Der Whisky und sein Alter â ein Thema welches uns Scotch-GenieĂer wohl immer bewegen wird. Gerade in einer Zeit, in der immer mehr Altersangaben von Flaschen verschwinden, freut man sich ja ĂŒber jeden Age-Statement, der neu herauskommt. Fast schon mutig wirkt da der Lagavulin 8 Jahre: Das junge Alter des Whiskys wird einfach selbstbewusst auf die Flasche gedruckt.
Das klare Bekenntnis zum jungen Age-Statement finde ich sehr gut! Denn ist doch einfach nur ehrlich uns GenieĂern und Fans gegenĂŒber. Wir legen fĂŒr einen Single Malt schlieĂlich hĂ€ufig viel Geld auf den Tisch und wollen gerne wissen, was wir da eigentlich trinken. Es bleibt zu hoffen, dass noch mehr Destillerien in Zukunft den Mut finden, auch ein jĂŒngeres Alter ihrer AbfĂŒllungen klar zu benennen.
Der Lagavulin 8 Jahre: Ein krÀftig getorfter Islay-Smoker mit 48 % Alkohol

So genug NAS-Bashing, es geht uns hier ja um einen Whisky. Und um was fĂŒr einen: Lagavulin hat sich den 8 Jahre alten Malt als limitierte Edition zum 200-jĂ€hrigen JubilĂ€um spendiert. Wie der bekannte Lagavulin 16 Jahre ist auch er krĂ€ftig getorft (35 ppm ist der typische Torfigkeitsgrad bei Lagavulin), lagert ĂŒberwiegend in Ex-Bourbon-Casks und kommt mit krĂ€ftigen 48 % in die Flasche (Laga 16 mit 43 %).
Nun ist bekannt, das der Torfgehalt eines Whiskys sich bei der Lagerung im Holzfass ĂŒber die Jahre verringert. Wie genau das ablĂ€uft und welche komplexen Prozesse dahinter stecken, beschĂ€ftigt die Whisky-Wissenschaftler allerdings noch immer.
So heiĂt es in einem Blog-Artikel von Whisky Science:
“Phenols decrease during maturation, but the exact mechanism has not been described. It is estimated that 25 ppm phenol content in a new make becomes 10 ppm after 10 years, 8 ppm after 15 years and 6 ppm after 30 years of cask maturation.”
Da kommt man schon ins GrĂŒbeln, wenn man wieder mal einen Laphroaig 30 Jahre genieĂt… FĂŒr den Lagavulin 8 Jahre bedeutet das junge Alter im Gegenzug, dass jede Menge Torf im Whisky vorhanden sein mĂŒsste. Und den wollen wir jetzt schmecken!

Unsere Verkostung des Lagavulin 8 Jahre
Wie riecht er?
Eine dichte Wand aus Torf hĂŒllt unsere Nasen sofort ein, nimmt sie gefangen in den typischen Islay-Noten. Der Lagavulin 8 Jahre erinnert an die Fahrt mit einer Dampflok, dichter Qualm weht uns ins Gesicht. Kieselsteine spritzen zur Seite weg, ein mineralischer, dunkler Geruch zieht vorbei. Er erinnert uns zudem an Kakao und Herrenschokolade mit feiner Mandarinenschale, sowie Borke. Ein herb-wĂŒrziger Gegenpol zu den Grillfeuer-Aromen.
Wie schmeckt er?
Viel Rauch und Torf auch hier: Holla, die Torffee! Da sind wieder die Aromen, die man bei Lagavulin so liebt und die ewig im Mund zurĂŒckbleiben: Der 8-jĂ€hrige schmeckt erdig-mineralisch, erinnert wie schon im Geruch an dunkle Schokolade, diesmal mit Meersalz und gerösteten HaselnĂŒssen. Borke und Moos weisen den Weg zum Wald. Am prĂ€gendsten aber bleiben die rauchigen und torfigen Akzente. An keiner Stelle scheint der New Make durch, dieser Whisky wirkt reif so wie er ist.
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Lagavulin 8 Jahre vs. Lagavulin 16 Jahre – welcher ist besser?
Der junge Lagavulin 8 Jahre ist frischer und spritziger als der 16-jĂ€hrige Altvater. Der Torf zieht viel stĂŒrmischer auf und bringt starke Aromen in Nase und Mund. Manchem könnte das schon zu viel sein. Wer den etwas gesetzteren Lagavulin 16 schĂ€tzt, der wĂŒnscht sich bisweilen dessen Gelassenheit und gröĂere Vielschichtigkeit zurĂŒck. Der Jungspund gibt derweil Vollgas auf dem Torf-Motorrad und macht jede Menge SpaĂ im Glas!
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Letzte Aktualisierung am 10.12.2019 um 12:52 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API