod Distillers Limited und ist somit eine der wenigen verbleibenden Destillerien in unabhĂ€ngigem schottischen Familienbesitz.
Die Glengoyne-Destillerie befindet sich am sĂŒdlichen Ende der schottischen Highlands und ziemlich direkt an der Grenze zu den Lowlands. Die Lage von Glengoyne fĂŒhrt zu dem etwas kuriosem Umstand, dass die Destillerie mit dem Stillhouse in den Highlands und ein Teil der LagerhĂ€user in den Lowlands liegt. Torf sucht man bei Glengoyne vergeblich, die Destillerie setzt ausschlieĂlich “unpeated malt” zum Brennen ihrer Whiskys ein.
Was steckt drin, wo Glengoyne 21 Jahre draufsteht?
Der Glengoyne 21 Jahre wurde in First-Fill-SherryfĂ€ssern gelagert und kommt ungefiltert und ungefĂ€rbt mit 43 % in die Flasche. Die Lagerung ausschlieĂlich in Ex-SherryfĂ€ssern lĂ€sst einen an Destillerien wie GlenDronach denken, die weiter nördlich in den Highlands mit AbfĂŒllungen wie dem GlenDronach 18 Jahre in eine Ă€hnliche Richtung gehen. Auch bei den anderen Whiskys der Destillerie, wie dem Glengoyne 18 Jahre, spielt die Reifung in Ex-SherryfĂ€ssern eine groĂe Rolle.
Die entscheidende Frage aber bleibt: Ist der Glengoyne 21 Jahre ein guter Wildfang oder sollte man ihn besser im GĂ€nsemarsch in die WĂŒste schicken?
Unser Tasting des Glengoyne 21 Jahre
Wie riecht er?
Ein tiefer und vielschichtiger Geruch, der reife Fruchtnoten mit viel Sherry und Holz vereint. Die zunĂ€chst fruchtig-sĂŒĂen Noten von Birnenschalen, Waldhonig, hellen Trauben und Mandarinen machen schnell Platz fĂŒr röstige Aromen. Laub und verbranntes Gras gehen in eine Rauchigkeit ĂŒber, die vermutlich vom Holz stammt. Der Duft erinnert an ausgebrannte FĂ€sser, ist dabei warm, trocken und ĂŒberaus angenehm.
Wie schmeckt er?
Geschmacklich prĂ€sentiert sich der Glengoyne 21 Jahre sehr reif. Vielschichtiges Eichenholz trifft auf Leder, Kakao und dunkle Schokolade. TrockenfrĂŒchte und Rosinen. Hinten erneut der Sherry in Kombination mit holzigen Rauchnoten. Sehr trocken und dabei zugleich ausgesprochen tief, dunkel und vielschichtig. Ein Whisky, bei dem es viel zu entdecken gibt.
Glengoyne-Whiskys bei Amazon bestellen
Letzte Aktualisierung am 4.03.2021 um 16:46 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API