Während die meisten Highland-Whiskys mit robusten Aromen auftrumpfen, setzt Glenmorangie auf einen anderen Stil: In besonders hohen Brennblasen entstehen weiche Whiskys wie der Glenmorangie Lasanta, der zum Finish an spanischen Sherryfässern schnuppern darf. Wir finden heraus, ob der 12-jährige Single Malt im Tasting mit besonderen Aromen punkten kann.
Die Glenmorangie Distillery liegt im Küstenort Tain direkt am Meeresarm Dornoch Firth, der zugleich den Übergang in die nördlichen Highlands darstellt. Charakteristisch für Glenmorangie sind die außergewöhnlich hohen Brennblasen. Stolze acht Meter ragen sie im Stillhouse der Destillerie empor und sind damit die höchsten in ganz Schottland.

Die Größe der Pot Stills ist nicht bloß Schmuck, die Form der kupfernen Brennblasen beeinflusst entscheidend den Charakter und Stil der Glenmorangie-Whiskys. Sie kommen betont leichtfüßig daher und bringen häufig ein ausgesprochen weiches Mundgefühl mit sich. Das ist auch deshalb erwähnenswert, weil viele Highland-Whiskys eher auf robuste Aromen setzen.
Den klassischen Einstieg in die Highland-Destillerie bildet der Glenmorangie 10 Jahre (Ex-Bourbon-Barrels). Mit dem Glenmorangie Nectar d’Or (Sauternes-Fässer), dem Glenmorangie Quinta Ruban (Portwein-Fässer) und dem hier vorgestellten Glenmorangie Lasanta (Sherry-Casks) gibt es gleich drei mögliche Upgrades, die mit verschiedenen Holz-Finishes spielen und den Geschmack der Single Malts so erweitern und bereichern sollen.
Was steckt drin, wo Glenmorangie Lasanta draufsteht?
Die Gerste: Der Glenmorangie Lasanta wird aus ungetorfter Gerste hergestellt und reift nach dem Brennen zunächst für rund 10 Jahre in amerikanischen Ex-Bourbon-Barrels.
Die Fässer: Anschließend folgt ein Finish für weitere 2 Jahre in spanischen Sherry-Casks. Dabei kommt wohl eine Mischung aus Oloroso-Casks und Pedro Ximénez-Casks zum Einsatz, die würzige und fruchtig-süße Aromen in den Single Malt bringen sollen.
Die Abfüllung: Der Glenmorangie Lasanta wird kühlgefiltert, mit Farbstoff nachgetönt und mit 43 % Alkoholgehalt abgefüllt. Frühere Ausgaben des Single Malts bis zum Jahr 2014 waren ungefiltert mit stärkeren 46 % abgefüllt, sind aber leider nicht mehr erhältlich.

Unsere Verkostung des Glenmorangie Lasanta 12 Jahre
Wie riecht er?
Der Duft des Glenmorangie Lasanta ist vollmundig, üppig und weich. Wir denken an Waldhonig, an Erdbeertorte, rote Johannisbeeren und getrocknete Aprikosen. Auch Hagebuttentee und Himbeerdrops kommen einem in den Sinn. Über dieser waldfruchtigen Mischung liegen dezente Weinnoten, die an Sherry erinnern. Im Abgang ist etwas würziges Holz wie von einem Rotweinfass zu riechen.
Wie schmeckt er?
Der Glenmorangie Lasanta eröffnet das Tasting mit einem weichen, anschmiegsamen Mundgefühl. Bei den Aromen ist er im ersten Moment etwas weniger süß und fruchtig als in der Nase. Mit frischen Erdbeeren und Orangen, Biskuitboden, Vanillepudding und Rosinen sind diese Noten aber dennoch präsent. Im Mittelteil ist der Sherryeinfluss in Form von weinartigen Noten dann auch ganz direkt zu spüren. Mit trocken-würzigen Holznoten geleitet uns der Lasanta zum harmonischen Finale, welches vom Eichenholz förmlich durchzogen ist. Diese letzten Aromen bleiben noch eine ganze Weile am Gaumen zurück.
Glenmorangie-Whiskys bei Amazon bestellen
Aktualisiert am 11.12.2023 um 17:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Für diesen Bericht haben wir den Glenmorangie Lasanta vom Hersteller Moët Hennessy zur Verfügung gestellt bekommen. Dies hatte keinen Einfluss auf den Artikel oder die Bewertung.