Ob Scotch oder Bourbon, ob Single Malt oder Rye Whiskey – bei der Vielzahl an Whisky-Sorten fällt es nicht nur Einsteigern schwer, den Überblick zu behalten. Wir stellen die wichtigsten Whisky-Arten der Welt mit ihrem Charakter und ihren Unterschieden vor. Für jede Whisky-Sorte empfehlen wir Abfüllungen, die sich besonders lohnen!
Bekannte Whisky-Sorten & unsere Empfehlungen
Aktualisiert am 11.12.2023 um 20:03 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
- Bekannte Whisky-Sorten & unsere Empfehlungen
- Die beliebtesten Whisky-Sorten
- Weitere Whisky-Sorten aus Schottland
- Weitere Whiskey-Sorten aus Irland
- Weitere amerikanische Whiskey-Sorten
- Weitere japanische Whisky-Sorten
- Deutsche Whisky-Sorten
- Whisky-Sorten aus aller Welt
- Whisky oder Whiskey – was es über die Sorte verrät
- Die häufigsten Fragen zu Whisky-Sorten
Die beliebtesten Whisky-Sorten

Single Malt Whisky – die vielschichtige Sorte
Für viele Genießer zählen Single Malts zu den spannendsten Whisky-Sorten: In keiner anderen Variante lassen sich so viele unterschiedliche Aromen entdecken, gibt es so viel Vielfalt im Geschmack.
Die Basics zu Single Malts
- Ein Scotch Single Malt Whisky wird in Schottland aus 100 % Gerste hergestellt und stammt komplett aus einer einzelnen Destillerie
- Die Whisky-Sorte wird in kupfernen Brennblasen zweifach (selten dreifach) destilliert – bei diesem langsamen Verfahren bleiben besonders viele Aromen erhalten
- Single Malt Whiskys reifen ausschließlich in Eichenholzfässern. Beliebt sind gebrauchte Fässer, die zuvor zum Beispiel Bourbon Whiskey, Sherry oder Wein enthielten
Woran Du einen guten Single Malt erkennst
- Lange Reifezeit: Die meisten Single Malt Whiskys reifen für 10 Jahre oder länger in Eichenholzfässern und entwickeln dabei ihren charaktervollen Geschmack. Eine hohe Altersangabe ist zwar keine Garantie, aber doch ein wichtiges Indiz für die Qualität eines Single Malts.
- Qualität der Fässer: Bis zu 80 % der Aromen eines Single Malts stammt aus den Fässern. Je frischer sie sind, umso mehr Aromen geben sie an den Whisky ab. Besonders hochwertig sind First-fill und Second-fill-Fässer.
- Komposition des Whiskys: Ein guter Single Malt begeistert mit vielschichtigen Aromen und einer überzeugenden Struktur. Der Master Blender der Destillerie vermählt hierfür die besten Fässer für eine Abfüllung.
- Naturbelassene Abfüllung: Als besonders hochwertig gelten Single Malts mit einer höheren Abfüllstärke (ab 43 %), die ungefiltert und ungefärbt in die Flasche kommen.
So genießt Du einen Single Malt Whisky
- Pur ohne Eis: Single Malt Whiskys verkostet man am besten pur und ohne Eis aus einem speziellen Nosing-Glas. In seinem bauchigen Körper sammeln sich die Aromen des Whiskys und lassen sich mit Nase und Mund optimal erfassen.
Unsere Empfehlung für einen guten Single Malt
Aktualisiert am 11.12.2023 um 20:03 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Zu den besten Single Malt Whiskys

Bourbon Whiskey – die entspannte Sorte
Wird ein Whiskey auf Eis serviert, dann handelt es sich häufig um einen Bourbon. Die Whiskey-Sorte aus den USA lässt sich vielseitig genießen: Ob pur, auf Eis oder gemixt als Cocktail oder Longdrink – häufig kommt Bourbon zum Einsatz. Die Sorte Bourbon Whiskey wird in den USA aus einer Getreidemischung mit mindestens 51 % Mais hergestellt und reift in neuen, frisch ausgebrannten Eichenholzfässern.
Die Basics zu Bourbon Whiskeys
- Bourbon Whiskey wird in den USA aus mindestens 51 % Mais und weiteren Getreidesorten wie Roggen, Weizen oder Gerste hergestellt
- Die Whiskey-Sorte wird in großen Column Stills gebrannt – mit diesem kontinuierlichen Brennverfahren lassen sich große Mengen Whiskey schnell und günstig herstellen
- Bourbon Whiskeys müssen in neuen, ausgebrannten Eichenholzfässern gereift werden. Fast immer sind dies Fässer aus amerikanischer Weißeiche. Ein Wiederverwenden von Fässern ist nicht erlaubt
- Farbstoffe und Aromen sind in Bourbon Whiskeys nicht erlaubt – nur eine Filtration von Schwebeteilchen darf erfolgen
Woran Du einen guten Bourbon erkennst
- Straight Bourbon: Der Zusatz Straight auf dem Etikett garantiert eine Reifezeit von mindestens 2 Jahren. Tatsächlich werden praktisch alle Bourbons für mindestens 4 Jahre im Fass gereift. Denn für jüngere Abfüllungen muss ein Alter auf dem Etikett genannt werden. Durch die höheren Temperaturen etwa in Kentucky reifen Bourbon Whiskeys zudem schneller als schottische Whiskys.
- Charaktervolle Mashbill: Das Getreide spielt bei Bourbon Whiskey eine entscheidende Rolle. So schmecken Bourbons mit hohem Mais-Anteil häufig buttriger und nussiger, viel Roggen sorgt für kräuterige Aromen und viel Weizen für einen süßeren Charakter.
- Bekannte Marke: Eine große Stärke von Bourbon Whiskeys liegt in ihrer gleichbleibend hohen Qualität. Die Master Blender vermählen hierzu eine Vielzahl von Fässern in großen Batches. So kann man sich sicher sein, dass ein Bourbon einer bestimmten Marke immer gleich gut schmeckt.
- Höhere Abfüllstärke: Da Bourbon Whiskeys häufig mit Eis genossen werden, ist eine höhere Alkoholstärke von Vorteil. Sie sorgt dafür, dass der Whiskey im Glas seine Aromen länger behält.
So genießt Du einen Bourbon Whiskey
- Pur auf Eis: Bourbon Whiskeys werden gerne ‘on-the-rocks’ serviert, also in einem Tumbler-Glas auf einen großen Eiswürfel gegossen
- Gemixt als Cocktail: Zahlreiche legendäre Cocktails werden mit Bourbon Whiskey gemixt. Hier findest Du unsere Rezepte für Bourbon-Cocktails
Unsere Empfehlung für einen guten Bourbon
Aktualisiert am 11.12.2023 um 14:22 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Zu den besten Bourbon Whiskeys

Irish Single Pot Still Whiskey – die traditionelle Sorte
Diese Whiskey-Sorte ist ein Unikum von der grünen Insel: Bei irischem Pot Still Whiskey kommen neben gemälzter Gerste auch ungemälzte Gerste und andere Getreidesorten in die kupfernen Brennblasen. Das Ergebnis ist ein fruchtiger und lebendiger Whiskey mit ganz eigenem Charakter.
Die Basics zu Irish Single Pot Still Whiskeys
- Die Getreidemischung unterscheidet den Irish Pot Still von anderen Whiskey-Sorten: Mindestens 30 % gemälzte Gerste, mindestens 30 % ungemälzte Gerste und bis zu 5 % weitere Getreidesorten werden mit Wasser und Hefe destilliert.
- Die Verwendung von ungemälzter Gerste bringt ein intensiveres Geschmacksprofil in die Pot Still Whiskeys.
- Irish Pot Still Whiskeys werden in kupfernen Brennblasen gebrannt. Hierbei wird traditionellerweise eine dreifache Destillation durchgeführt.
- Die Reifung erfolgt in Eichenholzfässern, die zuvor häufig Bourbon oder Sherry enthielten. Mindestens 3 Jahre sind Pflicht, oft lagern die Whiskeys aber deutlich länger.
Woran Du einen guten Irish Pot Still Whiskey erkennst:
- Single Pot Still: Während bei Single Pot Still Whiskeys alle Fässer aus einer Destillerie stammen, findet bei „Pure Pot Still Whiskeys“ oder „Irish Pot Still Whiskeys“ eine Mischung von Destillaten aus mehreren Brennereien statt. Wer die Unterschiede herausschmecken möchte, sollte am besten gleich zu einer Single Pot Still-Abfüllung greifen und die mild komponierten Blends auslassen.
- Lange Reifezeit: Auch wenn länger gereifte irische Whiskeys immer noch selten anzutreffen sind, lohnt es sich danach Ausschau zu halten.
Unsere Empfehlung für einen Irish Single Pot Still
Aktualisiert am 11.12.2023 um 19:05 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Japanese Blended Whisky – die exquisite Sorte
Japanische Blends sind die große Spezialität des Landes: Sie offenbaren die meisterhafte Handwerkskunst ihrer Master Blender, welchen eine wunderbar weiche Whisky-Komposition gelingt. Hochwertige Marken stammen häufig aus den großen Destillerien von Suntory oder Nikka.
Die Basics zu japanischen Blends
- Japanische Blends bestehen aus einer Mischung von Malt Whiskys aus kupfernen Brennblasen und Grain Whiskys aus kontinuierlich betriebenen Column Stills.
- Brennereien wie Yamazaki verfügen über eine große Bandbreite an unterschiedlich geformten Brennblasen, um ganz unterschiedliche Whisky-Stile herstellen zu können.
- Seit 2021 sind japanische Whiskys strenger reguliert: Sie müssen im Land mit Gerstenmalz und japanischem Wasser gebrannt werden und vor Ort in Holzfässern reifen. Bis 2024 läuft eine Übergangsphase, in der nicht-konforme Produkte gekennzeichnet verkauft werden dürfen.
Woran Du einen guten japanischen Blend erkennst:
- Feine Komposition: Die besten japanischen Blends begeistern mit feinen Aromen, die in vielschichtigen Ebenen übereinander liegen und sagenhaft rund schmecken.
- Nur japanische Whiskys: Viele günstige Blends enthalten neben japanischem Whisky auch schottische Destillate. Hochwertige Blends wurden bereits an die neuen Regeln angepasst und enthalten 100 % Japan.
So genießt Du einen japanischen Whisky
- Mit Wasser als Highball: In Japan werden Whiskys häufig mit Sodawasser aufgegossen. Auf diese Weise entsteht ein Drink mit sehr feinen und leichten Whisky-Noten. Perfekt zu rohem Fisch oder anderen japanischen Delikatessen.
Unsere Empfehlung für einen Blended Japanese Whisky
Aktualisiert am 11.12.2023 um 13:51 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Zu den besten japanischen Whiskys

Weitere Whisky-Sorten aus Schottland
Wer von Whisky spricht, meint häufig Scotch. Die wichtige Whisky-Sorte wird ausschließlich in schottischen Destillerien aus Getreide hergestellt. Ein Scotch Whisky muss für mindestens 3 Jahre in Eichenholzfässern in Schottland gelagert werden. Die Fässer dürfen nicht mehr als 700 Liter fassen.
Blended Scotch Whisky – von günstig bis exklusiv
Viele große Scotch-Marken sind Blends: Ob Johnnie Walker, Chivas Regal oder Ballantine’s – sie alle gehören zu den Blended Scotch Whiskys. Die beliebte Whisky-Sorte wird aus einer Mischung von verschiedenen Single Malts und Grain Whiskys hergestellt.
Die Basics zu Blended Whiskys
- Für einen Scotch Blend werden bis zu 40 verschiedene Whiskys unterschiedlicher Destillerien miteinander vermählt. Ein Blend enthält neben Single Malt Whiskys aus Gerstenmalz auch Grain Whiskys aus verschiedenen Getreidesorten.
- Die Single Malt Whiskys für den Scotch Blend werden in einer kupfernen Brennblase zeitaufwendig destilliert. Schneller und günstiger erfolgt die Herstellung der Grain Whiskys in einer Säulendestillationsanlage (Column still).
- Malt Whiskys und Grain Whiskys reifen beide in Eichenholzfässern. Wird auf dem Scotch Blend eine Altersangabe genannt, so bezieht sie sich immer auf beide Whisky-Sorten.
- Der Master Blender verkostet die einzelnen Whiskys und stellt sie für den Blend anhand ihres Duft- und Geschmacksprofils zusammen. Dabei ist die zuverlässige Verfügbarkeit der Whiskys sehr wichtig, da ein Blend möglichst immer gleich schmecken soll.
Woran Du einen guten Blended Scotch erkennst
- Harmonische Komposition: Typische Scotch Blends zeichnen sich durch ein harmonisches Geschmacksprofil aus. Ein guter Blended Whisky soll angenehm und rund schmecken, dabei aber nicht langweilig sein.
- Anteil Malt vs. Grain Whiskys: Je mehr geschmacksgebende Malt Whiskys enthalten sind, umso hochwertiger ist ein Blend üblicherweise. Leider macht kaum eine Marke hierzu eine Aussage. Bei günstigen Blends aus dem Supermarkt ist deutlich mehr Grain als Malt Whisky enthalten.
Unsere Empfehlung für einen Blended Scotch Whisky
Aktualisiert am 11.12.2023 um 20:03 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Blended Malt Whisky – die unterschätzte Sorte
Ein Blended Malt ist eine Komposition aus verschiedenen Single Malts ohne Zusatz von Grain Whisky. Es wird anders als beim Scotch Blend also kein günstiger Grain Whisky zugesetzt. Da ein Blended Malt Whisky nur aus verschiedenen Single Malts komponiert wird, ist er dieser Whisky-Sorte häufig geschmacklich ebenbürtig. Teilweise ergeben sich aus der Mischung von Malt Whiskys verschiedener Destillerien sogar geschmackliche Vorteile: So können verschiedene Stile und Aromenprofile miteinander kombiniert werden, um einen runderen Whisky zu erschaffen.
Unsere Empfehlung für einen Blended Malt Whisky
Aktualisiert am 11.12.2023 um 17:04 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Single Cask Whisky – die individuelle Sorte
Ein Single Cask-Whisky wird wie ein Single Malt in kupfernen Brennblasen hergestellt. Es wird aber nur ein einzelnes Fass aus einer Destillerie abgefüllt. Anders als bei Single Malts findet keine Komposition aus verschiedenen Fässern statt. Entspricht ein Single Malt Whisky einem ganzen Orchester an Aromen, so repräsentiert eine Single Cask-Abfüllung einen einzelnen Solisten. Aus einem Fass lassen sich häufig nur etwas über 200 Flaschen Whisky abfüllen. Single Cask-Abfüllungen sind also stark limitiert und teilweise gefragt.

Cask Strength Whisky – die starke Sorte
Die meisten Whiskys werden vor der Abfüllung in Flaschen mit Wasser auf Trinkstärke verdünnt. Bei Cask Strength Whiskys entfällt dieser Schritt, sie werden also ohne Zugabe von Wasser vom Fass in die Flasche gebracht. Whiskys in Fassstärke zeichnen sich also durch eine besonders hohe Alkoholstärke aus, die häufig über 55 % liegt. Whiskys in Fassstärke versprechen einen besonderen Genuss für Kenner: Mit ihrem hohen Alkoholgehalt bündeln sie besonders viele Aromen zu einem tiefgründigen und intensiven Geschmackserlebnis.
Unsere Empfehlung für einen fassstarken Single Malt
Aktualisiert am 11.12.2023 um 15:31 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Weitere Whiskey-Sorten aus Irland
Irish Whiskey ist mit dem schottischen Whisky eng verwandt, weist jedoch auch einige Unterschiede auf: So werden irische Whiskeys fast immer dreifach destilliert und es gibt Sorten die aus gemälzter und ungemälzter Gerste gebrannt werden. Das Malz wird bis auf wenige Ausnahmen nicht über Torfrauch getrocknet. Der Whiskey wird für mindestens drei Jahre in Holzfässern auf der grünen Insel gelagert. Irische Whiskeys zeichnen sich traditionell durch ein weiches Mundgefühl und milde Aromen aus.
Irish Single Malt – die weiche Whiskey-Sorte
Irische Single Malt Whiskeys feiern seit einigen Jahren eine Renaissance. Zwar sind reife Qualitäten immer noch selten zu finden, dafür überzeugen die Whiskeybrenner von der grünen Insel mit Einfallsreichtum und originellen Fasskombinationen.
Die Basics zu irischen Single Malts
- Ein irischer Single Malt wird aus Gerstenmalz, Wasser und Hefe in Irland gebrannt und stammt aus nur einer Brennerei
- Der Whiskey wird in kupfernen Brennblasen gewonnen, wobei häufig eine dreifache Destillation erfolgt. Sie sorgt für den weichen Charakter und die leichten Aromen des irischen Single Malts
- Irish Single Malts reifen häufig in Eichenholzfässern, die zuvor häufig Bourbon enthielten. Aber auch Vorbelegungen mit Sherry, Cognac, Rum oder exotischen Fässern sind zu finden.
Woran Du einen guten Irish Single Malt erkennst
- Dreifache Destillation: Der typisch weiche Geschmack irischer Single Malts entsteht während der Triple Distillation. Raue Noten werden abgeschliffen und ein weiches Mundgefühl entsteht.
- Spannende Fässer: Bei der Reifung in außergewöhnlichen Fässern entwickeln die irischen Single Malts vielschichtige Aromen.
- Lange Reifung: Viele irische Destillerien wurden erst vor wenigen Jahren neu gegründet. Deshalb sind hohe Altersangaben bei irischen Whiskeys seltener zu finden. Dennoch lohnt der Blick auf diese reifen Releases, welche noch vielschichtiger und voluminöser schmecken.
So genießt Du einen irischen Whiskey
- Pur ohne Eis: Irische Single Malts werden genau wie ihre schottischen Pendants am besten pur aus einem Nosing-Glas verkostet. Bei der Verkostung werden Duft und Geschmack erfasst, aber auch der entspannte Genuss ist möglich
Unsere Empfehlung für einen guten irischen Single Malt
Aktualisiert am 11.12.2023 um 17:46 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Blended Irish Whiskeys – beliebte Sorte zum Mixen
Viele bekannte irische Whiskey-Marken sind Blends. Wenn auf dem Etikett kein Hinweis auf Single Malt oder Single Pot Still zu finden ist, handelt es sich fast immer um einen Blend. Die Herstellung erfolgt ähnlich zu Scotch Blends in großen Säulenbrennanlagen, in welchen sich große Mengen Whiskey kontinuierlich produzieren lassen. Es folgt eine Reifezeit von mindestens 3 Jahren in Fässern innerhalb Irlands.

Weitere amerikanische Whiskey-Sorten
Amerikanische Whiskeys werden aus einer Mischung verschiedener Getreidesorten hergestellt. Die kontinuierliche Destillation in Column Stills ist weit verbreitet. Für die anschließende Lagerung werden neue, frisch ausgebrannte Fässer aus amerikanischer Weißeiche verwendet. Die verschiedenen amerikanischen Whiskey-Sorten unterscheiden sich hauptsächlich in der Wahl des Getreides, sowie in Details der Herstellung und Lagerung.

Rye Whiskey – die robuste Whiskey-Sorte
Neben den großen Bourbon-Marken fristet Rye Whiskey immer noch ein Schattendasein. Zu Unrecht, denn würzige und kräuterige Aromen machen Rye zu einer spannenden Alternative. Ein Rye Whiskey wird aus einer Getreidemischung mit mindestens 51 % Roggen gebrannt und in neuen, ausgebrannten Eichenholzfässern gereift.
Die Basics zu Irish Single Pot Still Whiskeys
- Der Unterschied zwischen Rye Whiskey und Bourbon liegt im Wesentlichen im verwendeten Getreide. So bringt der höhere Roggenanteil häufig würzige und kräuterige Aromen in den Whiskey.
- Auch wenn Bourbon und Rye eng miteinander verwandt sind, schmecken sie doch ganz unterschiedlich. Es lohnt sich herauszufinden, welche der beiden Whiskey-Sorten einem mehr zusagt.
Woran Du einen guten Rye Whiskey erkennst:
- Straight Rye: Muss für mindestens 2 Jahre in neuen, ausgebrannten Eichenholzfässern reifen. Üblich sind mindestens 4 Jahre. Es dürfen Rye Whiskeys aus verschiedenen Destillerien miteinander vermählt werden, solange diese sich im selben US-Bundesstaat befinden.
Unsere Empfehlung für einen Rye Whiskey
Aktualisiert am 11.12.2023 um 22:58 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Single Barrel Whiskey – das Upgrade zu Bourbon & Rye
Wem der Geschmack beliebter Bourbon- und Rye-Sorten zu uniform ist, der ist bei den Single Barrel-Abfüllungen besser aufgehoben. Ein Single Barrel Whiskey wird aus nur einem einzelnen Fass einer Destillerie abgefüllt. Es gibt Single Barrel Bourbons und Single Barrel Rye Whiskeys.
Der Unterschied: Während andere amerikanische Whiskeys üblicherweise aus hunderten von Fässern komponiert werden, stehen hier die Aromen eines einzigen Barrels im Vordergrund.
Die Besonderheit: Ein Single Barrel Whiskey zeigt den ganzen Charakter der Brennerei am Beispiel eines einzelnen American Standard Barrels mit nur rund 200 Litern. Jede Abfüllung schmeckt also etwas unterschiedlich. Eine besondere Rarität verknüpft sich – anders als bei schottischen Single Cask Whiskys – damit aber nicht unbedingt: Amerikanische Single Barrel Whiskeys werden unter gleichem Namen immer wieder neu aufgelegt.
Unsere Empfehlung für einen Single Barrel Whiskey
Aktualisiert am 11.12.2023 um 19:15 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Tennessee Whiskey – die gefilterte Variante
Fast alle Tennessee Whiskeys sind gleichzeitig auch Bourbons. Die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Sorten überwiegen. Der wichtigste Unterschied ist der Lincoln Conty Process: Dabei wird der ungereifte Whiskey durch eine dicke Holzkohleschicht (z.B. aus Ahornholz) gefiltert. Dies soll den Tennessee Whiskey weicher und milder machen.
Ein Tennessee Whiskey wird im US-Bundesstaat aus mindestens 51 % Mais gebrannt und anschließend durch mehrere Schichten von Holzkohle gefiltert. Es folgt analog zum Bourbon eine Reifung in neuen, ausgebrannten Eichenholzfässern.
Jack Daniel’s prägt als große Marke die Whiskey-Sorte und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sie in dieser Form überhaupt existiert. Am Ende handelt es sich um eine regionale Variante des Bourbons, die man gerne dazu nutzt, um sich von anderen Herstellern abgrenzt.
Unsere Empfehlung für einen Tennessee Whiskey
Aktualisiert am 11.12.2023 um 22:58 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Weitere japanische Whisky-Sorten
Japanese Single Malt – die hochkarätige Whisky-Sorte
Der weltweite Boom hat seit einigen Jahren auch die japanischen Whiskys erfasst: In der Folge sind viele Single Malts und Blends aus Nippon im Preis deutlich gestiegen – wenn sie nicht wie viele ältere Raritäten komplett vergriffen sind.
Die Basics zu japanischen Single Malts
- Japanische Single Malts bestehen aus Whiskys einer einzelnen japanischen Destillerie, die in kupfernen Brennblasen aus gemälzter Gerste hergestellt werden.
- Brennereien wie Yamazaki verfügen über eine große Bandbreite an unterschiedlich geformten Brennblasen, um ganz unterschiedliche Whisky-Stile herstellen zu können.
- Die Single Malts reifen ergänzend zu Fässern aus amerikanischer oder europäischer Eiche teilweise auch in Casks aus japanischer Mizunara-Eiche.
- Single Malts mit langer Reifezeit sind häufig schwer erhältlich oder entsprechend kostspielig – doch auch jüngere japanische Whiskys haben ihren Reiz.
Woran Du einen guten japanischen Single Malt erkennst
- Renommierte Destillerie: In Japan gibt es nur eine Handvoll bekannter Single Malt-Brennereien. Sie stehen mit ihrem Namen für eine besondere Güte der Whiskys.
- Feine Komposition: Japanische Single Malts zeichnen sich häufig durch eine besonders fein ausbalancierte Komposition aus. Der Brennmeister kombiniert hierzu eine Vielzahl von Fässern zu einem runden Genusserlebnis
Unsere Empfehlung für einen japanischen Single Malt
Aktualisiert am 11.12.2023 um 21:10 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Deutsche Whisky-Sorten
In Deutschland gibt es historisch betrachtet keine echte Whisky-Tradition. Und so sind praktisch alle deutschen Whisky-Destillerien neue Gründungen, die sich in ihrer Ausrichtung und ihren Herstellungsverfahren häufig an schottischen Single Malts orientieren. Die Qualität hat über die Jahre deutlich zugelegt und so lassen sich heute auch gute deutsche Whiskys finden – mit einigen Abstrichen beim Alter, denn lange gereifte Malts made in Germany findet man praktisch nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die deutschen Brennmeister genügend Geduld aufbringen, um auch in diesem Bereich noch aufzuholen.
Deutscher Single Malt Whisky
- Diese Sorte wird analog zum schottischen Vorbild aus gemälzter Gerste in kupfernen Brennblasen hergestellt und anschließend in Eichenholzfässern gelagert. Um das jüngere Alter auszugleichen, findet häufig eine multiple Reifung in unterschiedlich vorbelegten Fässern statt (z.B. Bourbon/Sherry/Wein/Port/Cognac).
Deutscher Rye Whiskey
- Angelehnt an die amerikanische Whiskey-Tradition stellen auch deutsche Brennmeister ein Destillat her, welches aus einer Getreidemischung mit hohem Roggenanteil gebrannt wird. Die Lagerung an in neuen, aber auch gebrauchten Eichenholzfässern erfolgen.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 18:39 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API

Whisky-Sorten aus aller Welt
Ob Rye Whiskey aus Finnland, Single Malts aus Taiwan oder Blends aus Südafrika – auch in vielen anderen Ländern auf der Welt wird Whisky gebrannt. Nicht alle Abfüllungen sind Gold wert, auch wenn sie verführerisch im Glas schimmern. So gehören zu den meistgetrunkenen „Whiskys“ der Welt auch viele indische Blends von eher mäßiger Qualität. Und doch lassen sich in vielen Ländern rund um den Globus immer wieder Perlen finden, die in ihrer Qualität den schottischen oder amerikanischen Vorbildern in nichts nachstehen und die mit exotischen Aromen Kenner und Liebhaber begeistern.
Aktualisiert am 11.12.2023 um 20:54 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Whisky oder Whiskey – was es über die Sorte verrät
Bei den verschiedenen Whisky-Sorten fällt einem häufig als erstes die unterschiedliche Schreibweise auf. Mal wird Whisky mit „y“ geschrieben, mal Whiskey mit „ey“. Doch was ist richtig?
Tatsächlich hat sich für Whisky-Sorten aus unterschiedlichen Ländern eine jeweils eigene Schreibweise etabliert:
Schreibweise | Häufigstes Land |
Whisky | Schottland Japan |
Whiskey | Irland USA Kanada |
Über die Schreibweise wird auch eine bestimmte Tradition ausgedrückt, in welcher die hergestellten Whiskys stehen. Hier erfährst Du mehr über die Unterschiede zwischen Whisky und Whiskey.
Die häufigsten Fragen zu Whisky-Sorten
Welches sind die beliebtesten Whisky-Sorten?
Zu den bekanntesten und beliebtesten Whisky-Sorten zählen Scotch Whiskys (Single Malts und Blends), Bourbon Whiskeys und Irish Whiskeys. Sie unterscheiden sich in ihrer Herkunft, den verwendeten Getreidesorten und der Herstellung – vor allem aber im Geschmack voneinander.
Was ist ein Single Malt Whisky?
Ein Single Malt Whisky wird in kupfernen Brennblasen aus gemälzter Gerste destilliert. Er wird aus mehreren Fässern nur einer Destillerie komponiert und gilt deshalb als besonders hochwertig. Die bekanntesten Single Malts kommen aus Schottland.
Welche Whisky-Sorte ist für Einsteiger geeignet?
Wer als Whisky-Einsteiger mit dem Verkosten der Spirituose beginnen möchte, hat viele Optionen: Wir empfehlen in jedem Fall direkt mit hochwertigen Single Malts, Bourbon oder Irish Whiskeys zu beginnen. Wer mit einem Whisky-Probierset startet oder sich selbst eine Whisky-Starter-Box für Anfänger zusammenstellt, hat die Möglichkeit ganz unterschiedliche Whisky-Sorten miteinander zu vergleichen und über die Aromen herauszufinden, welcher Charakter einem bei einem Whisky oder Whiskey am meisten zusagt.
Die wichtigsten Whisky-Sorten im kompakten Vergleich:
Whisky-Sorte | Herkunft | Getreide | Lagerung |
---|---|---|---|
Single Malt Whisky | Schottland | Gemälzte Gerste | Eichenholzfässer |
Blended Scotch Whisky | Schottland | Getreide | Eichenholzfässer |
Irish Whiskey | Irland | Getreide | Holzfässer |
Bourbon Whiskey | USA | Mind. 51 % Mais | Neue Eichenholzfässer |
Rye Whiskey | USA | Mind. 51 % Roggen | Neue Eichenholzfässer |
Japanischer Whisky | Japan | Getreide | Holzfässer |
10 Kommentare
Super Artikel. Wie immer sehr informativ. Ich lese den Newsletter immer sehr gerne. Nur haben mir hier die kanadischen Vertreter gefehlt. Vielleicht bekommen sie ja mal einen eigenen Beitrag.
Viele Grüße
Swen
Viele spannende Erläuterungen, Vorträge, Anregungen und Produktempfehlungen machen Ihre Beiträge vielseitig, interessant und sehr informativ. Lese Ihre Newsletter regelmäßig und kann nur sagen Top-Berichte und weiter so.
Ich genieße mittlerweile schon seit 5 Jahren guten Whisky. Früher mochte ich den Geschmack nicht, lag aber wahrscheinlich eher an der Sorte. Four Roses, Jim Beam, Jameson ist halt nicht so das Wahre.
Irgendwann ist mir der Dimple in die Hand gefallen. Da kam dann mein Interesse. Mittlerweile bevorzuge ich die torfig-rauchigen alá Talisker, Laphroaig, Lagavulin, Kilchoman…
Ich freu mich immer über euren Newsletter. So erfahre ich viel zum Thema Whisky und lerne ständig neue Sorten kennen!
Hallo und vielen Dank für den Artikel. Bisher war der Kauf eines Whiskys für mich immer ziemliche Glückssache. Mit Jim Beam, Jack Daniels & Co. könnte man mich persönlich jagen.
Der Uigeadail von Ardbeg hingegen lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Und als ich gerade dachte, ich Einsteiger hätte den Unterschied verstanden Bourbon vs. Single Malt, habe ich in guter Erwartung Chivas Regal probiert…naja, so einfach war es dann doch nicht. Hier lese ich jetzt, warum.
Ich hoffe, dass ich mit eurer Unterstützung zukünftig passendere Whiskys für meinen Geschmack finde.
Ich probiere mich dann mal durch einige eurer torfigen Empfehlungen 🙂
Hallo Sabrina,
wenn du einen torfigen Whisky probieren möchtest… ich liebe den Laphroaig Quarter Cask Islay Single Malt Scotch Whisky.
Grüße
Heike
Hallo Sabrina,
Ardbeg Ten ist auch sehr gut. Mir gefällt auch der Smokehead Rum Riot. Sind beide auch noch im erschwinglichen Rahmen.
Gruß Mathias
Was für ein toller Artikel. Lesen macht schlau. Habe selten so viel in so kurzer Zeit über Whiskey gelernt.
Danke für das schöne Lob. Wir freuen uns sehr, dass Dir unser Artikel gefallen hat!
Viele Grüße
Lukas vom Malt Whisky Magazin
Eine (soweit ich das als absoluter Laie bewerten kann) hervorragende Übersicht mit sehr guten Erläuterungen. Ich werde gerne die anderen Artikel auf dieser Seite lesen um mich mal in diese Thematik “einzuarbeiten”. Endlich habe ich eine grobe Vorstellung von dem, was da immer in den Kneipen unter Whisky/Whiskey so alles steht!
Danke für dein Lob, wir freuen uns sehr!