Die Valinch ist ein langes Metallrohr, mit welchem sich eine Probe des Whiskys direkt aus dem Fass entnehmen lässt. Sie ist in den meisten Fällen aus Kupfer gefertigt. Die Valinch muss ziemlich lang sein, damit man auch Whisky aus Fässern mit niedrigem Füllstand entnehmen kann. Auch wenn der Angels’ Share bereits zugeschlagen hat, kommt man mit der Valinch also noch zu seiner Probe. Die Bezeichnung Valinch ist übrigens vom französischen Wort “avaler” (dt. schlucken) abgeleitet. Die deutsche Bezeichnung für die Valinch ist Stechheber.

Wie funktioniert die Valinch?
Im Prinzip funktioniert eine Valinch genau wie eine Whisky-Pipette. Nur eben in einem etwas größeren Maßstab.
Zunächst muss man das Fass öffnen. Damit die regelmäßige Kontrolle der Whiskyfässer durch den Master Blender möglich ist, verfügt jedes Fass über ein sogenanntes Bunghole. Das Bunghole ist lediglich mit einem Holzkorken verschlossen und kann relativ leicht entfernt werden.
Um Whisky aus dem Fass zu bekommen, wird die Valinch dann in das Whiskyfass gehalten. An der oberen Seite der Valinch ist ein Loch, auf welches man nun seinen Finger hält. Hierdurch entsteht ein Unterdruck und man kann die mit Whisky gefüllte Valinch wieder aus dem Fass entnehmen. Anschließend kann der naturbelassene Whisky in Cask Strength probiert werden. Hierfür verwenden Master Blender oder Mitglieder des Teams üblicherweise kurzstielige Nosing-Gläser.
Bei Warehouse-Tastings kann man auch als Besucher einer schottischen Destillerie mit der Valinch in Berührung kommen. Es ist nicht unüblich, dass einem der Guide das lange Rohr selbst in die Hand drückt, damit man sich eine Probe aus einem bereitgestellten Fass ziehen kann. Bisweilen darf man sogar eine komplette Flasche des Single Malts abfüllen und sich als besonderes Souvenir mit nach Hause nehmen. Ein solcher ungefilterter und ungefärbter Whisky ist in jedem Fall eine wunderbare Erinnerung an den Destillerie-Besuch – zumal wenn man sie mit der Valinch selbst dem Fass entnommen hat.