Der Grundstein für die Tamdhu Distillery wurde Ende des 19. Jahrhunderts von William Grant gelegt, einem der wichtigsten Whisky-Entrepreneure seiner Zeit. Der Ort wurde kurz darauf mit der Knockando Railway Station an die Bahn angeschlossen, sodass schon bald Züge voller Whisky in Richtung Aberdeen und Perth rollten. In der idyllischen, ehemaligen Bahnstation befindet sich heute das Besucherzentrum von Tamdhu.

Früher begehrt für Blends, heute ein gefragter Single Malt
Als klassische Railway Distillery produzierte Tamdhu seine Malt Whiskys viele Jahre lang fast ausschließlich für Blends. So lassen sich die Tamdhu-Whiskys in renommierten Marken wie The Famous Grouse oder Cutty Sark entdecken. Seit Ian MacLeod Distillers die Brennerei im Jahr 2011 übernahm, wird ein stärkerer Fokus auf Single Malts gelegt.
Der klassische Einstieg in die Welt der Marke ist der leichte, fruchtige Tamdhu 12 Jahre, welcher durch den reiferen Tamdhu 15 Jahre ergänzt wird. Den vorläufigen Höhepunkt der Standard-Range bildet der nun erscheinende, besonders lang gereifte Tamdhu 18 Jahre. Die Abfüllung ist auf 18.000 Flaschen limitiert (davon 1.200 auf dem deutschen Markt) wird jedoch jährlich neu erscheinen und regelmäßig verfügbar sein.

Was den Tamdhu 18 Jahre so besonders macht
Die Gerste: Die gemälzte Gerste für die Tamdhu-Whiskys wird schwach mit ca. 1 ppm über Torfrauch gedarrt. Der Rauch ist nach der Destillation und Reifung im Geschmack praktisch nicht mehr wahrnehmbar, trägt jedoch einen wichtigen Teil zum traditionellen Charakter der Malts von Tamdhu bei.
Die Destillation: Im Still House von Tamdhu stehen sechs kupferne Brennblasen für die Herstellung des frischen New Makes bereit. Sie sind in drei Paaren angeordnet, so dass je eine Wash- mit einer Spirit-Still zusammenarbeitet. Die Brennblasen haben eine klassische Zwiebelform, welches den schweren Körper der Tamdhu-Whiskys unterstützt.
Eichenholz im Fokus: Wie bei der Schwester-Brennerei Glengoyne steht auch bei Tamdhu die Reifung des Whiskys in Sherry-Casks im Fokus. Verwendet werden Sherry-Casks aus europäischer (quercus robur) und amerikanischer Eiche (quercus alba). Die unterschiedlichen Holzarten bringen jeweils ein ganz eigenes Geschmacks- und Farbprofil in den Whisky ein.
Für den Tamdhu 18 Jahre wird folgende Zusammensetzung von Eichenholzfässern verwendet:
- 78 % first fill Sherry-Casks aus European Oak
- 20 % Sherry-Casks aus American Oak
- 2 % werden in Refill-Casks gereift
Bei der Reifung werden drei verschiedene Fassgrößen vom kleinen Sherry-Hogshead mit etwa 250 Litern bis hin zum großen Sherry-Butt mit etwa 500 Litern verwendet.

Sherry-Casks only: Die Tamdhu-Brennerei hat sich bei der Reifung ihrer Single Malts auf Oloroso-Sherry-Casks spezialisiert. Die Whiskys reifen vollständig in den Sherryfässern aus europäischer und amerikanischer Eiche. Die benötigten Eichenholzfässer werden in einer Küferei im südspanischen Jerez de la Frontera speziell für Tamdhu hergestellt. Es handelt sich also um sogenannte seasoned casks.
Naturbelassene Abfüllung: Die Tamdhu-Brennerei legt einen besonderen Wert auf die naturbelassene Abfüllung seiner Single Malts. Die Whiskys der Speyside-Destillerie werden grundsätzlich ungefärbt abgefüllt. Ab einem Alkoholgehalt von 46 % wird auch auf den Einsatz der gängigen chill filtration verzichtet. Ab diesem Wert trübt sich der Whisky nicht mehr ein, falls er gekühlt serviert wird. Beim Tamdhu 18 Jahre wird bei einer Abfüllstärke von 46,8 % folglich auf die Kühlfiltrierung verzichtet.

Wie schmeckt der Tamdhu 18 Jahre?
Der Tamdhu 18 Jahre ist im Mund weich, voll und trocken. Er ist in der Verkostung kein Leichtgewicht, sondern legt sich mit seinen Aromen angenehm schwer in den Mund. Aromen von reifen Pflaumen verbinden sich harmonisch mit Noten von dunkler Schokolade, Karamell und gerösteten Walnüssen. Dazu kommen Noten von salzigem Lakritz. Im Abgang ist der Tamdhu trocken und von würzigen Eichenholznoten mit Anklängen von Zimt und Nelken geprägt. Ein gelungener sherryverwöhnter Malt für anspruchsvolle Genießer!