Die beliebtesten Quaichs im Vergleich
Aktualisiert: 29.03.2024 um 06:37 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Am Anfang war der Quaich aus Holz geschnitzt
Über viele Jahrhunderte hinweg wurde der Quaich aus Holz gefertigt. Einige dieser älteren Trinkgefäße waren wie Fässer gefertigt, zuweilen setzte man abwechselnd helle und dunkle Hölzer nebeneinander, um einen besonderen Kontrast zu erzielen. Diese Quaichs wurden mit einem Weidenband oder – so es sich der Besitzer leisten konnte – mit einem Band aus Silber zusammengehalten. Die meisten Quaich haben zwei Henkel, aber es gab auch Varianten mit drei oder sogar vier Griffen, an denen der altertümliche Whiskybecher gehalten werden konnte.
Ab dem 17. Jahrhundert ist der Quaich verbreitet
Mit der Zeit wuchs die Zahl der Varianten und der verwendeten Materialien. So wurden auch Stein, Messing und Silber zur Fertigung des schottischen Quaich eingesetzt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts gelangte das Trinkgefäß vermutlich aus den Highlands in die städtischen Zentren von Edinburgh und Glasgow. Hier waren es die Silberschmiede, die für eine wohlhabende Kundschaft kunstvolle Quaichs herstellten.
Vom Kaufmann bis zum Bauern – wer etwas auf sich hielt, führte zu Begrüßung oder Abschied einen Quaich an den Mund. Darin befand sich meistens Whisky oder auch Brandy. Um feine Aromen herauszuschmecken, ist ein Quaich wegen seiner großen Oberfläche allerdings eher ungeeignet. Doch zu damaliger Zeit trank man ohnehin ausschließlich praktisch ungereifte Whiskys, häufig in einer Mischung aus mehreren Sorten als Blend und es ging vermutlich auch mehr um den Zustand des Angetrunkenseins als um den reinen Geschmack.
Ein Quaich: Kunstvolles Geschenk für Liebhaber des Uisge Beatha
Die weite gesellschaftliche Verbreitung des Quaich als Whiskyglas lässt sich auch an den immer kunstvoller werdenden Varianten ablesen, welche häufig zu repräsentativen Zwecken hergestellt wurden. Beliebt waren Gefäße mit Glasboden – sodass man den Trinkenden beim Genuss beobachten konnte. Auch König Jakob der VI. von Schottland lies einen Quaich mit doppeltem Glasboden und der Haarlocke seiner Liebsten herstellen. Diesen verschenkte er 1589 als Hochzeitsgeschenk an Anna von Dänemark und Norwegen. Ob sie ihn jemals zum Trinken von Whisky benutzt hat, ist allerdings nicht bekannt…
So ist der Quaich immer mehr als nur ein praktisches Trinkgefäß gewesen. Vielfach wurde er zum Schmuckstück veredelt und es erhielt fast kultischen Charakter aus so einem Gefäß das Wasser des Lebens (keltisch “uisge beatha”) zu genießen.
Erfindung der Neuzeit: Das Whiskyglas
Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden neue Verfahren zur Verarbeitung von Soda entwickelt, welche es ermöglichten die Glasherstellung industriell zu betreiben. Ab 1810 setzte man in England die Technik der Pressglasherstellung ein. Und auch in den Pubs und Salons trat das Trinkglas seinen Siegeszug an. Bald trank man seine Spirituosen aus einem Whiskyglas und nicht mehr wie zuvor aus einem Quaich. Die breite Trinkschale war aus der Mode gekommen.
Die Tradition lebt weiter: Der Quaich heute
In unserer Zeit bevorzugen die meisten Genießer ein Whisky-Glas mit schmal nach oben zulaufender Form. Dieses ist gemeinhin als Tasting-Glas bekannt. Den Quaich gibt es aber immer noch. Wer seinen Whisky einmal traditionell genießen möchte, kann auf eine Vielzahl an kunstvoll verzierten Exemplaren zurückgreifen. Insbesondere alte keltische Motive stehen hoch im Kurs, aber es gibt auch minimalistischere Varianten ohne Gravur oder aus Holz.
3 Kommentare
Moin. Meinen ersten Quaich bekam ich von Prinzessin Anne persönlich überreicht. Sie war die Schirmherrin der Rollstuhl Curling WM in Breahead, Glasgow.
Seither gehört es bei mir zum guten Ton Gäste mit einem guten Single Malt Whisky zu begrüßen oder zu verabschieden.
Traditionen sind dazu da um sie am Leben zu halten und weiter zu führen.
den ersten Quaich habe ich mir heute gekauft, als Whiskydrinkgenießerdame, noch bevor ich mir meinen ersten clan kilt gekauft habe…..”Robert Burns 250thAnniversary”…. bisschen teuer, aber wunderschön, l.g.kuki
Sehr schöner Bericht,und für mich als langjähriger Glenmorangie Trinker wieder einmal ein sehr informativer und sehr schöner Einfallen.Nicht nur für mich,sondern auch für ein paar gute Freunde einige Quaichs zu kaufen.