Vor rund 150 Jahren gab es tatsächlich eine Octomore-Brennerei auf Islay. Whiskys mit diesem Namen werden jedoch heute bei der benachbarten Bruichladdich-Destillierie gebrannt. Aus der Brennerei stammen drei unterschiedliche Whisky-Stile. Die Single Malts von Bruichladdich sind ungetorft, Port-Charlotte-Whiskys werden aus stark getorfter und die Octomore-Whiskys aus extrem stark getorfter Gerste gebrannt.
Mit der ersten Zahl wird aufsteigend die Serie bezeichnet. Dieser Octomore gehört also zur 11. Ausgabe der Whisky-Serie.
Die zweite Zahl bezeichnet den Teil der Serie, welcher jeweils auf ein besonderes Herstellungsmerkmal verweist:
- Octomore 11.1 wurde aus 100 % schottischer Gerste gebrannt.
- Octomore 11.2 ist ein Travel Retail Whisky mit besonderer Fassreifung.
- Octomore 11.3 wurde aus 100 % Islay-Gerste gebrannt.
- Octomore 11.4 wurde in Virgin-Oak-Casks gereift.
Die jeweils aktuelle Serie besteht aus vier unterschiedlichen Single Malts, die jedoch von Serie zu Serie Abweichungen aufweisen. Die Whiskys sind jeweils limitiert und werden der jeweiligen Form nicht erneut hergestellt. Ähnlich wie man es von Jahrgängen bei Weinen kennt.
Was steckt drin, wo Octomore 11.3 Islay Barley draufsteht?
Beim Octomore 11.3 wird nicht einfach nur Gerste von Islay verwendet, es wird sogar verraten auf welchem Feld die Gerste angebaut wurde. Die Gerste für diesen Octomore-Whisky stammt von Irene’s Field, welches nur rund 2 Meilen von der Brennerei entfernt liegt und wurde im Jahr 2013 geerntet. Während die Gerste wächst soll sie über den Boden und die Luft das besondere Terroir von Islay aufnehmen.
Die gemälzte Gerste wurde mit einem Phenol-Wert von 194 ppm getorft. Die Brennerei greift für das Mälzen aktuell auf verschiedene Dienstleister zurück. Ab dem Jahr 2023 plant Bruichladdich eigene Malting Floors zu betreiben auf welchen zumindest die lokale Gerste gemälzt werden kann.
Nach der Destillation in kupfernen Brennblasen im Jahr 2014 wurde der Whisky für 5 Jahre in First-fill Bourbon-Barrels sowie Tennessee-Whiskey-Casks gereift. Die Eichenholzfässer stammen aus den Brennereien Jim Beam und Heaven Hill in Kentucky sowie Jack Daniel’s in Tennessee.
Der Octomore 11.3 wird ungefärbt und non-chill-filtered mit einem Alkoholgehalt von kräftigen 61,7 % abgefüllt. Der stark getorfte Islay-Whiskys ist auf insgesamt 18.000 Flaschen limitiert.
Unsere Verkostung des Octomore 11.3 Islay Barley
Wie riecht er?
Stark torfig, dunkel und schwer ist der Octomore 11.3 Islay Barley in der Nase. Dazwischen riechen wir Apfelschalen, Bienenstich mit Mandelblättchen und Vanillepudding sowie Zitrusschalen. Dann wird der Duft würzig mit Noten von Kräutern wie Thymian und Majoran. Mineralische, felsige Noten sowie Meersalz prägen den Single Malt zum Abgang hin. Auch eine leichte Schärfe vom Eichenholz ist wahrzunehmen.
Wie schmeckt er?
Ein intensives, wärmendes und prickelndes Mundgefühl markiert den Auftakt beim Octomore 11.3 Islay Barley. Ein ernster Geschmack mit nur wenig Frucht. Wir schmecken Limettenschalen, Leder und mineralisch-salzige Noten. Der Whisky ist stark von verbrannten Noten von Asche, Grillkohle und Rauch geprägt. Zum Abgang zeigt der Islay-Malt eine leichte Schärfe, welche in eine schier endlose Wand aus Torf übergeht.
Aktualisiert am 6.06.2023 um 04:48 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API