Die Etiketten der Redbreast-Whiskeys funktionieren ein bisschen wie ein Daumenkino: Das namensgebende Rotkehlchen ändert von Whiskey zu Whiskey seine Position. Beim Redbreast 12 Jahre blickt der beliebte Singvogel den Genießer noch neugierig an, beim Redbreast 15 Jahre beginnt er seinen Flug und schwingt sich beim Redbreast 21 Jahre schließlich vollständig in die Lüfte.
Wer schon etwas länger Whiskeys verkostet, weiß auch, dass Jahreszahlen immer nur einen Teil der Geschichte erzählen: Sie sind ein Ausdruck der Reife und doch kann ein Whiskey trotz ähnlicher Altersangabe ganz anders schmecken. Die Komposition der Fässer prägt den Whiskey und ist von entscheidender Bedeutung für seinen Charakter und den Geschmack. In diesem Sinne freuen wir uns über die 15 Jahre Reifezeit des Redbreast und sind zugleich gespannt, wie er sich im Vergleich zur fruchtig-lebendigen 12-jährigen Abfüllung entwickelt hat.
Was steckt drin, wo Redbreast 15 Jahre draufsteht?
Wie die anderen Whiskeys aus der Rotkehlchen-Riege ist auch der Redbreast 15 Jahre ein Single Pot Still Whiskey. Die Abfüllung wird also in nur einer Brennerei aus einer Mischung von gemälzter und ungemälzter Gerste in kupfernen Brennblasen destilliert.
Die Reifung des 15-jährigen Redbreast erfolgt in amerikanischen Bourbon-Barrels und spanischen Oloroso-Sherry-Casks. Die Sherryfässer dürften dabei den größeren Anteil ausmachen.
Der Redbreast 15 Jahre kommt mit einer höheren Abfüllstärke von 46 % in die ansprechend gestaltete Flasche. Angenehm fällt auf, dass dieser Irish Whiskey ungefärbt und ungefiltert abgefüllt wird.
Unsere Verkostung des Redbreast 15 Jahre
Wie riecht er?
Weich, üppig und voll zeigt sich der Redbreast 15 Jahre in der Nase. Wir riechen Orangenmarmelade, Brombeeren, Kiwi und getrocknete Aprikosen. Der Geruch wird hier deutlich von weinartigen Aromen getragen, die an Sherry und Rotwein erinnern. Diese süß-säuerliche Melange geht über in würzige und fast herzhafte Aromen. Wir denken an krosses Brot, getrocknete Tomaten, gegrillte Paprika und Meersalz. Hinten ist der Redbreast 15 Jahre von Eichenholznoten geprägt.
Wie schmeckt er?
Ein weiches Mundgefühl mit würzigen Aromen zeichnet den Redbreast 15 Jahre aus – ein eher ernster irischer Whiskey. Wir schmecken zunächst Vanille, Porridge mit getrockneten Pflaumen und Rosinen, dazu dunkle Schokolade und Kakao. Weinartige Noten aus den Oloroso-Casks liegen angenehm darüber. Beeindruckend ist der Abgang, welcher von trockenen, röstigen und breiten Eichenholznoten geprägt wird.
Aktualisiert: 20.04.2024 um 13:41 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API