Wie lange ist geöffneter Wein haltbar?
Die positive Nachricht gleich zu Beginn. Wein wird nach dem Öffnen nicht sofort schlecht und kann mindestens noch 2-3 Tage bedenkenlos getrunken werden. Dies ist jedoch auch stark von der jeweiligen Weinsorte so wie dem Füllstand der Flasche abhängig. Weine verderben zwar nicht direkt, sie oxidieren jedoch. Der Effekt, welcher beim Dekantieren von Wein im Weindekanter oder beim Eingießen mit einem Dekantierausgießer noch erwünscht ist führt dazu, dass nach ein paar Tagen aus dem Wein schließlich Essig wird.
Wie lange ist offener Rotwein haltbar?
Geöffneter Rotwein ist dabei grundsätzlich länger haltbar als offene Weißweinflaschen. Dies liegt an den im Rotwein enthaltenen Tanninen (Gerbstoffen), auch enthaltener Zucker ist gut für die Haltbarkeit von offenem Wein. Eine zu 3/4 gefüllte Flasche Rotwein ist noch bis zu 7 Tage gut genießbar. Ist die Flasche noch zur Hälfte gefüllt beträgt die Haltbarkeit ca. 4-7 Tage.
Wie lange ist offener Weißwein und Rosé haltbar?
Weißweine und Rosè sollte man etwas schneller verbrauchen, wenn sie bereits geöffnet sind. Eine zu 3/4 volle Flasche hält so noch 3-5 Tage durch, eine halbvolle Flasche immerhin noch 2-3 Tage. Tatsächlich unmittelbar verbrauchen sollte man hingegen Schaumweine (Cava, Champagner, Cremont, Prosecco, Sekt etc.), da sich hier auch die Kohlensäure (auch Perlage genannt) relativ schnell verflüchtig und der Genuss beeinträchtigt ist.
Wie sollten offene Weinflaschen gelagert werden?
Damit der Wein in der geöffneten Weinflasche tatsächlich noch ein paar Tage gut und genießbar bleibt, sollte man einige Tipps und Hinweise zur richtigen Lagerung berücksichtigen.
Offene Weinflaschen stets wieder verschließen
Wichtig ist, dass man die Weinflasche nicht einfach offen stehen lässt. Denn Sauerstoff ist gewissermaßen der natürlich Feind von Wein (außer beim Dekantieren). Daher gilt sowohl beim feierabendlichen Genuss, als auch bei Dinner und Party: Den Wein stets wieder mit Schraubverschluss oder Korken verschließen. Wer dem Sauerstoff in der Flasche keine Chance geben möchte, setzt auf sogenannte Vakuum-Pumpen für Wein. Mit diesen Pumpen wird die Luft aus der Flasche gepumpt und so vor dem schädlichem Einfluss des Sauerstoffs geschützt. Profis setzen insbesondere bei sehr teuren Flaschen auch auf das geruchs- und geschmacksneutrale Schutzgas Argon.
Aktualisiert am 1.06.2023 um 05:45 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Geöffneter Wein sollte kühl und stehend gelagert werden
Ganz egal ob Rot- oder Weißwein: Ist die Flasche offen, sollte man sie immer im Kühlschrank aufbewahren, da dieses die weitere Haltbarkeit spürbar verlängert. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Flasche im Kühlschrank stehend und nicht wie im Weinregal liegend gelagert wird. Denn liegend bietet der Wein dem Sauerstoff mehr Angriffsfläche, so dass die Oxidation schneller voranschreitet. Da kühler Rotwein meistens zu kühl ist und daher nicht so gut schmeckt, sollte man die Flasche vor dem Eingießen jedoch rechtzeitig aus dem Kühlschrank entnehmen. Im Idealfall kann man die richtige Temperatur mit einem Wein-Thermometer überwachen.
Funktioniert der Trick mit dem Silberlöffel im Schaumwein?
Ein alter Trick besagt, dass sich geöffnete Schaumweine länger halten, wenn man nach dem Öffnen einen Silber- oder Metalllöffel in den Flaschenhals steckt. Auf diese Weise soll sich die Kohlensäure weniger schnell verflüchtigen. Ein wissenschaftlicher Beweis für diese These konnte bislang jedoch nicht erbracht werden. Man kann es aber natürlich mal ausprobieren…