Das Geschäft mit Blended-Whisky ist ein weitaus größeres als man gemeinhin schätzen würde. Nur die wenigsten Whiskys werden als Single Malt getrunken. Insbesondere auf dem asiatischen Markt bommt Whisky gewaltig. Während Blends wie Grants-Whiskys relativ schnell nachproduziert werden können. Müssen alte Single Malts erst “ihre Jahre im Warehouse” absitzen. Das Kann dem Grants Blended Scotch kaum passieren, er wird ohne Altersangabe abgefüllt und muss somit lediglich mindestens 3 Jahre in Eichenholzfässern gereift werden.
Während sich Whiskygenießer weitestgehend auf die als edler geltenden Single Malts stürzen, werden mit Whisky-Blends günstige Alternativen für den Normalverbraucher produziert. Häufig sind sie wie Grants-Whiskys nicht unbedingt zum puren Genuss gedacht, sondern können auch in Drinks gemixt oder auf Eis serviert werden.
Nach Johnnie Walker und Ballantine’s ist Grant’s der wichtigste Scotch-Blend
Charakteristisch für die wachsenden Absätze von Whisky-Blends ist, dass der Markt, anders als bei Single Malts, von einigen großen Marken dominiert wird. Der größte Player ist dabei Johnnie Walker mit seinem Aushängeschild Johnnie Walker Red Label, gefolgt von Chivas Regal mit der bekannten Abfüllung Chivas Regal 12 Jahre.
Dritter im Bunde, mit einem Marktanteil von etwa 10 Prozent ist die Familie Grant, welche einige der wenigen noch im Familienbesitz befindlichen schottischen Destillerien betreibt. Außerhalb von Blended Whiskys steht Grants auch hinter bekannten Single Malts, wie den Abfüllungen der beiden Speyside-Destillerien Glenfiddich oder Balvenie.
Mit dem Grant’s Blended Scotch Family Reserve haben wir heute den günstigsten Vertreter der Blended Range eingeladen. Kann er im Konzert der großen mithalten oder handelt es sich wie der Marktanteil schon ausdrückt um einen drittklassigen Blend?
Unser Tasting des Grant’s Family Reserve
Wie riecht er?
Anfangs sticht der Grants schon gewaltig in der Nase, was sich zum Glück nach kurzer Zeit legt. Etwas Hafer ist im Geruch dabei, aber auch bitterer Graingeruch. Süßlich kann man den Alkohol durchriechen. Jeweils ein kleiner Hauch Apfel- und Orangenschale ist mit von der Partie. Anschließend kommt eine leichte dumpfe Würzigkeit wie von dunklem Holz durch. Kurz danach steigt ein leicht saurer essigartiger Geruch in die Nase, abgerundet von etwas warmen Rauch. Kein sonderlich komplexer Geruch, dem spannende Aromen fehlen.
Wie schmeckt er?
Im Gegensatz zum Geruch ist der Grant’s Family Reserve im Mund erstaunlich mild. Der Geschmack wird hauptsächlich von Getreidearomen und anschließender Bitterkeit getragen. Ein wirklich nicht sehr komplexer Whisky, den man zwar trinken kann ohne dabei blind zu werden, es aber des Geschmacks wegen auch nicht muss. Etwas helles Karamell ist dabei, im Abgang grasig mit leichtem Rauch, aber auch starker Alkoholnote.
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Aktualisiert am 7.06.2023 um 06:10 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
1 Kommentar
Tschuldigung, aber… Grain riecht nicht bitter. Oder riecht Doornkaat oder Nordhäuser bitter für Sie? 😉 Bitter riechen und schmecken die völlig auslutschten, uralten Fässer. Ein Fluch der Blending Industrie, die Fässer zu nutzen, bis sie auseinander fallen. Und auch der Alkohol riecht nicht süß, sondern das (ungemälzte) Getreide, der Grain, also der Kornbrand.
Ansonsten: Sie machen einen guten Blog.