Inhaltsverzeichnis
- Whisky mit Wasser mischen – ein Pro und Contra
- Unser Ratgeber zu Whisky mit Wasser
- Was die Wissenschaft zu Wasser mit Whisky sagt
- Unsere Empfehlung: Whiskys in Fassstärke lassen sich besser verdünnen
- Zubehör-Tipp: Eine Whisky-Pipette hilft beim Dosieren des Wassers
- Profi-Tipp: Schottisches Wasser für beste Aromen im Whisky
- Der klassische Highball-Cocktail: Whisky mit viel Wasser genießen
Whisky mit Wasser mischen – ein Pro und Contra
Pro: Holt das Maximum aus euren Single Malts raus!
Gerade bei der Verkostung von Cask-Strength-Whiskys schiele ich mit einem Auge gerne zur Wasserkaraffe und den Pipetten. Warum? Weil bei stärker abgefüllten Whiskys die Zugabe von Wasser wahre Wunder bewirken kann.
Meistens genügen schon wenige Tropfen, um den Single Malt aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken: Lag der Whisky eben noch schwer und unzugänglich im Nosing-Glas, spielt er nach der Verwendung der Whisky-Pipette im nächsten Moment sein ganzes Potential aus. Die Aromen fächern sich breit auf, lassen sich bereitwillig mit Nase und Mund entdecken und laden mich ein sie in ihrer ganzen Komplexität zu entdecken.
Hinzu kommt, dass in Fassstärke abgefüllte Whiskys tendenziell zu stark sind, um sie unverdünnt mit Genuss zu verkosten. Der Einfluss des Alkohols in der Nase und auf der Zunge ist schlicht zu stark. Das Experimentieren mit unterschiedlichen Mengen Wasser hilft mir dabei, meine persönliche Trinkstärke für den jeweiligen Whisky zu finden.
Ein besonderes Wasser muss man beim Verdünnen des Whiskys übrigens nicht verwenden: Lediglich ohne Kohlensäure und möglichst mineralarm sollte es sein, um den Einfluss auf den Whisky gering zu halten. Für mich macht Wasser im Whisky den Weg zu neuen Horizonten im Tasting frei und hilft mir das Maximum an Aromen aus einem Single Malt herauszuholen!
Euer Samuel

Contra: Verwässert Euren Whisky nicht unnötig!
Es ist ein Ritual, welches man bei Tastings landauf landab beobachten kann: Kaum sitzen alle am Tisch vor ihren Gläsern, wird hektisch nach der Wasserkaraffe geschielt. Der erste Schluck hat den Gaumen kaum verlassen, schon greifen die ersten nach der Pipette, um ihren Whisky „aufzuschließen“.
Der Spritzer Wasser, der gleich darauf im Nosing-Glas landet, soll den kostbaren Single Malt nicht etwa verlängern, sondern ihn veredeln und das Tasting optimieren. Der perfekte Moment mit dem perfekten Whisky soll noch etwas perfekter werden.
Doch: Nur ein kleiner Teil der erhältlichen Single Malts profitiert nämlich wirklich von der Wasserzugabe. Das sind häufig – aber nicht immer – fassstarke Qualitäten ab 50 % Alkohol, bei denen die Aromen kompakt zusammenliegen und die sich mit ein paar Tropfen Wasser besser entfalten können. Das Gegenteil ist häufiger der Fall: Die Aromen des Whiskys werden dann zwar breiter, aber zugleich unpräziser. Der Malt gewinnt nicht durch das Wasser, er wird dünner und verliert seine Struktur.
In vielen Tastings werden mittlerweile per se einfach alle Whiskys mit Wasser nachbehandelt. „Lasst doch die Pipetten einfach mal stecken“, möchte man der Experimentiergruppe von „Whisky forscht“ zurufen, die mit dem Wasser im Anschlag darauf lauern, auch dem letzten 40%-igen Standard noch eine kalte Dusche zu verpassen.
Dabei steckt hinter den meisten Whiskys ein Konzept, hat der Master Blender sich schon selbst überlegt, welche Stärke am besten zu den Aromen passt. Und so wäre es häufig besser, den Whisky einfach so zu nehmen wie er ist: Stark, intensiv und manchmal unbequem. Statt hektisch zur Pipette zu greifen lohnt es sich, dem Malt im Nosing-Glas einfach etwas Zeit zum Atmen zu geben. Denn ein guter Whisky lässt sich nicht hetzen, weder bei der Lagerung noch beim Genuss…
Euer Lukas
Unser Ratgeber zu Whisky mit Wasser
Beim Aufschließen eines Whiskys mit Wasser können sich die vielschichtigen Aromen der Spirituose noch besser entfalten. Die Betonung liegt auf “kann”, denn genauso gut kann es passieren, dass sich ein Single Malt nicht besonders gut mit dem Wasser verträgt. Die Aromen werden dann zwar breiter, aber auch unpräziser oder sogar dumpfer. Wer das Verdünnen des Whiskys mit einer kleinen Probe ausprobiert, ist also auf der sicheren Seite.
Was die Wissenschaft zu Wasser mit Whisky sagt
Auch aus der Wissenschaft gibt es Hinweise, die für das Verdünnen von Whisky mit Wasser sprechen. Die beiden Forscher Björn Karlsson und Ran Friedmann vom Linneaus University Center for Biomaterials Chemistry im schwedischen Kalmar haben das chemische Zusammenspiel von Whisky und Wasser genauer untersucht. In ihrer Untersuchung konzentrierten sich die Forscher auf Guajacol, einen sekundären Pflanzenstoff, der in Holzteeren vorkommt und vor allem in Scotch ein wichtiger Aromastoff ist.
In Computer-Simulationen arbeiteten sie mit verschiedenen Mischverhältnissen von Ethanol, Wasser und Guajacol. Dabei stellte sich heraus, dass Guajacol bis zu einem Alkoholgehalt von etwa 45 % verstärkt an der Grenzschicht zwischen Flüssigkeit und Luft vorhanden ist. Die Wahrnehmung im Geruch und Geschmack wird positiv beeinflusst. Ab einem hohen Alkoholgehalt von 59 % und mehr, also bei vielen Whiskys in Fassstärke, interagiert der Ethanol stärker mit dem Guajacol, der Stoff wird aus der Flüssigkeits-Luft-Grenzschicht verdrängt. Durch die geringe Konzentration von Guajacol wird die Sensorik des Whiskys beeinflusst, Guajacol und vermutlich auch andere geschmackvermittelnde Stoffe können weniger gut wahrgenommen werden.
Unsere Empfehlung: Whiskys in Fassstärke lassen sich besser verdünnen
- Nicht alle Whiskys vertragen es gleichermaßen gut, wenn man ihnen etwas Wasser zugibt. Ein erster Anhaltspunkt kann die Alkoholstärke sein. So haben fassstarke Cask Strength-Whiskys häufig deutlich über 50 % Alkohol, einige Abfüllungen sogar rund 60 % Alkohol.
- Der Alkohol ist sehr stark und kann am Gaumen betäubend wirken. Hier kann es also sinnvoll sein, die Spirituose durch Beigabe von Wasser auf Trinkstärke zu reduzieren.
- Das Verdünnen von Single Malts mit leicht erhöhter Stärke (43-46 %) ist eher unüblich. Dennoch kann auch hier manchmal ein kleiner Tropfen Wasser ins Nosing-Glas das Geschmackserlebnis im Whisky-Tasting verfeinern und der Malt plötzlich intensiver und völlig anders wahrgenommen werden.
Zubehör-Tipp: Eine Whisky-Pipette hilft beim Dosieren des Wassers
Beim Verdünnen eines Whiskys mit Wasser sollte idealerweise mit kleinen Tropfen experimentiert werden. Eine Whisky-Pipette ermöglicht die tropfenweise Zugabe des Wassers ins Nosing-Glas. Wir haben beliebte Modelle ausgewählt:
Aktualisiert am 30.11.2023 um 07:27 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Profi-Tipp: Schottisches Wasser für beste Aromen im Whisky
Nicht jedes Wasser ist gleichermaßen gut zum Verdünnen des Whiskys geeignet. Salze und Hydrogencarbonat können Einfluss auf den Whiskygeschmack nehmen.
Schotten haben da einen klaren Vorteil vor der Haustür: Denn das heimische Wasser ist häufig schon von Natur aus eher mineralarm. Abfüllungen hiervon sind auch in Deutschland im Fach- und Versandhandel erhältlich. Wenn man aber gerade kein hochpreisiges schottisches Wasser zur Hand hat, kann sich auch mit Mineralwasser aus dem Getränkemarkt behelfen.
Geeignet sind hierbei mineralarme Sorten wie zum Beispiel Evian, Vittel oder Volvic mit einer Gesamtmineralisierung von 494, 490 und 131 mg.
Im Vergleich ist zum Beispiel Leitungswasser aus Berlin mit 575 mg Mineralien (Stand: 2016) etwas stärker mineralisiert. Die Eignung von Leitungswasser zum Verdünnen von Whisky hängt also auch vom Wohnort ab, wobei man sich bei den lokalen Wasserbetrieben über die Qualität und Inhaltsstoffe des Leitungswassers informieren kann.
Zum Verdünnen sollte man selbstverständlich nur stilles Wasser verwenden. Mineralwasser mit Sprudel macht den Whisky unruhig und beeinträchtigt den Genuss erheblich.
Der klassische Highball-Cocktail: Whisky mit viel Wasser genießen
Beim klassischen Whisky Highball (auch als Whisky Soda bekannt) übernimmt das Wasser sogar ganz die Führung. Bei diesem auch in Japan sehr beliebten Drink wird ein Single Malt oder Blend mit Mineralwasser aufgegossen. Das Ergebnis ist ein erfrischender Drink mit sehr leichten und milden Whisky-Aromen.
27 Kommentare
Ich schließe mich dem großen Teil an, dass man nur fassstarke Whiskys verdünnen sollte, vielleicht.
Und selbstverständlich nur mit einer Pipette, nur mal einem Tropfen. Erst mal den Dram probieren, da erkennt man ja durchaus,
ob da etwas Wasser dazu sollte, oder nicht.
Pauschal herangehen ist nicht gut, wir haben immer wieder die Erfahrung, dass bei unseren Fassproben einige das Wasser verlangen; andere sind enttäuscht, wenn das plötzlich die Aromenvielfalt verschwindet.
Schlimm finde ich es nur, wenn die Leute auf irgendwelchen diffusen Internetseiten lesen, dass fassstarke Whisky verdünnt werden müssen.
Das ist das schlimme Halbwissen, das man als “Tastingdurchführender” fast aus den Leuten nicht mehr herausbekommt, von Eis / Cola ganz zu schweigen.
Definitiv ein Lernprozess, aber wenn die Leute mitmachen, man plötzlich eine Rückmeldung bekommt, das plötzlich neue Aromen auftauchen, dann macht das auch Spaß.
Und wieder geht jemand aus einem Tasting nach Hause, der weiß, das man Whisky verdünnen kann, aber nicht muss.
Warum eigentlich Pro und Contra?
Ich probiere meist beides aus. Mit der Zugabe von Wasser habe ich schon beides erlebt – kleine Geschmackswunder, aber auch geschmackliche Enttäuschungen. Erst hinterher ist man wirklich schlauer. Also immer: probieren, probieren, probieren!
Soll jede(r) halten, wie er/sie will.
Trinke meinen Whisk(e)y grundsätzlich unverdünnt. Und sogar Bourbon mit z.B. 50 Prozent wird bei mir nicht mit Wasser bzw. Eis gestreckt.
Physikalisch und chemisch gibt es keine Erklärung, warum ein paar Tropfen Wasser am Geschmack etwas ändern sollten. Ich bin überzeugt, dass bei einer Blindverkostung jeder durchfallen würde, der das behauptet.
Genau meine Meinung. Whisky ist ja schon ein Gemisch mit einem hohen Anteil von Wasser. Sollte der Brennmeister vielleicht so wenig Ahnung haben, dass er den optimalen Geschmack seines Tropfens nicht schon bei der Abfüllung gefunden hat?
Ich bin relativ neu in die Welt des Whisky eingestiegen. Mit Wasser – auch nur wenigen Tropfen – schmecken mir die meisten Single Malts deutlich weniger. Interessanterweise werden die Malts meiner Meinung nach mit Wasser nämlich nicht milder, sondern „stärker“ und bitterer. So zum Beispiel erlebt beim Glenmorangie 14 Years Quinta Ruban, 46 %. Das mag ich dann überhaupt nicht.
Somit ist der Whisky „neat“ im Nosing Glas klar mein Favorit. Evtl. kommt meine puristische Haltung daher, dass ich mich in den letzten Jahren viel mit Wein auseinandergesetzt habe – und da geht halt eine Verdünnung mit Wasser gar nicht.
Sicher gibt es aber bei bestimmten Malts auch Gründe für Wasser. Ich mag es halt eher nicht.
Danke für deinen Kommentar! Ich kann deine Feststellung absolut nachvollziehen: Es eignet sich längst nicht jeder Single Malt zum Aufschließen mit Wasser. Einige Whiskys profitieren sehr deutlich davon, bei anderen geht die Präzision der Aromen verloren oder sie schmecken sogar wie von dir beschrieben „unrund“ und rauer als ohne Wasser. Da hilft nur Ausprobieren, ob der jeweilige Single Malt wasserkompatibel ist oder nicht…
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Whisky und Sex haben einiges gemeinsam:
Jeder wie er/sie will
und beides kann sehr von der Tagesform abhängen.
Ich mochte mich mal outen: Es gibt Situationen, wo ich sogar Eiswürfel verwende (beim Whisky, nicht beim… !)
Lauer Sommerabend, Whisky-Becher auf der Terrasse, und das zarte Klingeln eines Eiswürfels – göttlich das!
Ab einem Alkoholgehalt von etwa 45% überdeckt in meinem Mund der Alkohol die feineren Nuancen. Pur probieren, Mund ausspülen, verdünnen und richtig genießen, heißt es dann bei mir.
Intolerant bin ich nur, wenn sich jemand mit einer Flasche Cola einem guten Whisky nähert.
Da werde ich zum Tier,
habe aber meist, um das Schlimmste zu verhindern eine Flasche J. Walker oder sowas in der Hinterhand.
Eine Frage habe ich noch an die Fachwelt:
Ihr schreibt oft, dass einige Sorten durch Atmen an Aroma gewinnen.
Gibt es Erfahrungswerte, wie lange man dem guten Tropfen die Raumluft zeigen sollte?
In der Hölle gibt es für Menschen die Whisky verdünnen eine extra Ecke…
Es ist – wie so oft bei Whisky – selten eine ein gute Idee, sich an starre Regeln zu halten. Dafür ist dieses herrliche Getränk zu komplex. Probieren geht über reglementieren!
Es gibt kaum “guten” oder “schlechten” Whisky, nur solchen, der mir schmeckt und solchen, bei dem dies weniger zutrifft. Genauso ist es nach meiner Überzeugung mit der Frage, ob Wasser dazugegeben werden darf oder nicht. Mancher Whisky schmeckt durch einen Hauch Wasser tatsächlich nur dünner, ein anderer gewinnt an Aromen und Geschmack. Und da es auf den ganz persönlichen Geschmack ankommt, sollte diese Entscheidung, ob Wasser dazukommt oder nicht, auch eine ganz persönliche bleiben.
Warum nicht? – Die Wasser-Zugabe ist wie immer beim Genießen Geschmacksache und auch Gewohnheit. Es sollte jeder für sich entscheiden.
Ich persönlich bin weitgehend Purist beim Verkosten von Whiskys. Für mich gilt beim Probieren eines neuen Whiskys, egal wie hochprozentig oder wie stark getorft, zuerst nur pur im Nosing-Glas.
Das kann auch beim zweiten oder dritten Mal so bleiben. Nach dem ersten unverdünnten Schluck kommt dann mit der Pipette etwas Wasser dazu, um weitere verborgene Geschmacks-Geheimnisse zu entlocken.
Übrigens Bourbon trinke ich grundsätzlich mit Wasser aus dem Whisky-Becher. Es ist fast ein anderes Getränk.
Ich finde man sollte das Ganze nicht zu dogmatisch sehen. Wasser kann helfen, muss es aber nicht. Am besten probiert man einfach aus. Vor allem bei Fassstärken probiere ich immer erstmal mit Wasser, ansonsten schmecke ich gar nichts mehr.
Und ganz ehrlich: es ist ja schon auch abhängig von der Tagesform, ob man es stark oder eher mild haben möchte. Ich finde jeder sollte es ausprobieren und nicht davor scheuen. Immerhin kann man ja auch wieder Whisky nachschenken, wenn es mal zuviel Wasser war.
Einer Sache muss ich aber widersprechen: Gerade bei den einfachen Standardabfüllungen habe ich nicht den Eindruck, dass der Alkoholgehalt gezielt gewählt wurde, um das Geschmackserlebnis zu optimieren. Bei vielen Kandidaten wurde meines Erachtens einfach auf die minimalen 40 % verdünnt, um den Gewinn zu maximieren. Da hilft es durchaus, auch mal das Gegenteil zu machen und z.B. den Laphroaig 10 mit etwas Laphroaig Quarter Cask zu “verstärken”.
Also ich entscheide das nicht generell.
Bei mir fällt der Entschluss drei Tropfen Wasser zuzugeben immer erst, wenn ich pur probiert habe. Oftmals auch erst beim zweiten Dram.
Ich finde es äußerst interessant was 3 Tropfen Wasser alles auslösen können, meist wird der “aufgeschlossene” Whisky sogar intensiver in manchen Tönen.
Rauch kann man meiner Erfahrung nach mit Wasser aber nicht abmildern.
Meiner Meinung kann man darüber lange philosophieren. Es hängt vom persönlichen Geschmack ab und von der Tagesform. Was dem einen zu kräftig , ist dem anderen genau richtig. Und so muss jeder selbst herausfinden, wie er seinen Whisky am liebsten mag. Ich habe selbst erlebt, dass ich an einem Tag etwas mehr Wasser brauchte, als an einem anderen Tag. Und manchmal ist Fassstärke eben genau richtig. Ich denke eine einheitliche Regel wird es nie geben und die Freiheit, seinen Whisky zu genießen, wie man es am liebsten mag, möchte ich mir nicht nehmen lassen. Und wer es selbst erlebt hat, wie man mit ein paar Tropfen Wasser seinen Whisky zum “Leben erwecken” kann, der weiß, dass die Diskussion müssig ist. Selbst in den Destillerien wir Wasser zu den Whisky´s angeboten und das aus gutem Grund. Wir sind nun einmal unterschiedlich und so mag der eine es so, der andere anders, das sollte man akzeptieren.
Nur CS werden ab und an mit Wasser probiert wenn die Alkoholnote alles überlagert.
Ihr habt es doch gut beantwortet, die mit fass Stärke, sprich über 50 % Alkohol können einen Spritzer Wasser gut vertragen bei denen darunter würde ich es auch auf jeden Fall unterlassen
Aber schon das mal drüber gesprochen wird 👍
Ob mit Wasser oder ohne ist pauschal nicht zu beantworten. Manchmal brauchen Whiskys über 50 % kein Wasser. Aber es gibt Whiskys die abhängig von der Menge der Zugabe von Wasser mit jedem Schluck anders schmecken. Z. B. Glendronach mit Fassstärke.
Ich kann mich da nur Joachim anschließen. In der Regel probiere ich alle Whiskies erstmal pur, und meistens bleibt es dann dabei. Gleichwohl habe ich auch schon mit ein wenig Wasser experimentiert. Ich würde daraus aber keine in Stein gemeißelten Gebote entwickeln, jeder hat einen anderen Geschmack und das Recht, mit seinem gekauften Whisky zu machen, was er will. Und falls jemand seinen Octomore mit Cola mixen will, bitte schön. Solange ich nicht probieren muß…
Ich finde “Macht euch keinen Stress”.
Nach über 25 Jahren Whisky-Erfahrung halte ich Diskussion darüber für falsch, vor allem weil ich sie vorwiegend als Grundsatz-Streit kenne. Daher fand ich es gut, dass die beiden Positionen nicht ganz so dogmatisch geschrieben sind.
Ich mache beim Thema Wasser einen Unterschied ob ich einen Whisky “trinke” oder “taste”.
Beim “Trinken” von Single Malts nutze ich sehr selten Wasser. Es muss dann zumindest eine Faßstärke mit deutlich über 50% sein und ich muss in der Stimmung für etwas Wasser sein. Selbst einen Octomore trinke ich normalerweise ohne.
Bei Single Casks ist es etwas anders. Hier hängt es vom meinem Tasting-Ergebnis ab.
Bei einem “Tasting” nutze ich fast immer etwas Wasser. Vor allem bei Single Casks, unabhängig vom Alkoholgehalt. Allerdings füge ich erst nach dem zweiten Schluck einen Tropfen dazu und zum letzten Schluck nochmal ein wenig. Meine Erfahrung ist manchmal hilft Wasser, manchmal schadet es. Aber bei einem Tasting will ich genau das herausfinden.
Machen wir auch, er entfaltet mehr von sich als man denkt super
Hatte das nur vor einigen Jahren mal bei einem Aberlour A’Bunadh mit seinen 60,5% gemacht, aber für mich hatte sich da nix neues entfaltet, weshalb ich den Großteil der Flasche danach pur genoß. Inzwischen kaufe ich sogar so gut wie keine Whiskys mehr mit “nur” 40%, sondern sie müssen 43, besser noch 46% und mehr für mich bieten.
Ich mag inzwischen am liebsten rauchige Single Malts und für mich ist der günstige normale Finlaggan ein gutes Beispiel dafür, dass 40% sogar zu wenig sind. Mir ist er von Anfang an irgendwie verwässert vorgekommen (natürlich ohne dass ich da etwas reingemacht hatte). Meine Lieblinge sind z.B. der “The Ileach Cask Strength” mit seinen 58% und vor allem der Ardbeg Uigeadail mit seinen 54,2%. Absolut köstlich trotz der zugegeben etwas brennenden Fasstärke im Gaumen. Aber die Geschmacksvielfalt gerade bei letzterem ist trotzdem phänomenal und man hat auch viel länger etwas davon im Gaumen meiner Meinung nach.
Das mag natürlich jeder anders sehen und es ist Geschmacksache, aber für mich kommt keinerlei Wasser mehr ins Glas.
Whisky mit Wasser ist wie Käse mit Leberwurst oder Spätzle mit Linsen. Letzteres wird im Ländle fast als eine Art Nationalgericht gesehen – und schmeckt tatsächlich unglaublich lecker.
Und genau das ist es doch, oder nicht?
Ich hoffe, dass diejenigen, die (echten) Kaviar essen es deshalb tun, weil er ihnen schmeckt und nicht, weil er so teuer ist oder er etwas Besonderes darstellt.
Ich trinke Whisky in der Regel pur, weil ich genau DIESEN Whisky so schmecken und erleben will, wie er in der Flasche ist. Manchmal aber tröpfle ich etwas Wasser dazu, um zu experimentieren oder weil mit ein 60 % iger ggf. doch zu stark beißt.
Pro und / oder Contras sind m.E. die falschen Terminologien, um eine Zu- oder Einordnung vornehmen zu wollen. Es geht doch um den individuellen Geschmack – und der ist, wie er ist.
Bei manchen Islays nehme ich ein oder zwei Tropfen um den Rauch etwas zu mildern.
Nur wenn er allzuviel „raucht“
Drei Tropfen Wasser sind optimal!
Ich hatte bislang nur wenige Whisky mit Fassstärke, war wohl nur einer, der Talisker 57° North. Der ist meiner Meinung nach einfach viel zu intensiv, um ihn pur zu trinken. Mit etwas Wasser fand ich den wunderbar, das Aroma hat sich sehr stark verändert und roch für mich gleich viel angenehmer.
Ob man den Whisky verdünnen sollte oder nicht, sollte jedem selbst überlassen sein, auch hier entscheidet der eigene Geschmack.