- Tipp 1: Lege ein Notizbuch für deine Whisky Tasting Notes an
- Tipp 2: Bestimme den Charakter eines Whiskys
- Tipp 3: Notiere die prägenden Aromen des Whisky
- Tipp 4: Konzentriere dich auf die wichtigsten Tasting Notes
- Tipp 5: Aufschreiben und hervorheben – eine gute Methode
- Unsere Vorlage für Whisky Tasting Notes
Tipp 1: Lege ein Notizbuch für deine Whisky Tasting Notes an
Bevor es losgehen kann mit dem Notieren deiner Whisky Tasting Notes brauchst Du als erstes das passende Werkzeug: Das kann eine alte Kladde sein oder ein neu gekauftes Notizbuch, in welchem genug freie Seiten nur darauf warten mit Eindrücken von der Verkostung gefüllt zu werden.
Idee: Dein Tasting-Notizbuch
Organisiere dir ein Notizbuch im Format DIN A5 mit linierten Seiten. Wir haben für unsere Tasting Notes über Jahre hinweg japanische Notizbücher des Typs Mnemosyne 195 verwendet. Sie sind nicht günstig, aber sehr hochwertig verarbeitet und verfügen über die praktische Fähigkeit, dass man einzelne Seiten heraustrennen kann.
Im Grunde genommen ist es egal, welches Notizbuch du zu deinem Tasting Notes Buch machst – am wichtigsten ist, dass Du es gerne verwendest und es ein gutes Format hat, um es immer mitzunehmen.
Aktualisiert am 10.12.2023 um 03:49 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Während der Verkostung eines Whiskys strukturieren wir die Seiten gerne so, dass oben der Name des Whiskys und gegebenenfalls weitere Fakten zur Abfüllung stehen. Dann folgen zwei unterteilte Abschnitte für Geruch und Geschmack. In diesen notieren wir alle Eindrücke zum Charakter ebenso wie die einzelnen Aromen, welche wir im Tasting erkannt haben.
Idee: Dein Tasting Notes Ordner
Viele Leser von MALT WHISKY verwenden gerne unseren Tasting-Bogen, den es für alle Club-Mitglieder kostenfrei zum Download gibt. Doch wohin mit den ausgefüllten Zetteln?
Ein Ordner im Format DIN A4 leistet hier praktische Dienste: In ihm lassen sich die Tasting-Bögen nach Verwendung einfach abheften. Der praktische Vorteil gegenüber dem Notizbuch ist die Möglichkeit eine individuelle Sortierung vorzunehmen. So kann man die Tasting-Bögen zum Beispiel nach Name des Whiskys von A bis Z sortieren, nach Datum oder auch nach Region.
Ein Nachteil dieser Methode ergibt sich beim mobilen Einsatz: Wer will schon mit Klemmbrett und Tasting-Bogen auf einer Whiskymesse herumlaufen und im Rucksack immer einen Leitz-Ordner mit sich herumtragen? Wer häufig Whiskys unterwegs und an unterschiedlichen Orten verkostet, fährt mit einem Whisky Tasting Notes Buch besser.

Tipp 2: Bestimme den Charakter eines Whiskys
Stelle den oder die Whiskys, ein paar Nosing-Gläser und deine Schreibutensilien bereit. Gleich geht es los mit der Verkostung!
Falls Du noch nicht weißt, welcher Stil am besten zu Dir passt, lege dir am besten erst einmal ein Whisky-Tasting-Set zu: In diesem findest Du eine Auswahl von unterschiedlichen Single Malts in Probiergrößen.
Wer einen Whisky im Glas hat, der will am liebsten gleich losstürmen und alle Aromen erkennen und notieren. Doch es lohnt sich bei Verkostung erst noch einmal einen Schritt zurückzutreten und sich mit dem Charakter eines Whiskys zu beschäftigen.
Viel wichtiger als jedes einzelne Aroma korrekt zu bestimmen ist es, den Charakter eines Whiskys richtig einzuordnen. Denn während die Aromen eines Whiskys häufig sehr individuell sind und jeder Genießer etwas anderes riecht oder schmeckt, so herrscht hier ein größerer Konsens.
Versuche während der Verkostung als erstes Begriffe zu finden, welche das Mundgefühl umschreiben: Ist der Whisky weich oder würzig? Hat er einen leichten oder einen schweren Körper? Wirkt er jung und frisch oder reif und gesetzt?
Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die wichtigsten Begriffe zur Bestimmung des Whisky-Charakters:
Charakter | Mögliche Eigenschaften A | Mögliche Eigenschaften B |
---|---|---|
Textur | weich, cremig, ölig, seidig, wachsartig, | würzig, trocken, staubig, herb, adstringierend |
Körper | leicht, sanft | schwer, kräftig, wuchtig, robust |
Reife | jung, frisch, prickelnd | reif, gesetzt |
Breite | schmal, schlank | breit, vollmundig |
Komplexität | geradlinig | komplex, vielschichtig |
Balance | ausgewogen, rund, harmonisch | unrund, rumpelig |
Tipp 3: Notiere die prägenden Aromen des Whisky
Hauptaromen: Bei den meisten Whiskys gibt es einige Aromen, die besonders gut zu erkennen sind. Schreibe sie am besten direkt stichpunktartig auf.
Nebenaromen: Dahinter liegen häufig weitere Aromen, die sich teilweise nicht ganz so leicht bestimmen lassen. Sei es, dass sie nicht ganz so deutlich ausprägt sind oder überlagert werden. Oder wir glauben den Geschmack zu erkennen, können ihn aber nicht in Worte fassen. Bei letzterem Punkt hilft häufig ein Whisky Tasting Wheel, welches die häufigsten Aromen in übersichtlicher Form bereithält. Auch diese nachgelagerten Aromen solltest Du notieren.
Was Du tun kannst, wenn das Erkennen der Aromen schwerfällt
Es gibt immer wieder auch Whiskys, bei denen sich keine Aromen besonders klar hervorheben. Wenn du mit dem Aromenrad nicht weiterkommst, kannst du auch nach dem Ausschlussprinzip vorgehen: Wonach schmeckt der Whisky nicht? Teilweise lässt sich so die Aromenwelt eingrenzen und genauer beschreiben. Manchmal hilft es auch in die Küche zu gehen, um nach ähnlichen Aromen Ausschau zu halten. Wir machen das öfter bei Kräutern und Gewürzen: Wir kennen sie teilweise nicht gut genug, um sie genau zuzuordnen – eine Duftprobe schafft hier Klarheit.
Wenn gar nichts hilft: Konzentriere ich in diesem Fall verstärkt auf den Charakter, das Mundgefühl und die sonstigen sensorischen Eindrücke. Notiere auch diese Eindrücke in deinen Whisky Tasting Notes. Es gibt Single Malts, die hauptsächlich über ihre Struktur kommen und dennoch großartig sind. Und manchmal hilft auch einfach nur den Whisky zurückzustellen und ihn bei nächster Gelegenheit noch einmal neu zu verkosten. Nicht jeder Whisky ist für jeden Tag perfekt.
Tipp 4: Konzentriere dich auf die wichtigsten Tasting Notes
Wer einen Whisky verkostet und parallel immer fleißig seine Tasting Notes notiert, sieht sich schnell einer wachsenden Zahl an Eindrücken gegenüber. Da ist ein Whisky: Er ist mild. Er ist fruchtig. Ist er würzig? Ja auch irgendwie. Und ist da nicht auch eine Spur Rauch?
Wer sich nicht bremst und die Zahl der aufgeschriebenen Aromen und Eindrücke limitiert, der hat in seinen Tasting Notes schnell einen Gemischtwarenladen mit einer Vielzahl an Begriffen. Liest man sich diese Notizen später noch einmal durch, kann man nicht mehr genau sagen, wie der Whisky eigentlich geschmeckt hat.
Sich beim Tasting zu fokussieren, ist deshalb wichtig: Hat man bei einem Whisky zum Beispiel Assoziationen von Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Erdbeeren, dann überlegt man welcher Begriff am besten passt. Am Ende notiert man dann im Idealfall nur einen oder maximal zwei Begriffe für das erkannte Aroma – das reicht aus, um die Abfüllung auch später wieder zu identifizieren.
Nicht nur beim Tasting, sondern auch bei den Verkostungsnotizen ist weniger manchmal mehr!
Tipp 5: Aufschreiben und hervorheben – eine gute Methode
Beim Notieren von Tasting Notes ist es eine gute Idee in zwei Phasen vorzugehen:
- Aufschreiben: In dieser Phase notieren wir erst einmal alle Aromen vom Anfang des Mundraums über den Mittelteil bis zu Abgang und Nachhall.
- Hervorheben: Jetzt markiert man die wirklich wichtigen Notes mit einem Stift. Wir umkreisen sie immer am liebsten, um sie so hervorzuheben. Du kannst aber auch einen Textmarker verwenden, um besonders relevante Eindrücke zu kennzeichnen.
- Zusammenfassen: Notiere ein kurzes Fazit zu jedem Whisky, in welchem du auch vermerkst, wie gut er dir gefallen hat. So kannst Du dich beim Lesen der Whisky Tasting Notes später erinnern, welche Abfüllungen dir besonders zugesagt haben.

Unsere Vorlage für Whisky Tasting Notes
Wir waren mit den Vorlagen für Whisky Tasting Notes aus dem Internet nie ganz zufrieden. Deshalb haben wir unser eigenes Exemplar gestaltet. Der MALT WHISKY Tasting-Bogen als Vorlage bietet folgende Vorteile:
- Whisky-Profil: Vermerke hier die Fakten einer Abfüllung wie Alter, Abfüllstärke oder verwendete Fässer. Für naturbelassene Whiskys gibt es extra Checkboxen.
- Farbe: Beim Blick gegen das Licht lässt sich die Farbe eines Whiskys erkennen. Kreuze die entsprechende Schattierung an.
- Charakter: Unsere praxiserprobten Aromen-Labels helfen dabei, den Charakter eines Whiskys korrekt zu bestimmen.
- Tasting Notes: Notiere die Aromen in Mund und Nase in Stichpunkten auf dem Bogen und halte deine Eindrücke bei der Verkostung direkt fest.
Als Mitglieder unseres kostenlosen Whisky-Clubs könnt Ihr Euch den Tastingbogen ganz einfach gratis herunterladen und ihn für eure persönlichen Verkostungen verwenden. Meldet euch einfach mit Eurer E-Mailadresse an – nach Bestätigung eurer Adresse senden wir Euch den Link zum Download zu: