
Der Limited-Edition-Trick
Das Vorwissen: Einige Whiskys werden als “limitierte” oder sogar “streng limitierte” Sonderedition herausgebracht. Diese speziellen Whiskys unterscheiden sich von Standardabfüllungen durch ihre nur begrenzte Verfügbarkeit. Der Begriff Limited Edition ist nicht geschützt und kann als Bezeichnung für jede erdenkliche Anzahl an Flaschen verwendet werden.
Der Trick: Die Limitierung von Flaschen soll bei Genießern die Angst wecken “etwas zu verpassen”, wenn man nicht direkt eine Flasche kauft. FOMO (fear of missing out) lautet der englische Begriff dazu. Die Brennerei versucht etwa durch Marketing und Bewerbung durch Influencer einen Hype für die limitierten Editionen zu erzeugen. Jede weitere Abfüllung einer Edition sorgt für erneute Aufmerksamkeit für die Brennerei und verleitet zum Sammeln von Whiskys, da die Sammlung ansonsten nicht vollständig wäre.
Das Problem: Häufig ist der Grad der Limitierung für den Whisky-Fan nicht direkt zu durchschauen. Teilweise ist gar keine maximale Flaschenanzahl bekannt oder es wird eine hohe Zahl von zum Beispiel weit über 20.000 Flaschen abgefüllt. Manche limitierte Whiskys sind so auch noch Jahre später erhältlich. Zusätzlich werden Limited Editions im Vergleich zu Standardabfüllungen zu deutlich höheren Preisen verkauft. Der Aufpreis liegt meist in der Limitierung begründet und bezeugt nicht unbedingt eine höhere Qualität.
Der Tasting Notes-Trick
Das Vorwissen: Tasting Notes auf der Flasche oder in den Pressemitteilungen der Hersteller sollen einen Eindruck von den Aromen eines Whiskys in Nase und Mund geben. Für viele Genießer sind diese vermeintlich neutralen Tasting-Notizen ein wichtiger Anhaltspunkt bei der Auswahl eines Whiskys.
Der Trick: Die Tasting Notes auf den Etiketten und der Webseite der Hersteller werden häufig von der Marketing-Abteilung erstellt. Entsprechend frei wird hier fabuliert, sollen angeblich außergewöhnliche Aromen den Absatz des Whiskys befördern.
Das Problem: Ein Whisky-Hersteller möchte seinen Whisky vor allen Dingen verkaufen und lobt ihn daher zwangsläufig in den höchsten Tönen. Offizielle Tasting Notes sollte man daher nur als groben Anhaltspunkt nehmen – allzu häufig entspringen allzu exotische Aromen eher der Fantasie des Texters oder sind zumindest außergewöhnlicher dargestellt, als man sie selber schmeckt.
Der Multiple-Casks-Trick
Das Vorwissen: Ein Whisky erhält einen Großteil seiner Aromen (rund 80 %) aus den Eichenholzfässern in denen er lagert. Diese waren zuvor häufig mit Bourbon, Sherry oder Wein vorbefüllt. Viele Hersteller setzen nur eine Fasssorte ein, während andere ihren Whisky in zwei oder drei Arten reifen lassen.
Der Trick: Findige Whisky-Macher verwenden noch deutlich mehr verschiedene Fässer mit den unterschiedlichsten Vorbefüllungen. Auf diese Weise kommen schnell mehr Aromen in einen häufig jungen Single Malt und der Eindruck von Vielschichtigkeit entsteht.
Das Problem: Der Whisky erhält durch die kurze Lagerung in vielen verschiedenen Fässern vor allem oberflächliche Aromen, jedoch keine wirkliche Reife und Tiefe. Gerade Einsteiger sind schnell beeindruckt von der großen Fassauswahl auf dem Papier und dem Potpourri an Geschmacksnoten im Mund. Wer genauer hinschmeckt merkt aber schnell, dass die Aromen relativ flach und wie „darübergebügelt“ wirken. Hinter der ersten Ebene kommt häufig nicht viel. Zugleich wirken viele Multiple-Casks-Whiskys in ihrer Komposition schlicht unrund und überladen – mehr Fässer sind häufig nicht besser, als wenige gute Casks.

Der Sherry-Cask-Trick
Das Vorwissen: Sherryfässer haben den Ruf, besonders komplexe Aromen in den schottischen Whisky zu bringen. Wir haben sofort das Bild von uralten Bodega-Casks vor Augen, die im Dämmerlicht alter Gewölbe in Spanien nur darauf warten, dass ein schottischer Whisky-Macher sie abholt und sie mit feinstem Single Malt befüllt.
Der Trick: Bei den meisten Fässern handelt es sich um so genannte Sherry-seasoned casks, die nach festgelegten Spezifikationen speziell für die Whisky-Brennereien gefertigt werden. In riesigen Hochregallagern lagern diese mit frischem Sherry befüllten Fässer für einige Monate – sie werden mit dem Sherry aromatisiert. Was viele Genießer nicht wissen: Bis zu 10 Liter Sherry befinden sich bei Lieferung nach Schottland noch im Fass, weitere 20 Liter sind in den Fasswänden. Bei einem Sherry-Hogshead mit 250 Litern ist das schon ein ordentlicher Anteil, welcher den Whisky schnell aromatisch prägen wird.
Das Problem: Mit einem Finish in Sherryfässern lassen sich in kurzer Zeit kräftige Fruchtaromen in einen Whisky bringen. Mit der Lagerung in den spanischen Fässern lassen sich so auch langweilige Malts schnell aufhübschen. Single Malts, die komplett und über viele Jahre hinweg in Sherryfässern reifen, sind diesen Whiskys mit Finish häufig überlegen. Es ist anzunehmen, dass Sherry-seasoned-Casks nicht die gleiche aromatische Tiefe und Vielfalt in einen Whisky bringen wie alte Bodega-Casks. Ehrlicherweise muss man aber zugeben, dass der enorme Bedarf an Sherry-Casks ohne die Seasoned-Casks kaum zu decken wäre.

Der Virgin-Oak-Trick
Das Vorwissen: Neue Eichenholzfässer bezeichnet man auch als Virgin Oak Casks. Sie werden in der schottischen Whisky-Industrie traditionell eher zurückhaltend eingesetzt. Das liegt daran, dass diese Fässer sehr intensive Holznoten in den Whisky bringen. Lagert ein Single Malt nun aber für 10 Jahre oder länger in diesen Fässern, entsteht oft eine scharfe, holzige Note.
Der Trick: Füllt man einen frisch gebrannten Whisky in Virgin Oak Casks, dann lässt sich schnell Reife simulieren. Schon nach drei Jahren hat das Destillat eine gut erkennbare Eichenholznote. Auch langweilige ältere Whiskys aus dem Lagerhaus lassen sich in den neuen Fässern gezielt „aufpeppen“ und mit zusätzlichen Holzaromen versehen.
Das Problem: Der flüchtige Genießer schmeckt die intensiven Eichenholznoten und verbindet sie mit einer langen Fassreife. Wer aufmerksam verkostet merkt aber schnell, dass hinter der prägnanten Holznote nur wenige andere Aromen warten. Das frische Eichenholz dominiert den Geschmack und lässt kaum Raum für andere Noten. Tatsächlich gibt es natürlich auch gute Virgin Oak-Whiskys. Bei jungen Whiskys überdecken die Holzaromen aber häufig gezielt das unreife Alter des Single Malts. Erhält ein alter Whisky nach vielen Jahren im Fass plötzlich noch ein Finish in Virgin Oak Casks, dann ist häufig Vorsicht angebracht.

Der Farbstoff-Trick
Das Vorwissen: Ein Whisky mit kräftiger Farbe wirkt automatisch reifer. Die Destillerien können hier ganz legal nachhelfen und ihre Whiskys mit dem Lebensmittelfarbstoff Zuckerkulör (E150) nachfärben. Offiziell heißt es häufig, dass es um die Einheitlichkeit der Farbe über viele Flaschen hinweg geht und man den Käufer nicht verwirren will.
Der Trick: Gerade bei jüngeren Whiskys wird bei der Farbe mit deutlich mehr Zuckerkulör (E150) als nötig nachgeholfen. Und so sind die No-Age-Statements im Portfolio vieler bekannter Brennereien teilweise die Whiskys mit der dunkelsten Tönung.
Das Problem: Die Beurteilung der Whisky-Farbe wird durch die Zugabe von Zuckerkulör ad absurdum geführt. Da das Nachfärben nur kosmetische und verkaufstechnische Gründe hat, könnte sie beim Naturprodukt Whisky eigentlich entfallen. Solange naturbelassene Whiskys sich aber nicht deutlich besser verkaufen als ihre gefärbten Pendants, wird sich daran wohl leider sobald nichts ändern.

Der Hohe-Altersangabe-Trick
Das Vorwissen: Schottischer Whisky reift häufig für viele Jahre und Jahrzehnte in Eichenholzfässern. Während der langen Lagerzeit wird der Geruch und Geschmack des Whiskys entscheidend geprägt. Eine häufige Annahme ist: Je älter der Whisky, umso besser ist auch der Geschmack. Doch das stimmt nicht immer. Entscheidender als ein hohes Alter ist die Qualität der für die Reifung verwendeten Fässer und der richtige Zeitpunkt der Abfüllung.
Der Trick: Einige Whisky-Abfüller sind spezialisiert auf Whiskys mit besonders hoher Altersangabe. Die hohe Zahl von 20 Jahren und mehr auf dem Etikett soll suggerieren, dass es sich um einen besonders seltenen und zwangsläufig qualitativ hochwertigen Whisky handelt. Ein gutes Beispiel sind die Ben Bracken Whiskys von LIDL, welche zu einem verblüffend niedrigen Preis häufig ein sehr hohes Age-Statement versprechen.
Das Problem: Bei der Reifung entwickeln sich manche Whiskys im Fass auch nach vielen Jahren der Reifung nicht wie gewünscht oder der optimale Zeitpunkt wurde verpasst. Diese Whiskys können dann von der herstellenden Brennerei nicht verwendet werden. Viele dieser Whiskyfässer werden an Zwischenhändler verkauft und landen dann über Umwege in der Flasche. Im positiven Fall kann es sich um exzellente Whiskys handeln, die einfach nur ungewöhnliche Aromen aufweisen. Im negativen Fall entspricht die Qualität des Whiskys nicht dem hohen Alter – der Whisky ist also alt, aber nicht unbedingt ein Highlight.
Whisky-Tricks vermeiden – bessere Single Malts genießen
Die Reifung eines Whiskys lässt sich nicht verkürzen und im Schnelldurchlauf absolvieren. Mit den oben genannten Tricks können Whisky-Macher aber gezielt Reife vortäuschen und ihre Abfüllungen älter und vielschichtiger wirken lassen, als sie es in Wirklichkeit sind. Denn jedes gesparte Jahr im Fasslager bedeutet am Ende bares Geld – vor allem, wenn man seine jungen Whiskys dennoch zu hohen Preisen abgesetzt bekommt. Dies geht zulasten von Whisky-Brennereien, welche ohne Tricks produzieren und einfach warten, bis ihre Destillate wirklich reif für die Abfüllung sind.
Vor den meisten der oben genannten Tricks kann man sich beim Whisky-Kauf schützen. Hier unsere Tipps:
Das Alter: Ein hohes Age Statement ist zwar kein zuverlässiger Garant für einen großartigen Whisky – aber in Kombination mit einer seriösen Fassauswahl doch ein wichtiger Indikator. Die Chance einen x-beliebigen Whisky mit Age Statement zu wählen und eine Pleite zu erleben ist viel geringer, als wenn man den gleichen Versuch mit einem beliebigen Whisky ohne Altersangabe unternimmt.
Die Anzahl der Fässer: Die Auswahl der Fässer muss zum Whisky passen. Reift ein junger Whisky in sehr vielen unterschiedlichen Fässern, ist häufig Vorsicht geboten. Hier sollte man hinterfragen, welchen Einfluss vier oder mehr Fässer in so kurzer Zeit überhaupt auf den Whisky haben können. Weniger ist hier häufiger mehr.
Die Qualität der Fässer: Je frischer ein Fass ist, umso intensiver sind die Aromen, die es in den Whisky bringt. Im Idealfall geben Brennereien an, wie viele Vorbefüllungen ihre Fässer haben.
- First-fill-Fässer werden nach ihrer Vorbefüllung (etwa mit Bourbon oder Sherry) das erste Mal mit Single Malt Whisky befüllt und bringen besonders viele Aromen in den Whisky
- Second-fill-Fässer werden das zweite Mal mit einem Single Malt befüllt, die Intensität ist hier schon geringer
- Refill-Casks werden dreimal, viermal oder noch häufiger verwendet. Sie bringen trotz Aufarbeitung des Fasses deutlich weniger Aromen in den Whisky
Die Transparenz der Destillerie: Einige Whisky-Brennereien sind transparenter als andere, was die Nennung der verwendeten Fässer angeht. So können sich Genießer schon vor dem Kauf fundiert informieren. Wichtig ist auch hier, dass die verwendeten Fässer zum Whisky passen und in ihrer Auswahl Sinn ergeben.
Naturbelassene Qualität: Wer keine Lust mehr auf Tricks mit E150 hat, der wird bei den Single Malts ohne Farbstoff fündig. Hier gibt es längst eine große Auswahl an exzellenten Single Malts, die zum gleichen Preis eine ungefärbte und ungefilterte Qualität ins Glas bringen.
Tasting Notes: Die offiziellen Geschmacksnotizen sollte man eher als Werbung betrachten. Persönliche Einschätzungen von Kennern und Genießern, welche den Whisky schon probiert haben, sind häufig zutreffender und wertvoller.
10 Kommentare
Worauf achtet Ihr beim Whisky-Kauf?
Seitdem ich maltwhisky.de kenne, achte ich auf Eure Bewertungen. Bisher bin ich von keiner Eurer Empfehlungen enttäuscht worden 😎
Hallo Martin,
die wichtigsten Punkte haben wir im Artikel eigentlich schon genannt: Ein guter Whisky muss nicht immer ein hohes Age Statement haben, aber die Reife muss stimmen und zum Stil des Whiskys passen. Die Qualität der Fässer und ihre Vorbefüllung ist für uns auch sehr wichtig. Eine etwas höhere Abfüllstärke ist häufig auch ein Pluspunkt, da die Aromen so mehr Volumen und Tiefe bekommen. Am Ende zählt aber eigentlich nur, dass der Whisky gut schmeckt – und das kann man nur in einem Tasting herausfinden. Wenn man sich vorher zu einer bestimmten Abfüllung einliest, kriegt man häufig aber schon ein Gefühl dafür, ob sie einem zusagen könnte.
Viele Grüße
Lukas vom MALT WHISKY Magazin
Interessanter Beitrag, oftmals ist es leider eine Kombination der dargestellten Punkte, die eingesetzt werden, um irgendeinen x-beliebigen Whisky zu lancieren. Ein anderer Punkt, den ich in den letzten Jahren oftmals gesehen habe: schreiend bunte Tubes mit Fabelwesen und sonstigem Gedöns (besonders Duty-Free und/oder Diageo).
Hallo,
momentan ärgert mich massiv, dass die neuen Distillers Editions nicht mehr das Alter und viel schlimmer auch nicht mehr die Qualität der alten Varianten haben. Trotzdem steigt teilweise der Preis. Ich kann verstehen, dass durch die Inflation vieles teurer geworden ist, aber gerade für Konzerne wie Diageo müsste so etwas leichter zu verkraften sein. Was sollen die kleinen Destillerien denn sagen?!
Sehr interessanter Beitrag über die Hersteller-Tricks! Da habe ich mich sicher schon das eine oder andere Mal hinters Licht führen lassen.
Bei einer Sammlung von 110 Whisk(e)y Sorten der Welt, hat mich sicher schon der eine oder andere betrogen. Es würde mich auch nicht wundern wenn manche Hersteller zur Maximierung des Profits und zur Verschleierung des Geschmackes noch Holzspäne in die Fässer geben.
Die Aktion mit den Holzspänen wäre definitiv illegal und ich glaube nicht, dass die Hersteller so etwas riskieren würden. Sie könnten ja nicht sicher sein, dass nicht jemand der im Warehouse arbeitet, so etwas weitererzählt.
Ich denke aber, dass man über die Auswahl der Fässer und im Zweifel die Abfüllung in neue Virgin Oak Casks die Intensität von Holzaromen im Whisky auch so ganz gut steuern kann.
Viele Grüße
Lukas vom MALT WHISKY Magazin
Ein sehr interessanter Artikel, vielen Dank dafür.
Gerade für Whisky-Einsteiger ist die Gefahr groß, auf die im Artikel genannten Tricks hereinzufallen. Ich hätte es z.B. bis vor wenigen jahren nicht für möglich gehalten, dass im Naturprodukt Whisky Farbstoff enthalten sein könnte, zumindest nicht in an sich hochwertigen (und hochpreisigen) Single Malts.
Inzwischen kaufe ich nur noch nicht gefärbten und nicht kühlfiltrierten Whisky. Zudem lieber “altmodisch” gereifte als welche mit mehr Fassabfüllungen als Jahren auf dem Buckel.
Auch wenn es nicht ganz zum Thema passt, hätte man trotzdem noch die Kühlfiltrierung hinzunehmen können.
Unterm Strich ist es ja doch ein “Trick”, ähnlich wie die Zugabe von Zuckerkulör, um eine breiter Käuferschaft zu erreichen.
Der Nachteil dabei ist ja, dass durch das Rausfiltern der ganzen congeners ja doch auch der Geschmack beeinflusst wird.
Ich bin mir aber jetzt nicht sicher, ob das Kühlfiltrieren insgesamt günstiger ist als das Anheben des Alkoholgehalts.
Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Kühlfiltrierung den relevanten Geschmack negativ verändert.
Ironischerweise haben die paar Versuche dazu (u.a. einer vom Horst von Whisky.de) eher dein Eindruck vermittelt, dass die Leute es entweder gar nicht unterscheiden können, falsch liegen oder sogar sagen es schmeckt besser.
Außerdem, und das muss man einfach anerkennen, wird das eben auch gemacht, damit man auf dem Amy-Markt oder in Übersee, wo eben nicht Pur sondern On-The-Rocks getrunken wird, der Whisky unterhalb der 46%-Grenze nicht flockt. Wobei mir auch schon 48% frisch aus der geöffneten Flasche geflockt sind. Also ist das kein “Trick” der unter eventueller Vorspiegelung ungenauer Behauptungen weiteren Verkauf anregen soll, sondern sogar teilweise sogar notwendig, damit eine breite Käuferschaft dem Whisky nicht aus Unwissenheit eine minderwertige Qualität ankreidet.
Rein wirtschaftlich gesehen müsste man sogar soweit gehen und sagen, dass kühlfiltrierter Whisky in der Herstellung teurer ist und jene Brennereien die damit werben es nicht zu tun sogar Geld einsparen.
Ich denke viele Punkte auf der Liste kann man so oder so sehen. Wird ja auch bei einigen gesagt, z.B. Sherry Seasonend, weil die Bodegas ihre Fässer selbst bis zum Zerbrechen im Solera-Verfahren verwenden und nur 2-3 Brennereien überhaupt an solche Metusalem-Fässer kommen). Der einzige Trend den ich wirklich quasi nur negativ sehe ist der von Virgin Oaks. Ich hoffe das nimmt außerhalb der Distill Gruppe (Tobermory, Deanston, Bunna) keine Schule. Ich mag den Geschmack von Virgin Oak einfach nicht und ältere Abfüllungen sind damit einfach unmöglich, weil der Holzgeschmack so überhand nimmt und jüngere schmecken einfach oberflächlich.
Sehr schöner Beitrag. Um Vorurteile zu vermeiden könnte man vielleicht noch anfügen, dass Second-fill-Fässer oder Refill-Casks an sich erstmal nichts schlechtes sind, sondern hier gezielt Aromen zugeführt werden können. Je nachdem wie sehr der Alkohol das Holz bereits bearbeitet hat kommen schließlich unterschiedliche Aromen zur Geltung. Glenfarclas arbeitet zum Beispiel mit vielen solcher Fässer und hat gar nicht den Anspruch eine reine Sherrybombe zu sein, sondern bietet einen sehr vielschichtigen Whisky.