Das Weinglas richtig halten
Hat man den Wein in die bereitstehenden Weingläser geschenkt, kommt der wahrscheinlich schönste Teil des Wein-Genießens: Es darf getrunken werden. Doch wie soll man das Weinglas halten? Üblicherweise weisen Weingläser einen Stiel auf und dieser hat auch eine Funktion. Ein Weinglas sollte man nämlich nicht am Kelch anfassen. Es wird am besten an seinem Stiel gehalten. Das Halten des Weinglases an seinem Standfuß gilt hingegen als dekadent und sollte vermieden werden.
Weinglas nicht am Kelch anfassen
Die Gründe, dass das Weinglas nicht am Kelch angefasst wird sind sowohl ästhetischer als auch praktischer Natur. Wird ein Weinglas am Kelch gehalten sind schon bald unansehnliche Abdrücke am Glas zu sehen. Ein Fauxpas den man vermeiden sollte. Außerdem erwärmt sich der Wein im Glas, wenn man den Kelch in der Hand hält. Auf diese Weise ist er schon bald zu warm – der Genuss wird beeinträchtigt. Damit das Weinglas am Stiel gut gehandhabt werden kann, sollte die Füllhöhe und somit das Gewicht nicht zu hoch sein.
Das richtige Anstoßen mit Weinglas
Das Trinken von Wein ist häufig ein geselliges Erlebnis. Doch selbst wenn man zu zweit Wein genießt, sollte man auf das richtige Anstoßen achten. Auch beim Zuprosten ist weniger mehr. Das Weinglas sollte dabei nicht laut klirren und dabei fast zu Bruch gehen, sondern im Idealfall einen zarten hellen Ton von sich geben. Bei edlen Weingläsern, die häufig noch von Hand gearbeitet und von Mund geblasen werden (z. B. Zalto Denk’Art) ist auch die Glasqualität besonders filigran und der Ton daher besonders schön. Eine Eigenschaft die Weinkenner zu schätzen wissen. Doch auch feine maschinell gefertigte Weingläser, wie Stölzle Lausitz Quatrophil oder von der Glasmanufaktur Riedel wissen zu überzeugen.
Beim Anstoßen mit Wein gilt zusätzlich, dass man zunächst Blickkontakt aufnimmt, sich kurz in die Augen blickt und dann anstößt. Anschließend trinkt man einen kleinen Schluck, blickt erneut in die Runde und stellt sein Weinglas wieder an seinen Platz. Je nach Anlass obliegt es übrigens dem Gastgeber oder der Gastgeberin zuerst zum Glas zu greifen, die anwesenden Gäste kurz zu begrüßen, um dann gemeinsam anzustoßen.
Weinflasche richtig öffnen – Von der Flasche ins Glas
Bei vielen Gelegenheiten, insbesondere als Gastgeber kann man die Verlegenheit geraten einen Wein zu öffnen und eine angemessene Menge Wein in die Weingläser einzuschenken. Für das Öffnen von Wein gibt es verschiedene Werkzeuge und Varianten, wobei das Kellnermesser gemeinhin als bevorzugte Methode gilt. Aber auch der klassische Schmetterling-Korkenzieher lässt sich zuverlässig bedienen und macht bei Tisch eine gute Figur.
Unterschiedliche Weingläser für Rot- und Weißwein
Nach dem Öffnen des Weins (welcher natürlich die richtige Temperatur haben sollte) wird der Wein in die entsprechenden Weingläser geschenkt. Je nach ausgeschenkter Weinsorte sollte man das richtige Weinglas auswählen, wobei man grob zwischen Weingläsern für Weißwein und Weingläser für Rotwein unterscheidet. Einige Weinglas-Hersteller produzieren Gläser, die auf spezielle Rebsorten abgestimmt sind. In den meisten Fällen sollten jedoch zwei Weinglas-Sorten (rot und weiß) ausreichen. Werden am Abend verschiedene Weinsorten getrunken, sollte man auch einen Tausch der Weingläser erwägen.
Die angemessene Füllmenge im Weinglas
Neben der Temperatur und der Wahl des richtigen Weinglases ist auch die Füllhöhe im Weinglas entscheidend. Um nicht unangemessen viel Wein in die Gläser einzuschenken, beachtet man am besten folgende Faustregel: Im Zweifel ist es besser weniger Wein einzuschenken als zu viel. Es ist schwer ein volles Weinglas zu halten und es verleitet zudem zum schnelleren und stärkeren Konsum, welches beides nicht wünschenswert ist.
Außerdem kann der Wein sich in vollen Weingläsern schlechter entfalten. Orientieren kann man sich an der Gastronomie, hier werden in der Regel 100 ml oder 200 ml Wein eingeschenkt. Als weiteres Maß im Glas gilt schmale Weingläser maximal zu ca. 1/3 und breite Weingläser maximal zu 1/4 befüllen. Die angemessene Füllmenge ist jedoch auch von Fingerspitzengefühl und der Weinglas-Form abhängig.