Wer sich die texanischen Whiskeys genauer anschaut, bemerkt schnell die große geschmackliche Vielfalt der Abfüllungen. Dies hat mehrere Gründe:
- Texas ist von der Fläche her fast doppelt so groß wie Deutschland. Durch seine Größe hat der Bundesstaat im Süden der USA ganz unterschiedliche Klimazonen, die von heiß bis hin zu subtropisch reichen. Die verschiedenen Klimazonen tragen während der Reifung des Whiskeys zu ganz unterschiedlichen Aromen bei und prägen so die Vielfalt des texanischen Whiskeys
- Die texanischen Whiskey-Brenner experimentieren gerne mit neuen Fässern, um den Geschmack und den Charakter der Spirituose zu erweitern
- Viele der Brennereien im Lone Star State pflegen enge Beziehungen zu texanischen Landwirten, was für eine regionale Verbundenheit und eine hohe Qualität der Destillate sorgt
Firestone & Robertson: Bourbon aus texanischem Getreide
Die Firestone & Robertson Distillery stellt mit dem TX Straight Bourbon einen Whiskey her, dessen Mash Bill ausschließlich aus Mais, Weizen und Gerste aus Texas enthält. Außerdem wird der Whiskey mit einem eigenen Hefestamm vergoren, der aus texanischen Pekannüssen gewonnen wird. Der texanische Bourbon reift sodann für mindestens vier Jahre im wechselhaften nordtexanischen Klima mit seinen heißen Sommern und kalten Wintern.
Eine Besonderheit stellen die TX Bourbon Barrel Finishes dar – diese Whiskeys dürfen in Pedro Ximénez-Casks aus Spanien und Tawny Port Casks aus Portugal nachreifen und entfalten so wunderbar komplexe Geschmacksfacetten im Glas. Sie sind der beste Beleg für die Experimentierfreudigkeit der texanischen Brennmeister, welche die klassische Bourbon-Kategorie um neue Geschmackserlebnisse erweitern wollen.
Devils River Whiskey aus reinstem Quellwasser
Ein weiteres Beispiel für das Streben nach einem besonders feinen Bourbon Whiskey ist die Devils River Destillerie im Südwesten von Texas. Das Quellwasser des Devils River wird auf natürlichem Wege durch Kalkstein gefiltert und gilt als die reinste Wasserquelle in Texas. Das Wasser bietet so optimale Voraussetzungen für die Destillation von hochwertigen Whiskeys.
Auch das texanische Klima hat einen großen Einfluss auf den Geschmack des Whiskys, wie Destillerie-Gründer Mike Cameron bestätigt:
„Die Reifung von Whiskey im heißen Klima von Texas hat einen wichtigen Vorteil. Die hohen Temperaturen in Texas erhöhen den Luftdruck im Inneren des Eichenfasses und drücken das Destillat in die Dauben des Fasses. Durch die längere Verweildauer im Holz des Fasses nimmt der Whiskey mehr Zucker, Vanillin und Lignine des Holzes auf, was wiederum tiefere, vollere und kräftigere Geschmackselemente zur Folge hat.“
Hiervon profitieren die Bourbons und Rye Whiskeys der gleichnamigen Devils River Distillery. Eine besondere Spezialität ist der Distiller’s Select Straight Bourbon, der zu 100 % aus texanischem Getreide gebrannt wird und in neuen, frisch ausgebrannten Eichenholzfässern mit Barrel-Char-Level 3 reifen darf. Auch für die Verdünnung auf die Abfüllstärke von stolzen 60 % wird reinstes Quellwasser aus der Devils River Gegend verwendet – ein durch und durch regionales Produkt also, welches sich pur aber auch gemixt in Cocktails servieren lässt.
Texas ist einer der wichtigsten Whiskey-Produzenten der USA
Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum die Craft-Distilling-Szene in Texas seit Jahren am boomen ist: So hat eine günstige Steuergesetzgebung maßgeblich dazu beigetragen, dass es besonders attraktiv ist, sich mit seiner Destillerie in dem US-Bundesstaat anzusiedeln. Der so genannte der Craft Beverage Modernization Act (CBMA) trat im Dezember 2020 in Kraft und bewirkte Steuererleichterungen für Brauerein, Winzer und Destillateure. So sank die Bundesverbrauchssteuer für Spirituosen zum Beispiel deutlich.
„Die Steuersenkung hat es vielen texanischen Brennereien ermöglicht, neue Arbeitsplätze zu schaffen, neue Ausrüstung zu kaufen und ihren Mitarbeitern Krankenversicherungs- und Rentenleistungen anzubieten. Außerdem konnten die texanischen Destillerien mehr Geld in Expansionsprojekte investieren, die unserem Bundesstaat auch zu mehr Tourismus verhelfen“, erklärt Mike Cameron, der zugleich Präsident der Texas Distilled Spirits Association ist, welche als Branchenverband die Interessen der Brennereien vertritt.
Auch das ist ein Grund, warum Texas in Bezug auf die Whiskey-Produktion mittlerweile der drittgrößte Staat der USA ist und weiter an Bedeutung wachsen wird.
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