Es ist schon ein sehr erhabener Moment, einen Whisky zu verkosten, der Àlter ist als man selbst. Noch dazu, wenn es der niegelnagelneue Laphroaig 32 Jahre ist, der offiziell erst in vier Wochen auf den Markt kommt. Ein Tasting in der Laphroaig Lounge von Szene-Legende Werner Hertwig in Berlin-Schöneberg bot heute genau diese Gelegenheit.
Der 32-jĂ€hrige Laphroaig ist nicht nur vom Alter her eine Besonderheit: Die AbfĂŒllung erscheint als limitierte Edition mit nur 6.000 Flaschen weltweit. Da kann sich jeder ausrechnen, wieviele Flaschen davon letztlich in Deutschland landen (und wieviele davon ungeöffnet in Sammlervitrinen). Gelagert wurde der Single Malt unter anderem in ehemaligen Sherry-FĂ€ssern, was fĂŒr Laphroaig-Whiskys eher ungewöhnlich ist. Setzt die Islay-Destillerie doch sonst eher auf klassische Bourbon Casks oder die kleineren Quarter Casks.

Das hohe Alter, die weltweite Nachfrage und der Kultstatus von Laphroaig spiegeln sich auch im Preis wieder: Rund 1.200 Euro mĂŒssen GenieĂer fĂŒr den “Laphi 32” auf den Tresen blĂ€ttern – wenn sie ĂŒberhaupt einen HĂ€ndler finden, der eine Flasche hat und verkauft. Viele von euch fragen sich jetzt sicher:
“So viel Geld fĂŒr einen Whisky? Ist das nicht völlig verrĂŒckt?”
Ja ist es natĂŒrlich irgendwie. Andererseits ist auch klar, an wen sich eine Flasche wie der Laphroaig 32 Jahre richtet: An MillionĂ€re, MilliardĂ€re und ihre Kinder. An die Rich Kids von Instagram. Vielleicht lesen ein paar von ihnen hier im Blog mit? Es gibt definitiv einen Markt fĂŒr diese superreichen Whisky-GenieĂer, denen es egal ist ob eine Flasche nun 500, 700 oder 1200 Euro kostet. It’s only money so who cares…und mal ehrlich: Wenn wir Millionen auf dem Konto hĂ€tten, wĂŒrden wir uns vielleicht auch alle JahrgĂ€nge von Glenfarclas in den klimatisierten Whiskykeller holen oder uns mal eben vier Flaschen vom Laphroaig 32 zulegen…

Bis es soweit ist, genieĂen wir einfach weiter die astreinen Standards von Laphroaig – und freuen uns, wenn wir bei einem Tasting mal ein Dram vom 32-jĂ€hrigen verkosten dĂŒrfen:
Unser Tasting des Laphroaig 32 Jahre
Wie riecht er?
Der fĂŒr Laphroaig so typische Rauch und Torf ist ĂŒber die Jahre fast verflogen, ein wenig Asche das letzte Ăberbleibsel des einst glĂŒhenden Feuers. Ălig lĂ€uft der Malt am Glasrand herunter, erinnert im Geruch an RĂ€ucherspeck. Ein volles und tiefes Aroma entfaltet sich zwischen Orange/Bitterorange, Pfirsich, Aprikose und Nelken. Dazu Holznoten, etwas Leder und Sherry. Letzterer ist sehr fein abgestimmt, wirkt nicht ĂŒbermĂ€chtig. LĂ€sst man den Laphroaig 32 atmen, kommen immer wieder neue Nuancen zum Vorschein. So war kurzzeitig der Geruch von Feuerwerkskörpern und Schwefel ĂŒber dem Nosing-Glas zu riechen. Sehr komplex und spannend.
Wie schmeckt er?
LĂ€sst sich so ein starkes Nosing noch toppen? Der Laphroaig 32 kann genau das: Ungemein fein und ĂŒppig zugleich entblĂ€ttert er seine Aromen, offenbart Schicht fĂŒr Schicht seine Kostbarkeiten. Er ist so voll und konzentriert, dass unsere Sinne sich erst an diese FĂŒlle an EindrĂŒcken gewöhnen mĂŒssen. Besitzer einer ganzen Flasche haben es da leichter. Feine Vanille und Orange treffen auf Herrenschokolade. Eine AffĂ€re auf höchstem Niveau, Kakao statt Kaffee. Dazu Salmiak und salziges Lakritz, aber nie so viel, dass es einem ĂŒberdrĂŒssig wĂŒrde. Immer wenn wir uns an eine Note gewöhnt haben, zaubert dieser Whisky eine neue Variation hervor. Ohne Zweifel der komplexeste Laphroaig, den wir je getrunken haben.
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Letzte Aktualisierung am 25.01.2021 um 11:46 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API