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Was ist Peat?
Immer wieder findet man den Begriff Peat bzw. Peated Whisky auf den Etiketten von Single Malts. Bei Peat handelt es sich ganz einfach um Torf. Doch was ist das genau? Wer das herausfinden möchte, muss sich anschauen, was in einem Moor passiert: Anders als in einem Wald werden in einem Moor abgestorbene Pflanzenteile nicht komplett zersetzt.
In der Folge lagern sich tote Pflanzen und einzelne Bestandteile wie Blätter und Äste übereinander in Schichten ab. Die Schichten werden nach unten hin immer dichter zusammengedrückt. Über Jahrhunderte bzw. Jahrtausende entsteht aus diesen organischen Schichten schließlich Torf.
Im Torf finden sich besonders viele Phenole – sie bringen torfige, aber auch rauchige Aromen in den Whisky.

Wie kommt der Torfgeschmack in den Whisky?
Der größte Teil des Torfgeschmacks kommt beim Trocknen der Gerste in den Whisky. Diesen Prozess nennt man auch Darren. Dabei wird durch Verbrennen des Torfs ein dichter Rauch erzeugt, welcher sich an den Gerstenkörnern ablagert.
Traditionell findet das Darren mit dem Peat in einem Kiln (erkennbar durch sein charakteristisches Pagodendach) statt. Doch nur wenige Destillerien betreiben diesen Trockenofen noch selbst. Bei Destillerien wie Bowmore, Laphroaig oder Kilchoman kann man bei einer Führung aber noch zugucken, wie die Gerste über den heiß brennenden Torfballen geräuchert wird. Ein Großteil der verwendeten Gerste wird jedoch auch hier aus Großmälzereien fertig gepeated angeliefert.
Zwar gehen bei der Destillation des Whiskys in den kupfernen Brennblasen und bei der späteren Lagerung in Eichenholzfässern eine ganze Reihe dieser Torfelemente verloren – dennoch schmecken die Peated Whiskys am Ende wunderbar intensiv rauchig.

Wie torfig muss ein Peated Whisky sein?
Für den Torfgehalt eines Peated Whiskys gibt es keine festen Vorgaben. Typische getorfte Single Malts haben aber zwischen 30 und 50 ppm. Dabei handelt es sich um eine Angabe über den Phenolgehalt in der Gerste.
Dieser Wert wird dann als “phenol parts per million” (kurz ppm) angegeben. Häufig erfolgt die Messung in der Gerste, die zum Brennen verwendet wird. Dieser Wert ist ein Anhaltspunkt für die Torfigkeit eines Whiskys. Um es ganz genau zu wissen, müsste man den ppm-Wert aber im finalen Peated Whisky messen.
Hier sind einige der häufigsten Peat-Grade im Überblick:
ppm-Wert | Peat-Stufe |
1-20 ppm | leicht getorft |
21-35 ppm | mittel getorft |
36-50 ppm | stark getorft |
51+ ppm | sehr stark bis extrem getorft |
Übrigens: Einige Peated Whiskys werden noch deutlich stärker getorft. So wird für die extrem torfigen Single Malts von Octomore eine Gerste verwendet, die mit teilweise über 150 ppm getorft wurde. Das Ergebnis sind sehr heftige Rauch- und Torfaromen in diesen Whiskys.
Wo finde ich empfehlenswerte Peated Whiskys?
Wenn es um rauchigen Whisky geht, sind die Islay-Destillerien ganz vorne dabei. Dazu gehören Lagavulin, Laphroaig und Ardbeg. Aber auch Bowmore, Caol Ila oder Kilchoman setzen bei ihrem Whisky auf die Kraft von Rauch und Torf.
Talisker von der Isle of Skye und Highland Park von den Orkney-Inseln sind dagegen typische Beispiele für nur leicht rauchige Insel-Whiskys. Ihre Gerste wird nur teilweise über brennendem Torf gedarrt, sodass die Peat-Aromen zurückhaltender ausfallen.
In unserer kuratierten Bestenliste empfehlen wir Peated Whiskys, die sich durch spannende Raucharomen auszeichnen:
1 Kommentar
Empfehle weiterhin die Peated Whiskys von Glasgow, Ledaig und die rauchigen BenRiachs. Alle aber eher torfig als rauchig. Trotzdem sehr lecker.