„In Lynchburg, Tennessee, gehen die Uhren etwas langsamer“ – so könnte wohl die Geschichte des Jack Daniel’s Rye anfangen. Denn obwohl hinter der Marke ein großes Unternehmen steht, kam man erst relativ spät auf die Idee, auch mal einen Roggen-Whiskey zu brennen.
Das erste Experiment erschien im Jahr 2012 unter dem etwas unromantischen Namen „Unaged Tennessee Rye“ in stark limitierter Auflage. Es war das erste Mal seit mehr als 100 Jahren, dass Jack Daniel’s ein neues Rezept für seine Whiskeys ausprobiert hatte.

Was steckt drin, wo Jack Daniel’s Rye draufsteht?
Die Mash Bill für den Jack Daniel’s Tennessee Rye besteht aus den folgenden drei Zutaten:
- 70 % Roggen
- 18 % Mais
- 12 % gemälzte Gerste
Hier ist ein deutlicher Unterschied zu den klassischen Sorten von Jack Daniel’s zu sehen, welche aus 80 % Mais, 8 % Roggen und 12 % gemälzter Gerste gebrannt werden.
Aus der Getreidemischung für den Jack Daniel’s Rye wird eine Maische angesetzt, wobei das Sour Mash-Verfahren zum Einsatz kommt. Anschließend wird der Whiskey im kontinuierlichen Säulenbrennverfahren (so genannte ‘column stills’ destilliert. Hier besteht einer der wesentlichen Unterschiede zu schottischen Malt Whiskys, welche in Kupferbrennblasen hergestellt werden.

Eine besondere Rolle spielt bei Jack Daniel’s die Filtration durch Holzkohle aus Zuckerahorn. Sie wird auch für den Rye eingesetzt und ist zugleich Voraussetzung dafür, dass die Abfüllung als Tennessee Whiskey verkauft werden darf.
Im Anschluss an die Filtration kommt der Jack Daniel’s Rye für eine nicht näher genannte Anzahl an Jahren in frisch ausgebrannte Eichenholzfässer. Da es sich um einen Straight Rye handelt und kein Alter genannt wird, reifte der Whiskey für mindestens 4 Jahre in diesen Barrels.
Erfreulicherweise kommt der Jack Daniel’s Rye Whiskey mit erhöhten 45 % Alkohol in die Flasche, welches ihm zusätzlichen Spielraum auch für das Mixen in Cocktails oder Highballs geben sollte. Wir probieren den Roggen-Whiskey aus Tennessee aber zunächst einmal pur und ohne Eis aus dem Nosing-Glas. Kann der Rye uns begeistern?

Unser Tasting des Jack Daniel’s Tennessee Straight Rye Whiskey
Wie riecht er?
Ein frischer, würziger und leicht säuerlicher Duft zieht uns in die Nase. Wir denken an das Roggenbrot, welches unsere Mutter so gerne selber bäckt, aber auch an Sonnenblumenkerne und Laugenbrezeln. Kräuterige Noten kommen hinzu, erinnern an Estragon. Zum Dessert serviert uns der Jack Daniel’s Rye eine Zimtschnecke mit Nüssen. Mhm, lecker!
Wie schmeckt er?
Trotz seiner 45 % Alkohol gestaltet der Jack Daniel’s Rye den Auftakt angenehm mild mit einem weichen Mundgefühl. Kräuterige und würzige Aromen kommen hinzu: Pfefferminze und Melisse sind ebenso zu schmecken wie geröstete Haselnüsse und eine Spur angebranntes Eichenholz. Auch süße Noten von Toffee-Bonbons, Karamell und reifer Banane sind dabei. Der Tennessee Rye wirkt angenehm und sehr zugänglich.
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Aktualisiert am 4.10.2023 um 01:44 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
1 Kommentar
Hallo,
ganz kurz und knapp. Meine Freundin und ich hatten das Glück diesen Jack Daniels 2017 direkt in Lynchburg in der Destillerie kosten zu dürfen und ich finde ihn einfach umwerfend. Klar ist und bleibt es immer eine Geschmackssache jedes einzelnen, aber ich hoffe, dass das gute Stück sich hier vollständig etablieren kann.