Glenkinchie setzt alles auf seine NĂ€he zur schottischen Hauptstadt: “The Edinburgh Malt” nennt man sich stolz. Mit einem eigens eingerichteten Shuttle-Bus bringt man Besucher aus der Altstadt hinaus aufs Land, wo die Brennerei mit ihren BacksteingebĂ€uden in wunderschöner Umgebung vor sich hin döst. Wobei dösen eigentlich das falsche Wort ist, denn bei Glenkinchie sprudelt es eher: Rund 2 Mio. Liter New Make werden hier pro Jahr gebrannt â vieles davon fĂŒr Scotch Blends.
Was steckt drin, wo Glenkinchie 12 Jahre draufsteht?
WĂ€hrend das Setup von Glenkinchie mit steil abfallenden Lyne-Arms an den Brennblasen, keiner Reflux-Kugel und somit wenig Kupferkontakt auf einen schweren, robusten Whisky hindeutet, ist davon nach 12 Jahren im Eichenholzfass nicht mehr viel zu spĂŒren. Auch die verwendeten Worm Tubs sorgen zwar fĂŒr schweflige Noten im New Make, diese werden ĂŒber die Jahre aber vollstĂ€ndig abgebaut.
Der Glenkinchie 12 Jahre hat im Jahr 2008 einen Relaunch spendiert bekommen, der nicht nur das Design betraf: So ersetzt die AbfĂŒllung den alten Glenkinchie 10 Jahre, welcher bis heute immer noch einige Fans hat. Die zwei Jahre extra können dem Whisky sicher nicht schaden, auch wenn man bezĂŒglich der FĂ€sser bedeckt hĂ€lt.
Man kann aber ziemlich sicher davon ausgehen, dass der Glenkinchie 12 Jahre wie die meisten anderen schottischen Single Malts in amerikanischen Ex-Bourbon-Barrels reift. Das Finish in Amontillado-Sherry-Casks bleibt der Glenkinchie Distillers Edition vorbehalten.
Der Glenkinchie 12 Jahre wird kĂŒhlgefiltert, mit Farbstoff getönt und kommt mit leicht erhöhten 43 % Alkohol in die elegante Flasche. Wir sind neugierig, welche Aromen der Lowland-Whisky in der Verkostung servieren wird.

Unser Tasting des Glenkinchie 12 Jahre
Wie riecht er?
Hell, frisch, mild und leicht gibt sich der Glenkinchie 12 Jahre gleich zu Beginn des Nosings als Lowlander zu erkennen. Wir riechen Honig und Apfelschalen, kombiniert mit Vanille. Spuren von Getreide erinnern an Haferflocken und Griesbrei.
Wie schmeckt er?
Mild, weich und hell schwebt der Lowland-Malt wie auf einer Wolke durch den Mund. Erstaunlich deutlich scheinen fĂŒr einen 12 Jahre alten Whisky die typischen New Make-Noten durch. Ansonsten trifft Vanille auf Birnen, eine Spur KrĂ€uter lĂ€sst uns an Melisse oder Pfefferminz (Spearmint) denken. Der Abgang ist ganz leicht bitter mit etwas Zitronenschale.
Letzte Aktualisierung am 23.01.2021 um 17:56 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API