Die Torabhaig Distillery befindet sich in einem alten Bauernhof, der mit Steinen aus einer Burg aus dem 15. Jahrhundert gebaut wurde. Diese besondere Location trägt viel zum Charme von Torabhaig bei – in den Gebäuden befindet sich auch das beliebte Besucherzentrum der Brennerei, welches sich rasch zum Touristenmagnet auf der Insel Skye entwickelt hat.
Die Whiskys von Torabhaig
Das große Ziel von Torabhaig ist das Release eines 10 Jahre alten Single Malts, welcher der neue Standard der Brennerei von Skye werden soll.
Auf dem Weg dahin erscheint mit der vierteiligen Legacy Series eine Reihe von Whiskys, welche wie Meilensteine den aktuellen Stand ins Glas bringen sollen:
- 2021 erschien mit dem Torabhaig Legacy Series 2017 der erste Single Malt der Brennerei. Er wurde aus Concerto-Gerste hergestellt, die mit 55 ppm sehr stark gepeated wurde. Das Ergebnis ist ein mineralisch-torfiger Whisky mit cremigem Mundgefühl und röstigen Aromen, die uns im Tasting an Kaffeebohnen und Kakao erinnert haben. Noten von Thymian kombinierten sich mit erstaunlich viel Eichenholz.
- 2022 folgte der Torabhaig Allt Gleann als zweites Release. Der intensiv rauchige Single Malt wurde aus einer Gerste gebrannt, die mit 77 ppm ungewöhnlich stark getorft wurde. Das Getreide selbst ist eine Mischung der Sorten Concerto und Laureate. Der Torabhaig-Whisky reifte in First-fill Bourbon und Refill-Casks und wurde naturbelassen mit 46 % in die Flasche gebracht.
Was steckt drin, wo Torabhaig draufsteht?
Die Gärung: Die lange Fermentation in hölzernen Washbacks für 80 bis 120 Stunden soll für tropische Fruchtnoten im Whisky sorgen.
Die Destillation: Die Stills von Torabhaig verfügen über so genannten Boil balls (Reflux-Kugeln). Diese sorgen dafür, dass aufsteigende Dämpfe wieder zurück in den kupfernen Kessel fallen und erneut destilliert werden. Dies soll den New Make (und im Resultat natürlich auch den Whisky) von Torabhaig komplexer machen.
Die Reifung: Der größte Teil der Torabhaig Single Malts reift ganz klassisch in First-Fill-Bourbon-Fässern aus den USA. Diese sind bekannt für ihre Kombination aus Vanille- und Karamellaromen, sowie röstige Nuancen vom Ausbrennen der Fässer. Zugleich lassen sie aber auch den Aromen des Single Malt Whiskys ihren Raum und neigen eher selten dazu, diese zu überlagern.
Die Geschichte von Torabhaig
Im Jahr 1972 erwarb Sir Iain Noble 20.000 Morgen Land auf der Isle of Skye. Sein kühner Plan war es, ein Farmgebäude aus dem 19. Jahrhundert in eine Brennerei umzubauen. Die Baugenehmigung wurde 2002 erteilt, doch leider verstarb Noble, bevor die Arbeiten beginnen konnten.
Mossburn Distillers, eine Tochtergesellschaft von Marussia Beverages, wollte ebenfalls eine Destillerie bauen. Das in den Niederlanden ansässige Spirituosenunternehmen hatte eigentlich wenig Interesse daran, ein denkmalgeschütztes Gebäude zu renovieren. Aber Torabhaig war eine zu gute Gelegenheit, um sie auszulassen. Also übernahm die Firma die Pläne für den Bau der neuen Destillerie im Jahr 2010.
Die Bauarbeiten für die Torabhaig Distillery begannen im Jahr 2013 und dauerten drei Jahre. Die Brennerei wurde mit einem abnehmbaren Schieferdach ausgestattet, um den Zugang zu den Brennblasen im Inneren zu ermöglichen.
Im Jahr 2017 war es endlich soweit: Der erste Tropfen New Make floss aus den kupfernen Stills und die Produktion konnte beginnen.
Nach drei Jahren war es 2020 soweit und aus dem jungen Alkohol wurde ganz offiziell ein Single Malt Whisky. Aufgrund der Corona-Pandemie verzögerte sich jedoch die Veröffentlichung der ersten Single-Malt-Abfüllung bis zum Jahr 2021.
Für Fans von Torabhaig gibt es einen Mitgliederclub namens The Peat Elite. Mitglieder erhalten Zugang zu exklusiven Club Reserve-Abfüllungen aus einzelnen Fässern und können ihre Sammlung an Torabhaig-Whiskys so Stück für Stück erweitern.