Whisky bedeutet im Gälischen soviel wie “Wasser des Lebens”. Früher glaubte man fest an die lebensverlängernde Wirkung der Spirituose. Wer krank war oder Schmerzen hatte, bekam häufig Alkohol verabreicht. Und wie sieht es heute aus? Kann der Genuss von Whisky wirklich gut für die Gesundheit sein? Wir haben nachgeforscht und 13 gute Gründe gefunden, die für den maßvollen Konsum von Whisky sprechen – zumindest wenn man den zitierten Studien Glauben schenkt.
Inhaltsverzeichnis
- Whisky ist kalorienarm
- Whisky ist glutenfrei
- Whisky soll das Risiko von Herzproblemen verringern
- Whisky soll vor Krebs schützen
- Whisky soll das Risiko vermindern, an Demenz zu erkranken
- Whisky soll vor Schlaganfällen schützen
- Whisky soll das Risiko verringern, an Diabetes zu erkranken
- Whisky hilft bei Erkältungen
- Whisky hilft gegen Stress
- Whisky hilft uns, ein schweres Essen zu verdauen
- Whisky verursacht (fast) keinen Kater
- Whisky verlängert das Leben
- Der wichtigste Grund von allen: Du liebst Whisky
Whisky ist kalorienarm
Abnehmen mit Single Malts? Machen Whiskys schlank? Nun ganz so ist es nicht. Was stimmt: Whisky enthält weniger Kalorien als Bier, Wein oder Cocktails. Ein Dram mit 4 cl enthält nur 91 Kalorien. Zum Vergleich: Ein halber Liter Weizenbier enthält rund 260 Kalorien. Wer sich also eine Weile an seinem Nosing-Glas festhält, liegt kalorientechnisch vorne. Weitere Vorzüge: Whisky enthält kein Fett, keine Kohlenhydrate und nur wenig Zucker. Eine Studie der American Society for Clinical Nutrition von 1991 legt zudem nahe, dass ein moderater Genuss von Whisky dem Körper Energie gibt und das Verlangen nach Zucker reduziert. Aufpassen heißt es nur vor dem Effekt des Alkohols: Denn der macht bekanntlich hungrig und wo Hunger auf fettiges Essen in Form von Chips oder einem Burger trifft, sind die gesparten Whisky-Kalorien schnell wieder dazugefuttert.
Hier erfährst du mehr zu der Frage: Wie viele Kalorien hat Whisky?
Whisky ist glutenfrei
Wer unter einer Gluten-Unverträglichkeit leidet, kann dennoch Whisky trinken: Durch die Destillation in den Brennblasen sind alle komplexen Eiweiße herausgefiltert worden. Auch wer sich glutenfrei ernährt, kann also ohne Sorge hin und wieder ein Glas Scotch oder Bourbon genießen. Hier erfährst du mehr dazu, warum Whisky glutenfrei ist.
Whisky soll das Risiko von Herzproblemen verringern
Unabhängige Studien im European Journal of Clinical Nutrition und im European Heart Journal kamen zu demselben überraschenden Ergebnis: Der moderate Genuss von Alkohol – maximal sieben kleine Gläser Whisky pro Woche – sollen das Risiko einer Herzerkrankung zu einem gewissen Grad verringern. In der erstgenannten Studie wurde zudem folgender Test durchgeführt: Eine Gruppe von neun Männern trank in drei Versuchsläufen an verschiedenen Tagen Wein, fassgelagerten Single Malt Whisky und ungelagerten Alkohol. Anschließend wurden ihre Antioxidantien-Werte gemessen. Der Single Malt lieferte die größte Konzentration von Antioxidantien.
Whisky soll vor Krebs schützen
Whisky enthält eine ganze Reihe von starken Antioxidantien, wie zum Beispiel Ellagsäure, die krebsverursachende freie Radikale im Körper neutralisieren können. Ein Glas Single Malt Whisky soll mehr Antioxidantien enthalten, als ein Glas Rotwein. Ein “aber” gibt es aber leider auch: Viele Früchte enthalten die gleichen Antioxidantien, sodass man auch einfach einen Teller Obst essen könnte. Aber das wäre ja nur halb so lustig…
Whisky soll das Risiko vermindern, an Demenz zu erkranken
Bist du schon mal aufgewacht und konntest dich nicht an die letzte Nacht erinnern? Das ist vermutlich nicht Demenz, sondern einfach nur ein ordentlicher Kater. Eine wissenschaftliche Studie des National Center for Biotechnology Information hat allerdings herausgefunden, dass der Genuss von einem bis sechs Drinks pro Woche das Risiko verringern kann, an Demenz zu erkranken. Wer mehr oder gar nichts trank, hatte demnach ein höheres Demenzrisiko.
Whisky soll vor Schlaganfällen schützen
Die blutverdünnende Wirkung des Alkohols im Whisky soll dafür sorgen, dass das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden sinkt. Wie bei allen Gesundheitsfaktoren des Whiskys ist das Erfolgsrezept aber auch hier der moderate Genuss der Spirituose.
Whisky soll das Risiko verringern, an Diabetes zu erkranken
Studien haben gezeigt, dass der moderate Genuss von Alkohol dem Körper helfen kann, den Insulinspiegel zu regulieren. Das könnte potenziell das Risiko verringern, an Typ 2 Diabetes zu erkranken. Bei starkem Genuss kann das Risiko sich aber deutlich erhöhen. Und wer schon Diabetes hat, sollte gar keinen Alkohol mehr trinken.
Whisky hilft bei Erkältungen
Was hilft am besten, wenn die Nase zu ist und der Hals kratzt? In Schottland kommt ganz selbstverständlich ein heißer Tee mit einem ordentlichen Schuss Whisky ins Glas oder die Tasse. Wahlweise gibt es auch noch Honig oder frisch gepressten Orangen- oder Zitronensaft (wegen der Vitamine!) dazu. Der Hot Toddy ist allgegenwärtig in der Hausmedizin und ihm werden praktisch magische Kräfte zugeschrieben. Fakt ist: Der Alkohol im Whisky wirkt antiseptisch und betäubt nebenbei ganz angenehm die entzündeten Stellen. Der Honig erzeugt eine Schutzschicht, die den heilenden Effekt verlängern soll. Ganz nebenbei fühlt sich der kranke Mann aber häufig auch einfach direkt besser, wenn er an einem schönen Whisky nippen darf anstatt kannenweise Kamillentee zu schlürfen.
Whisky hilft gegen Stress
Warum treffen sich so viele Menschen am Freitagabend nach einer langen Arbeitswoche in der Kneipe? Natürlich zum Stress abbauen. Dabei helfen gute Gespräche – und natürlich die Drinks. Der Stress lastet auf der Seele und der Alkohol – in Maßen genossen – kann uns dabei helfen, zu entspannen. Die Nerven kommen runter und der sedative Effekt des Whiskys hilft uns später beim Einschlafen. Problematisch wird es nur, wenn man ohne den “Whisky vor dem ins Bett gehen” nicht mehr zur Ruhe kommt – denn der ständige Genuss von Alkohol ist natürlich nicht gesund.
Whisky hilft uns, ein schweres Essen zu verdauen
Wenn man es genau nimmt, dann hilft der Alkohol eigentlich kein bisschen beim Verdauen. Die Wirkung von Verdauungsschnäpsen ist schon seit längerem widerlegt, hält sich aber weiterhin langfristig im kollektiven Gedächtnis von vielen. Was allerdings stimmt: Der Whisky nach dem Essen betäubt den Magen und lässt uns also nicht mehr so gut spüren, dass wir zu viel oder zu schwer gegessen haben. Das angenehme Gefühl nehmen wir als Hilfe bei der Verdauung wahr.
Whisky verursacht (fast) keinen Kater
Einen guten Whisky trinkt man nicht einfach, man genießt ihn. Und zwar am besten maßvoll. Das ist zugleich das beste Rezept gegen einen Kater. Denn während man beim Genuss von süßen Cocktails den Alkohol nicht schmeckt und deshalb immer etwas mehr trinkt, als man eigentlich möchte (und das noch in Kombination mit dem katerfördernden Zucker im Drink), hat man im Nosing-Glas die Menge immer sehr gut im Blick. Wer gute Single Malts trinkt und die Hände von den ganz billigen Flaschen lässt, der hat beim Whisky zudem meist eine exzellente Qualität im Glas und keinen Fusel.
Whisky verlängert das Leben
Ja, auch das soll stimmen: Eine Studie der Research Society on Alcoholism fand 2010 heraus, dass Erwachsene im mittleren bis hohen Alter, die moderat tranken, eine niedrigere Sterblichkeitsrate hatten, als starke Trinker und Abstinenzler.
Der wichtigste Grund von allen: Du liebst Whisky
Ja, der grüne Smoothie mit Chia-Samen aus der hippen Bio-Boutique an der Ecke ist super gesund. Aber hast du da wirklich Lust drauf? Die tolle Sache an Whisky ist doch gerade: Er schmeckt so gut. Und deshalb brauchst du eigentlich auch keinen Grund, um ihn zu genießen.
Die oben genannten Gründe sind ein schöner Nebeneffekt. Und es macht natürlich auch gleich ein verdammt gutes Gefühl zu lesen, wogegen Whisky uns alles schützt. Ob das alles so stimmt, lässt sich kaum prüfen. Denn was die eine Studie heute belegt, kann eine andere morgen schon widerlegen.
Und den wichtigsten Faktor sollte man nie aus den Augen verlieren: Bei Whisky handelt es sich um hochprozentigen Alkohol, dessen übermäßiger Genuss viele gesundheitliche Nachteile mit sich bringt. Diese können so groß sein, dass sie die genannten Vorzüge vermutlich überwiegen. Allein schon deshalb ist ein maßvoller Konsum anzuraten.
Am besten verlässt man sich beim Whisky genießen am Ende auf sein Bauchgefühl: Ab und zu ein kleines Dram eines guten Single Malts oder Blends zu genießen, ist völlig in Ordnung.
In diesem Sinne: Prost und bleibt gesund!
7 Kommentare
Hallo Holger!
Durch Alkohol sinkt der Blutzuckerspiegel, die Glucose wird durch den Alkohol schneller in die Körperzellen aufgenommen und verschwindet so aus dem Blut. Das ist beim Gesunden kein Problem, bei Diabetikern ist die Regulation gestört, es kann dadurch zu Unterzuckerungen kommen. Wie immer: die Dosis macht das Gift, Nosing und ein Dram nippen könnte okay sein. Bier enthält angeblich etwa soviel Zucker wie durch den enthaltenen Alkohol aufgenommen wird, ist da also ausgeglichen. Whisky ist in der Regel nahezu zuckerfrei.
Trotzdem: frag zur Sicherheit Deinen Diabetologen.
Gruß,
Peter
Ich bin seit 1 Monat Diabetiker ich habe vorher gerne mal ein Glas Whiskey getrunken. Nun meine Frage kann ich auch weiter hin Whiskey trinken? In anderen Beiträgen lass ich das es nicht schadet hier aber stand man solle als Diabetiker keinen Alkohol mehr trinken.
Was ist nun richtig?
MfG Holger
Also: Ich höre eigentlich nur die “Experten” die mir sagen wollen dass man den Whiskey nur pur und warm trinken soll. Alles Quatsch. Ich bin jetzt 86, schaue wie 65 bis 70, habe den Geist eines 50-60 jährigen und trinke pro Tag 4 bis 5 Whiskeys verdünnt mit Wasser und Eis in einem schönen Kristallglas. Es ist Blended Scotch, auch mal Single Malt. Wenn’s mal Ärger gibt, nehme ich ein Glas auch wenn es erst Vormittag ist.
Ich habe nie Schmerzen und schon gar keinen Kater auch wenn’s mal viele Gläser waren. Brauche keine Tabletten oder Medizin. Zum Essen gibt es Rotwein, doch der Scotch überwiegt.
Noch Fragen?
Meine Whisky Tante wurde 104 Jahre alt. Noch bis 100 ging sie auf Stöckelschuhen.
Ich muss sagen, dass mit der Erkältung stimmt zu 100 %. Ich merke wie meine Gliederschmerzen verschwinden und ich viel entspannter bin, als wenn ich Tee trinke.
Whisky sollte man wenn man krank ist nur in Maßen trinken und nicht übertreiben, also 1/4 Glas.
Schöner Artikel. Seit Silvester 2018/2019 mag ich Whisky sehr gerne (mein erster war ein Bowmore 15) einige Tage später habe ich mir einen Cardhu 12 Jahre geholt und den probiert. Ich versuche max. 2x die Woche etwas Whisky zu genießen, allerdings beim Cardhu ist das schon schwer, da er so gut schmeckt, da muss ich mir schon selber auf die Finger hauen, vor allem da ich normalerweise kein Alkohol trinke. Wichtig ist immer noch, er schmeckt und man soll ihn in Maßen genießen.
Tolle Zusammenstellung von Gründen für den genuss- und maßvollen Whiskykonsum. Ein großes Lob an den Autor. Vielseitig beleuchtet. Bei medizinischen Studien zum Alkoholkonsum war ich bisher immer vorsichtig, da mir dort zu viele Lobbys und Interessengruppen im Spiel waren. Aber das kann man ruhig so stehen lassen.
Das Schlusswort war deshalb auch so wichtig: wir genießen Whisky, weil wir die Begeisterung und die Geschichte mit anderen teilen wollen und mit jedem Glas ein wenig Liebe aufnehmen und weitergeben.
Solche Artikel liest man viel zu selten. Glückwunsch dazu!
Danke vielmals für dein Lob zu unserem Artikel. Ich denke das Thema hat tatsächlich mehrere Seiten und ich freue mich, dass es uns anscheinend gelungen ist, sie gut auszuleuchten.
Viele Grüße
Lukas