Wohl kaum eine Flasche wurde in den letzten Wochen von Whisky-Sammlern so gehypet wie der neue Highland Park Odin. Auf der Webseite der Destillerie gab es den 16-jĂ€hrigen Single Malt fĂŒr 180 Pfund (umgerechnet fast 250 Euro), einige deutsche HĂ€ndler boten ihn gleich mit deutlichem Aufschlag an: Bei Galeria Kaufhof gab es ihn fĂŒr 450 Euro, bei Whisky.de sogar fĂŒr fast 600 Euro. Der aufgerufene Preis konnte noch so absurd hoch sein – binnen weniger Stunden waren die Flaschen ausverkauft.
Vierter Teil der Valhalla-Serie: Highland Park Odin
Nun muss man wissen, dass der Highland Park Odin die vierte Flasche einer Serie von Whisky-Gottheiten ist, welche die Destillerie aus Orkney herausgebracht hat. Nach Thor (2012), Loki (2013) und Freya (2014) folgte mit Odin jetzt der Abschluss. Und wie das bei Sammlern nun mal so ist, sie wollen ihre Sammlung unbedingt komplett haben. NatĂŒrlich werden viele der KĂ€ufer der weltweit 17.000 Flaschen ihr Exemplar ĂŒber Jahre oder Jahrzehnte im Schrank stehen haben und es nie öffnen. Zumal der Preis in den AuktionshĂ€usern noch weiter steigen wird.
Uns ist das egal, wir wollen Whisky in erster Linie trinken. Und so haben wir unsere Kostprobe des Highland Park Odin einfach aufgemacht und verkostet.
Unser Tasting des Highland Park Odin
Wie riecht er?
Odin bleibt der Aromenwelt von Highland Park treu: Rauch und Frucht bilden eine spannungsreiche Mischung. Dabei spielen Weintrauben, Cassis-Beeren und Rosinen die Hauptrolle. Hier spiegelt sich die Lagerung im Ex-Sherry-Fass wieder. UnterstĂŒtzt werden die Fruchtnoten von knusprig gebackenem Kuchen und einem Hauch Creme Brulee. Ein weicher, sahniger Geruch. Im Kontrast dazu stehen der feine Rauch und die wĂŒrzigen Aromen von Holz, Zimt und Asche.
Wie schmeckt er?
FĂ€chern sich die Duftnoten des Highland Park Odin so leicht auf, wie eine Zeitung, die man aus dem dritten Stockwerk aus dem Fenster wirft, so verhĂ€lt es sich beim Geschmack nicht ganz so eindeutig. ZunĂ€chst wirkt der Odin recht krĂ€ftig, die 55,8 % Alkohol zeigen ihre Wirkung. Dahinter verbergen sich sĂŒĂe, milde Aromen. Wir schmecken Waldbeeren und Flieder. Eine leichte Tendenz ins Seifige, aber durchaus angenehm. Der Sherry trumpft ordentlich auf, prĂ€gt den Geschmack und macht den Whisky hinten trocken. Dazu Meersalz und feiner Rauch. Ein intensiver, vielschichtiger Genuss. Am ehesten erinnert der Odin an den Highland Park 18 Jahre, allerdings mit mehr Frucht und Sherry. Vielleicht war der Odin zum Finish einfach lĂ€nger im Sherryfass.
Da der Preis des Highland Park Odin stark schwankt und die Flasche in die Kategorie Sammlerobjekt fÀllt, haben wir auf eine Wertung des Preis-LeistungsverhÀltnisses verzichtet.
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Letzte Aktualisierung am 20.01.2021 um 17:46 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API