Mit seiner grünen Flasche, dessen Gestaltung an einen Cocktailshaker erinnern soll, ist der Tanqueray Gin aus der Barszene schon lange nicht mehr wegzudenken. Die britische Gin-Marke blickt auf eine lange Tradition zurück, die bereits im Jahr 1830 beginnt. Wir haben uns den Tanqueray London Dry Gin für unseren Test genauer angesehen.
Der Gin von Tanqueray wird in seit einigen Jahren Cameronbridge/Schottland gebrannt. Neben dem klassischen Tanqueray Gin gibt es mit dem Tanqueray No. 10 sowie dem Tanqueray Flor de Sevilla weitere Abfüllungen der Marke. Tatsächlich gab es in ganz London längere Zeit bis auf Beefeater keine einzige Gin-Destillerie mehr, mit Sipsmith kam im Jahr 2009 ein weiterer Hersteller hinzu.
Was steckt drin, wo Tanqueray London Dry Gin draufsteht?
Die Botanicals: Für die Herstellung des Tanqueray Gins werden Botanicals, wie Wacholder, Koriander, Süßholz und Angelikawurz verwendet. Darüber hinaus sind mit Sicherheit auch Schalen von Zitrusfrüchten wie Zitronen oder Orangen enthalten. Die Aromen kommen durch Mazeration in den Gin.
Destillation & Abfüllung: Der Tanqueray Gin wird vierfach destilliert und anschließend mit einem Alkoholgehalt von 47,3 % abgefüllt. Er wird somit deutlich stärker als vergleichbare Gins abgefüllt und bringt zusätzliche Aromen mit.
Unser Tasting des Tanqueray London Dry Gin
Wie riecht er?
Der Geruch des Tanqueray Gin ist für unsere Nasen zunächst überraschend mild. Angesichts von relativ starken 47,3 % wäre das nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Wir riechen Süßholzwurzel, Anis, Wacholder und einen klaren Einschlag von Zitronen- und Orangenschalen. Der Geruch ist dabei geradlinig und harmonisch hält aber auch keine besonderen Highlights parat.
Wie schmeckt er?
Auch im Mund präsentiert sich der Tanqueray London Dry zunächst moderat. Zwar kann man hier den erhöhten Alkoholgehalt stärker spüren, doch er steht nicht im Fokus. Viel mehr drängen sich jetzt herbe Noten von Wacholder auf, die zunehmend von bitteren Zitrusschalennoten flankiert werden. Nach dem diese Schwere verfliegt, bleibt der Geschmack von Lakritz, Zitrusschalen und Tannenholz im Mund zurück.
Aktualisiert am 1.06.2023 um 01:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Die Geschichte von Tanqueray Gin
Wie viele andere Destillerien auch, wird Tanqueray Gin etwa Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet. Das sich zu Beginn des Jahrhunderts so viele Destillerien gründen, hängt stark mit der industriellen Revolution zusammen. Mit dem Wachstum der Bevölkerung steigt die Nachfrage nach günstigem Alkohol. Gleichzeitig werden durch technische Neuerung wie das Patent Still Verfahren neue und effiziente Möglichkeiten der Destillation möglich. Diese Möglichkeiten und wohl auch ein gutes Geschäft sieht auch Charles Tanqueray, als er im Jahr 1830 die Tanqueray Distillery im Londoner Stadtteil Bloomsbury gründet.
Schon nach wenigen Jahren setzt die noch relativ junge Brennerei ihren Fokus auf den Export und beginnt bis zur damaligen britischen Kolonie Jamaika zu exportieren. Auch nach dem Tod des Gründers im Jahr 1868 blieb man dieser Strategie treu und wurde vor allem in den USA zu einer der bekanntesten Gin-Marken. Im Jahr 1898 fusionierte man schließlich mit dem ebenfalls sehr populären Gin-Hersteller Gordon’s. Heute gehört Tanqueray zum internationalen Spirituosenkonzern Diageo.