Die Teelings sind eine Familie von Whiskey-Brennern. Schon im Jahr 1782 gründete Walter Teeling in der Marrowbow Lane in Dublin eine Brennerei. Diese wurde später von einem Konkurrenten aufgekauft und schließlich im Jahr 1923 geschlossen. Es folgte John Teeling, der im Jahr 1987 eine alte Schnapsbrennerei kauft und sie innerhalb von zwei Jahren in die Cooley Whiskey Distillery umbaute.
Als Cooley im Jahr 2011 schließlich von Beam Suntory übernommen wurde, handelte die Familie einen Deal aus – ein Teil der Whiskyfässer wurde nicht mit verkauft. Aus den alten Fässern von Cooleys (und möglicherweise weiteren neu produzierten Whiskeys) speisen sich heute die Teeling-Abfüllungen. Jedenfalls so lange, bis ausreichend eigene Whiskeys aus der neu errichteten Teeling-Destillerie in Dublin zur Verfügung stehen.
Wer in die Welt von Teeling eintauchen möchte, sollte sich im ersten Schritt am besten ein wenig mit den irischen Whiskey-Sorten vertraut machen: Denn mit dem Teeling Single Grain, dem Teeling Pot Still und dem hier vorgestellten Teeling Single Malt Whiskey stehen sich drei Abfüllungen mit ähnlichem Namen, aber ganz unterschiedlichem Charakter gegenüber. Und mit dem Teeling Small Batch gibt es dann auch noch einen Blend aus Grain und Malt-Whiskeys im Portfolio.

Was steckt drin, wo Teeling Irish Single Malt draufsteht?
Der Teeling Irish Single Malt wird zu 100 % aus gemälzte Gerste gebrannt. Ein Darren der Gerste über Torfrauch erfolgt nicht, sodass keine rauchigen Noten im Teeling Single Malt zu erwarten sind.
Beim Brennen gibt es einen wichtigen Unterschied zu beachten: So befinden sich im modernen Still House der Teeling Distillery drei kupferne Brennblasen. Hier werden die neuen Whiskeys dreifach destilliert. Diese Triple Distillation ist für Irland typisch und verleiht den Whiskeys ihren weichen Charakter.
Die aktuellen Abfüllungen von Teeling bestehen jedoch aus alten Malts der Cooley Distillery und wurden lediglich zweifach destilliert.
Auf eine mehrjährige Reifung in Sherryfässern folgt beim Teeling Single Malt ein ausgefeiltes Finish in vier außergewöhnlichen Eichenholzfässern:
- Port-Butts
- Madeira-Drums
- Cabernet Sauvignon-Casks
- Weißer Burgunder-Casks
Über das Alter der im Teeling Single Malt enthaltenen Whiskeys werden keine Angaben gemacht. Die im Familienbesitz befindlichen Fässer sollen jedoch bis in das Jahr 1991 zurückreichen.
Die Abfüllung des Teeling Irish Single Malt erfolgt mit einem leicht erhöhten Alkoholgehalt von 46 %. Auf die sonst übliche Kühlfiltration des Whiskeys wird verzichtet. Zum Nachtönen der Whiskey-Farbe wird leider vermutlich Zuckerkulör eingesetzt.

Unsere Verkostung des Teeling Irish Single Malt
Wie riecht er?
Mild, frisch und fruchtig eröffnet der Teeling Single Malt das Tasting. Süß-säuerliche Noten lassen uns an grünen Apfel und frisch gemähtes Gras denken. Dazu Weintrauben und Stachelbeeren. Im Mittelteil geben getreidige Noten den Ton an. Mit Felsen und Steinen kommen mineralische Aromen hinzu, die an einen trockenen Weißwein erinnern. Im Abgang sorgt eine Spur Zitronenschale für eine feine Bitterkeit.
Wie schmeckt er?
Der Teeling Single Malt lockt mit einem weichen, fast seidigen Mundgefühl. Seine Aromen sind mild und dezent fruchtig. Wir schmecken Honigmelone, Birne, Blutorange und Weintrauben. Auch Vanillenoten sind mit von der Partie. Das Getreide im Mittelteil führt recht schnell zum Abgang hin, der recht trocken und kurz angelegt ist. Das Prickeln von Pfeffer trifft dabei auf herbe Zitronenschale und etwas bitterem Eichenholz.
Aktualisiert am 7.06.2023 um 05:27 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
2 Kommentare
Für Liebhaber von irischen Whiskeys ist der Teeling Small Batch ein Muss:
Süß, karamellig und ich meine auch einen ganz ganz leichten Rauch zu erkennen. Weich und samtig – momentan ist das mein All Day Feierabend Schluck.
Wenn Euch der Jameson Black Barrel schmeckt… dann macht Ihr für rund 25 Euro mit dem Teeling aber überhaupt nichts falsch. Die Preis-Leistung ist fantastisch.
Ich bin gespannt auf den Single Malt, Pot Still und Single Grain. Alle Drei sind gerade auf dem Weg zu mir. Zusammen mit einer weiteren Flasche Small Batch – den würde ich ungern ausgehen lassen.
Aktuell würde ich eher den Tyrconnell empfehlen. Habe beide parallel verkostet und keinen Unterschied feststellen können, Teeling hat ja schließlich einen Teil der alten Cooleys-Fässer übernommen. Preislich liegt der aktuell bei 20 Euro. Ist allerdings nicht schön verpackt. Ich warte erstmal ab, wie der Teeling Single Malt ist, wenn genug eigene Destillate vorhanden sind.