Das Understatement von Tamdhu hat historische Wurzeln: Wie die meisten schottischen Whisky-Brennereien wurde auch Tamdhu im ausklingenden 19. Jahrhundert gegründet. Die Brennerei wurde 1897 von einem Konsortium rund um die einflussreichsten Whisky-Blender William Grant, Johnnie Walker und Dewars mit dem Ziel eröffnet, möglichst viel Whisky für Scotch Blends zu produzieren. Traditionell wurden für die Reifung schon damals Sherryfässer verwendet. Zur Zeit seiner Gründung galt Tamdhu als eine der effizientesten Brennereien des Landes.
Insbesondere zur Zeit des Whisky-Booms in den 1970er-Jahren wuchs Tamdhu dann erneut stark. Etwas überraschend kam dann im Jahr 2010 die vorläufige Schließung der Destillerie. Doch die war nur von kurzer Dauer: Unter der Führung von Ian Macleod Distillers laufen die Pot Stills bei Tamdhu bereits seit dem Jahr 2012 wieder und produzieren über 3 Mio. Liter New Make im Jahr. Ein Großteil des produzierten Whiskys landet in Blends. Es werden jedoch auch Single Malts wie der fassstarke Tamdhu Batch Strength, der Tamdhu 12 Jahre abgefüllt. Zum 125. Jubiläum der Brennerei erschien der exklusive Tamdhu 18 Jahre.
Was steckt drin, wo Tamdhu Batch Strength draufsteht?
Wie bereits einleitend erwähnt sind Sherryfässer für Tamdhu von entscheidender Bedeutung. So ist es auch beim Batch Strength, welcher ausschließlich in spanischen Oloroso-Sherry-Fässern reift. Der Single Malt ist limitiert und wird (ähnlich wie der Aberlour A’Bunadh) in aufsteigenden Batches abgefüllt. Wie üblich unterscheiden sich die Batches geschmacklich und im Alkoholgehalt geringfügig voneinander.
Abgefüllt wird der Single Malt ungefiltert, in natürlicher Farbgebung in Fassstärke – im Fall des Tamdhu Batch Strength 004 sind dies immerhin stolze 57,8 % Alkohol. Je nach Geschmack kann man mit der Zugabe von einigen Tropfen Wasser experimentieren. Wir verkosten den Tamdhu Batch Strength No. 4 aber zunächst einmal pur aus dem Nosing-Glas.

Unser Tasting des Tamdhu Batch Strength
Wie riecht er?
Für einen ausschließlich in Sherry-Casks gereiften Whisky erscheint der Duft des Tamdhu Batch Strength recht mild. Wir riechen rote Früchte, wie Brombeeren, Himbeeren sowie Rotweinnoten. Darüber hinaus auch würziges feuchtes Eichenholz, rote Zuckerkirschen, Mandelsplitter und Sahnebaiser.
Wie schmeckt er?
Trotz der Abfüllung in Fassstärke ist das Mundgefühl des Tamdhu Batch Strength weich und fast cremig, dabei aber zugleich sehr kraftvoll und schwer. Ausgeprägte Sherrynoten geben den Ton an und machen den Malt im Mund sehr trocken. Wir schmecken Trockenkirschen, Rotweincreme, Datteln und Bittermandel. Der Abgang wird von viel dunklem Eichenholz dominiert.
Aktualisiert am 7.06.2023 um 10:39 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API