Meine unschuldige Ausrede im Urlaub: “Was soll ich denn die restlichen Lira mit nach Hause schleppen!?” ist zugegeben mittlerweile etwas abgenutzt. Meine Mitreisende behauptete doch glatt, ich hätte absichtlich immer noch etwas Geld übrig. Nur um dann im Duty Free-Bereich gut begründet noch ein vermeintliches Schnäppchen mitnehmen zu können. Als ich mir letztens eine Literflasche Hankey Bannister Original für umgerechnet gerade mal 14,50 Euro schnappte, hatte ich allerdings schon ein komisches Gefühl.
Hankey Bannister Original: Ein Whisky-Blend Schnäppchen?
Immerhin sind 14,50 Euro für einen Liter Whisky nicht gerade viel Geld. Das entspricht, auf eine handelsübliche 0,7 Liter Flasche gerechnet, einem Preis von etwas über 10 Euro. Für diesen Preis ist der Hankey Bannister Original im übrigen auch im Onlinehandel erhältlich. Man hat also im Duty Free, wenn überhaupt, wohl nur einen sehr geringen Preisvorteil. Aber kann man hier dennoch einen qualitativ guten Whisky-Blend erwarten? Reiht er sich geschmacklich ein in die maue Reihe der günstigen Discounter-Whiskys oder doch eher beim durchaus soliden Johnnie Walker Red Label?

Lange Unternehmenshistorie bei Hankey Bannister
Tatsächlich ist es schon über 250 Jahre her, dass die beiden Herren Hankey und Bannister eine Wein- und Spirituosenhandlung im edlen Londoner West End gründeten. Whisky war damals häufig noch ziemlich rauer Stoff und die Qualität stark schwankend. Auch aus diesem Grund wurden Whiskys, die durch die Verblendung eine einigermaßen konstante Qualität aufweisen konnten, beliebt. Im 18. Jahrhundert bestanden Blends übrigens noch vollständig aus Malt Whiskys, erst 1860 wurde die Beimischung von günstigerem Grain Whisky in Blends erlaubt. Ob die Qualität bei Hankey Bannister auch heute noch stimmt wollen wir nun im folgenden Whisky-Tes herausfinden.
Unser Tasting des Hankey Bannister Original
Wie riecht er?
Man kann nicht gerade sagen, dass der Hankey Bannister im Nosing starkes Geschütz auffahren würde. Zahm, leicht, getreidig-malzig und mit leichter Süße präsentiert er sich hier. Unangenehme Nuancen treten vorerst jedoch nicht hervor. Zitronennoten und etwas Vanille ist wahrnehmbar. Nach etwas Standzeit kommt dann eine leichte Klebstoffnote “wie Uhu-Alleskleber” hervor, welche wohl vom enthaltenen Grain Whisky stammt. Im Durchschnitt soll der Whisky im Hankey Bannister allerdings etwa 5 Jahre reifen. Zum Abschluss riechen wir Noten von hellem Holz. Insgesamt ist der Geruch nicht spektakulär aber auch nicht unangenehm.
Wie schmeckt er?
Auch im Geschmack ist der Whisky-Blend leicht und zurückhaltend. Leicht süßlich und würzig. Ohne jedoch ganz klare Aromen im Mund zu hinterlassen. Die Süße erinnert ein wenig an Honig und helle Weintrauben. Zudem ist eine leichte kohlige Note, sowie trockenes helles Holz zu schmecken. Auch der junge Alkohol kommt wieder durch, ohne jedoch groß zu stören. Die geschmackliche Balance des Whiskys ist gut und der langanhaltende leicht malzig-bittere Abgang mit Zitrone und Vanille im Mund ist gefällig. Der Hankey Bannister gefällt mir insgesamt, im Vergleich, zum Beispiel besser als der durchaus beliebte Ballantines Finest Blended Whisky.
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Aktualisiert am 6.06.2023 um 03:31 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
1 Kommentar
Hab den Whisky durch Zufall bei einem Bekannten getrunken und ich muss sagen, ich konnte es kaum glauben, dass er so günstig zu bekommen ist. Das Aroma ist wirklich angenehm. Absoluter Geheimtipp, der auch mit deutlich hochpreisigen Whiskys mithalten kann.