Bei Highland Park stehen häufig Wikinger und ihre Legenden im Vordergrund – dabei hat das seefahrende Nordvolk nie Whisky gebrannt. Umso angenehmer, dass die Orkney-Brennerei beim Highland Park Cask Strength auf derlei Schabernack verzichtet und einfach einen ehrlichen Whisky in robuster Fassstärke von 64,1 % in die Flasche bringt. Die Abfüllung erscheint in jährlichen Batches, welche limitiert sind.
Das Portfolio von Highland Park lässt sich am besten über die bewährten Standards ergründen: Der Highland Park 12 Jahre ist der große Bestseller und eine Pflichtflasche für die Heimbar. Neben der Abfüllung hat der kostspielige Highland Park 15 Jahre es schwer, einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Reif und rund präsentiert sich der Highland Park 18 Jahre, welcher den für Genießer interessanten Teil der Range nach oben hin abschließt.

Was steckt drin, wo Highland Park Cask Strength draufsteht?
Die Gerste & der Torf: Highland Park verwendet zum Brennen des Highland Park Cask Strength teilweise stark getorfte Gerste. Die Torfballen hierfür werden im Hobbister-Moor auf der Insel von Hand gestochen und anschließend im Kiln der Brennerei verbrannt. Die Torfstärke im getorften Teil der gemälzten Gerste liegt bei 38-45 ppm liegen.
Highland Park verwendet grundsätzlich für rund 20 % des Whiskys getorfte Gerste und für 80 % ungetorfte Gerste. Beide Stile werden miteinander vermischt. Der Highland Park Cask Strength ist rauchiger als die Standardabfüllungen. Für ihn wurden auch Fässer verwendet, die 100 % torfigen Whisky enthielten.
Die Reifung: Das vorliegende Batch #03 des Highland Park Cask Strength reifte überwiegend in First-fill-Sherryfässern aus amerikanischer und europäischer Eiche. Ein kleinerer Teil wurde in Refill-Casks gelagert. Nicht alle Whiskys reifen auf den Orkney Inseln 25-35 % der Fässer liegen in Warehouses auf dem schottischen Festland. Das Alter der enthaltenen Whiskys im Cask Strength ist jünger als bei den Standards und soll ungefähr zwischen 5 und 10 Jahren liegen.
Die Abfüllung: Der Highland Park Cask Strength wird ungefärbt (aber vermutlich gefiltert) mit fassstarken 64,1 % Alkohol abgefüllt. Mit dieser Intensität ist er prädestiniert für fortgeschrittene Genießer und Kenner, welche ihren Whisky mit ein paar Tropfen Wasser aus einer Whisky-Pipette selbst auf die gewünschte Trinkstärke bringen können.
Die Limitierung: Jedes Batch des Highland Park Cask Strength ist limitiert auf 55 Fässer und wird nur einmalig abgefüllt. Dementsprechend variiert auch die Alkoholstärke und der Geschmack von Batch zu Batch geringfügig.
Unsere Verkostung des Highland Park Cask Strength (#03)
Wie riecht er?
Ein intensiver, dunkler und strenger Geruch steigt uns aus dem Nosing-Glas entgegen. Der Highland Park Cask Strength macht aus seiner hohen Stärke kein Geheimnis, er ist ein alkoholgeladener und wuchtiger Whisky. Dezent süße Aromen erinnern an Dosenmandarinen, Kräuterbonbons und Sahnekaramell. Dann treffen erdige Torfnoten auf verbrannte Zwiebeln und glühende Holzkohle. Eine Spur Meersalz schwingt mit.
Wie schmeckt er?
Der Geschmack des Highland Park Cask Strength ist intensiv, torfig und robust. Eine ausgeprägte Süße erinnert an Biskuit und gelbe Früchte wie Mandarinen. Dazu Salzkaramell und cremiger Honig. Es folgen dunkle Kaskaden von Torf und verbranntem Eichenholz. Dezent pfeffrige Noten begleiten den kantigen Abgang.
Aktualisiert am 4.10.2023 um 00:33 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API