Wer ist eigentlich Nick Offerman? Da wir die Comedy-Serie Parks and Recreation nicht gesehen haben, mussten wir erst mal googeln: Schauspieler Nick Offerman spielt in der Sitcom Ron Swanson, den Direktor eines Grünflächenamtes, der zugleich ein großer Lagavulin-Fan ist. Der kultige Charakter mit seiner Vorliebe für die Bearbeitung von Holz und für medium-rare Steaks passt augenscheinlich gut zur Whisky-Marke von der Insel Islay.
Zugleich spielt Nick Offerman den Türöffner für Lagavulin in den USA: Er bringt den Amerikanern einen intensiven, stark getorften Whisky nahe, der im fernen Schottland gebrannt wurde. Auch unter diesem Augenwinkel sollte man die Offerman Edition sehen, die hierzulande nur in sehr geringer Stückzahl erscheint und schon jetzt in Sammlerkreisen hoch gehandelt wird.
Was steckt drin, wo Lagavulin 11 Jahre Nick Offerman Edition draufsteht?
Die Herstellung des Single Malts erfolgt zunächst analog zum beliebten Lagavulin 16 Jahre. Wie für den Klassiker wird auch für die Offerman Edition eine Gerste verwendet, die mit 35 ppm stark getorft wurde.
Nach der Destillation in vier kupfernen Pot Stills reift der New Make zunächst für über 10 Jahre in amerikanischen Bourbon-Barrels zum Whisky heran.
Als Besonderheit erhält der Single Malt dann ein Finish für vier Monate in Guinness-Barrels. Die Bierfässer stammen aus der Open Gate Brewery in Maryland. Auch hier wird das beliebte irische Stout-Bier hergestellt. Die Fässer werden anschließend nach Schottland verschifft und mit Lagavulin-Whisky befüllt. Warum man nicht einfach Guinness-Fässer aus dem viel näher gelegenen Irland verwendet hat, bleibt unklar.
Der Lagavulin 11 Jahre Offerman Edition wird kühlgefiltert, mit Farbstoff nachgetönt und mit stärkeren 46 % abgefüllt. Die typische Lagavulin-Flasche steckt in einem dünnen Pappkarton, hier ist in Sachen Wertigkeit und Gestaltung noch Luft nach oben.
Unser Tasting des Lagavulin 11 Jahre Offerman Edition
Wie riecht er?
Ein torfig-erdiger Auftakt trifft auf süßliche Noten. Wir denken an geräucherte Birne und Zimt. Der Mittelteil mischen sich getreidige Anklänge mit malzigen Noten. Mit Leder und Räucherspeck, verbranntem Paprikagewürz und einer frischen Spur Pfefferminz untermauert der Lagavulin 11 Jahre seine Vielschichtigkeit. Der Abgang ist geprägt von kräftigem Rauch und angebranntem Eichenholz.
Wie schmeckt er?
Der Lagavulin 11 Jahre schmeckt weniger schwer als erwartet. Ein weicher und zugleich trockener Charakter bietet die Grundlage für würzig-torfige Aromen. Wir denken an Birnenschale, Zimt und Kakaopulver. Getreidige Aromen prägen den Mittelteil, die Noten von Röstmalz und tiefschwarzem Stoutbier blitzen immer wieder auf. Mit Leder und Salmiak sind auch strengere Nuancen präsent. Der Abgang ist trocken und durchzogen von röstig-kohligen Kaskaden: Grillkohl, Rauch und Torf bleiben noch lange im Mund zurück.
Wir danken Styleheads und Diageo für die Zusendung des Lagavulin 11 Jahre Offerman Edition. Dies hatte keinen Einfluss auf unseren Test und die Bewertung.