Die Hacienda Santa Teresa wurde im Jahr 1796 im Norden von Venezuela errichtet. Der Anbau von Zuckerrohr wurde in der Gegend bereits seit dem 16. Jahrhundert intensiviert. Im Jahr 1830 übernahm der junge deutsche Kaufmann Gustav Julius Vollmer schließlich die Hacienda, auf welcher zu dieser Zeit neben Kaffee und Kakao auch Zuckerrohr angebaut wurde.
Mit einer kupfernen Brennblase experimentierte er schon bald am Santa Teresa Rum, welcher im Jahr 1909 als erste Rum-Marke aus Venezuela registriert wurde. Die Brennerei befindet sich bis heute im Besitz der Familie Vollmer und wird bereits in 4. Generation betrieben.
Was steckt drin, wo Santa Teresa 1796 Solera Rum draufsteht?
Regionale Qualität: Santa Teresa ist ein DOC-Rum aus Venezuela, welches die venezolanische Herkunft des Rums sowie die Einhaltung von Qualitätskriterien garantiert. Hierzu zählt, dass das Zuckerrohr für den Santa Teresa Rum ausschließlich aus der Gegend rund um die gleichnamige Hacienda im Bundesstaat Aragua, einer der fruchtbarsten Regionen in Venezuela stammt.
Das Zuckerohr: Das geerntete Zuckerrohr wird zunächst in einer Zuckermühle verarbeitet und die Zuckerrohrmelasse anschließend auf der Hacienda zu einer Maische verarbeitet und fermentiert.
Die Destillation: Anschließend wird der Santa Teresa 1796 in großen Column sowie Pot Stills gebrannt. Insgesamt entstehen so drei verschiedene Brände:
- Schwerer Column-Still-Rum
- Leichter Column-Still-Rum
- Pot-Still-Rum
Das Solera-Verfahren: Vor der Reifung des Santa Teresa Rums in Eichenholzfässern werden diese drei Rum-Stile miteinander vermählt. Anschließend wird der Rum im Solera-Verfahren gelagert.
Bei der traditionellen Solera-Reifung liegen mehrere Reihen von Eichenholzfässern übereinander. Nur aus den untersten Fässern (solera = am Boden liegend) wird ein Teil des reifen Rums für die Abfüllung entnommen.
Die Reifung: Die weiteren Fassreihen werden jeweils von oben nach unten aufgefüllt, wobei in die oberste Reihe der frisch gebrannte Rum nachgefüllt wird. Über die Jahre entsteht so bereits während der Reifung eine Mischung von jüngeren und älteren Rums. Der Santa Teresa 1796 Rum zwischen 4 und 35 Jahren gereift worden sein und im Durchschnitt ein Alter von 12 Jahren aufweisen. Nach der Solera-Verfahren durchläuft der Rum die Crianza de Toneles – eine abschließende Lagerung in großen Eichenholzfässern.
Die Abfüllung: Nach der Reifung wird der Santa Teresa Rum mit einem Alkoholgehalt von 40 % in die jeweils von Hand mit Wachs versiegelte Flasche gefüllt. Der Rum ist gefärbt, er wird jedoch wohl nicht nachgesüßt. Wie schmeckt der Rum in der Verkostung?
Unsere Verkostung des Santa Teresa 1796 Solera Rum
Wie riecht er?
Der Duft des Santa Teresa 1796 ist süß und fruchtig mit würzigen Anklängen. Wir riechen braunen Zucker, grüne Banane, Kiwi und getrocknete Aprikosen. Im Hintergrund sind Noten von Haferflockenkeksen und leichte mineralische Noten, wie von Kreide wahrzunehmen. Im Abgang ist der Geruch trocken und hält eine ordentliche Portion würziges Eichenholz bereit.
Wie schmeckt er?
Süß, vollmundig und weich legt sich der Santa Teresa 1796 bei der Verkostung in den Mund. Wir schmecken Vanillecreme, grüne Banane, getrocknete Pflaumen, Pfirsiche in Sirup sowie Noten von Kokosflocken. Würzige Aromen von Eichenholz balancieren den Geschmack des Solera-Rums angenehm aus, wobei der Rum zum Abgang hin würziger und trockener wird.
Aktualisiert am 8.12.2023 um 20:39 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API